Kapitel 41

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Blake hielt mich in seinen Armen, während er nachdenklich an meinem Hals knabberte, was uns gelegentlich den ein oder anderen finsteren Blick von Lynwood, Jonas und Achak einbrachte, Grigorios ignorierte uns - und alle anderen - komplett und Burn strich über Megs wachsenden Babybauch, die beiden sahen wenn dann nachdenklich und besorgt zu Blake und mir.
Ansonsten waren noch Luzia, Carmen, Derrick und Blakes Vater im Raum.

Nachdem ich Blake gefunden hatte und ihm von meinen Vermutungen erzählt hatte, hatten wir entschieden so schnell wie möglich zur Schule zurück zu fahren.

Gerade als wir unsere Sachen in Derricks Auto luden, war Grigorios gekommen und ich hatte ihm kurz erklärt was wir vorhatten. Er hatte verkündet sein eigenes Auto zu nehmen, was mir wegen Blake sehr recht war.

Blakes Vater hatte entschieden noch mitzukommen und hatte dann die Fahrt über bei Derrick vorne gesessen. Blake und ich hatten die Rückbank für uns allein gehabt, was im Grunde hieß: ich war an Blake gelehnt eingeschlafen. Bis zur Schule zurück hatte ich auch so durch geschlafen.

Weshalb ich dann in dem, mir zu gut bekannten, Konferenzraum eine Massage von Blake besser finden würde als dieses Geknabbere an meinem Hals.

Doch eine willkomme Ablenkung war es wirklich.

"Also, nochmal zur Wiederholung", fing Derrick an. Er hatte seit etwa vierundzwanzig Stunden nicht mehr geschlafen und ich konnte es nachvollziehen, dass ihm das Ganze gerade zu viel war. "Ivory, du denkst, dass sie bei irgendwelchen großen Anlässen zu schlagen werden und nicht wenn es ruhiger ist." Er schloss kurz die Augen. "Und das obwohl sie bisher immer etwas unauffälliger waren und sich eigentlich aus dem Größten herausgehalten haben? Ich meine weder Blake noch du habt die Gesichter von den beiden gesehen, die Thy bei der Entführung geholfen haben."

"Außerdem ist der eine von ihnen ein Attentäter", merkte Achak an.

Die beiden hatten nicht ganz unrecht, doch gleichzeitig wusste ich, dass das was noch kam keine stille Aktion werden würde.

"Ein Attentäter hat mit jedem Opfer etwas, dass er erreichen will", bemerkte Grigorios sachlich ohne vom Fenster weg zu sehen. Das war das erste  Mal, das ich ihn seit wir London verlassen hatten, reden hörte. "Entweder ist es die Bezahlung oder er will ein Zeichen setzen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Attentäter Rokuro angegriffen und verletzt hat. Besonders auffällig ist bei der Sache, dass er Rokuro zwar ernst verletzt hat, aber nicht so, dass er bis jetzt daran gestorben."

Er seufzte. "Nach allem was ich bis jetzt über den Attentäter von Chrysis gehört habe, soll er dafür bekannt sein, sein Ziel nicht zu verfehlen."

"Rokuro lebt noch, also war es nie sein Ziel ihn zu töten", fuhr Lynwood fort, der Grigorios seinen Ansatz scheinbar sehr gut verstanden hatte. "Um irgendeine Bezahlung kann es ihm nicht gegangen sein."

"Es ist also logisch, dass Rokuro nur deshalb im Krankenhaus liegt, weil er Ivory klar machen wollte, dass sie hier nicht sicher ist", kam Grigorios schließlich zum Ende  und sah mich kurz an. "Der große Vorteil für einen Attentäter bei einer großen Veranstaltung oder Menschenmasse ist, dass es schwerer ist die Position eines Schützen zurück zu verfolgen und dass er falls er mit Nahkampfwaffen angreift, schneller abtauchen kann."

Achak sah Grigorios irritiert an. "Moment, woher weißt du so was so gut?"

Nach dem was mein Bodyguard gerade von sich gegeben hatte war diese Frage nur zu berechtigt und doch war es mir eigentlich lieber, wenn das ein Geheimnis unter Grigorios, Blake und mir blieb.

Doch natürlich teilte Gore dabei meine stille Meinung nicht.

"Ich war mal Attentäter", gab er zu als wäre es ein nebensächliches, kleines Detail.

"Du kommst nachher noch mit in mein Büro, Grigorios Zabat", war das erste was auf dieses Geständnis folgte. Dann würde er sich also nach unserer kleinen Konferenz noch etwas von Carmen anhören dürfen.

"Und was sollen wir jetzt machen?", fragte Burn, der sich jetzt endlich ganz auf unsere Konferenz konzentrierte. "Ich meine alles klingt so als würden sie am Maskenball zu schlagen."

"Ihn weiter nach hinten zu schieben hält es nicht auf und um ihn ausfallen zu lassen, brauchen wir einen guten Grund", fing Jonas in Gedanken an.

Ich hatte eine Idee, doch für die würde Blake mich hassen und heute war immer noch sein Geburtstag.
Eigentlich wollte ich diese Idee jetzt nicht aussprechen, doch wann sollte ich die anderen sonst von meiner Idee informieren?

"Und wenn ich am Maskenball den Lockvogel spiele?", schlug ich meine Idee nach einem ewigen inneren Kampf mit mir selbst vor.


**Kann das gut gehen, was wird Grigorios sich wohl anhören dürfen und was plant Chrysis wohl wirklich?

Liebe Grüße,
Julia**

School of Warriors - Rising Flame (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now