Kapitel 75: 'V'

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Er packte meinen verletzten Arm und drehte ihn mir auf den Rücken.

Ich unterdrückte jeglichen Schmerzlaut.

"Möchtest du nicht wissen, was ich für dich vorbereitet habe?", fragte Valentinus mich und ich spürte seinen Atem an meinem Hals.

Seine Nähe machte mir noch einmal mehr klar, wie machtlos ich gegen ihn war.

"Eliana möchte dich endlich kennenlernen", erzählte er mir. "Sie will wissen wie stark du bist."

Er zog mich brutal in Richtung Flur. Mein Gefühl sagte mir, dass ich erst einmal abwarten sollte. Es würde sich sicher eine bessere Gelegenheit ergeben, außerdem wollte ich Eliana kennenlernen.

Der Geruch nach Rauch wurde stärker.

Wir näherten uns Aristeo oder Grigorios.

Es wurde auf dem Weg nach draußen etwas heller.

Ich sah mich um und fragte mich was Valentinus vorhatte, denn ich wusste mit absoluter Sicherheit, dass er einen besseren Plan hatte als ich.

Okay, ich hatte aber auch gar keinen...

Ich bat darum, dass Blake in Sicherheit war.

"Warum hast du eigentlich auf mich geschossen?", fragte ich Valentinus und merkte, wie ein scharfer Schmerz durch meinen Körper zuckte. "Ich dachte ihr wollt mich lebend."

Der Attentäter drehte sich zu mir. "Tot oder lebendig."

"Was bringe ich euch tot?", wollte ich wissen.

"Gar nichts", antwortete er. "Aber tot bringst du auch sonst niemanden etwas. Das gleiche gilt auch für deinen Freund und Grigorios."

Würde ich Blake und Grigorios noch einmal wiedersehen?

Ich sah eine Tür nach draußen vor uns und Valentinus stieß sie kraftvoll auf und schuckte mich durch die Tür.

Hätte er mich nicht so festgehalten hatte, wäre ich auf dem Boden gelandet.

"Wo bringst du mich hin?", fragte ich ihn.

"Habe ich dir nicht schon gesagt, dass Eliana dich kennen lernen will?", erwiderte Valentinus und klang etwas ungeduldig. Er ließ mich plötzlich los und stieß mich auf den Boden.

Ich fiel auf die Knie und sah mich um.

Der Wald war nur ein paar Meter entfernt, der Mond stand am Himmel und ich konnte den Rauch immer noch riechen, dieses Mal näher.

Dann hörte ich einen Schrei, der mir das Blut in den Adern gefrieren ließ.

Weil ich diese Stimme kannte.

Ich sah wie eine schwarzhaarige Frau und ein Mann, den ich nicht kannte, einen blondhaarigen Krieger zu uns schleiften.
Doch ich wusste, dass sowohl die Frau als auch der Mann von Chrysis waren.

Die schwarzhaarige Frau war unverkennbar eine Amazone, so weit ich das sagen konnte hatte sie auch noch spanische oder portugiesische Gene.
Für einen Moment trafen ihre dunklen Augen meine blauen.

Ich sah sie so weit ich wusste zum ersten Mal, doch ich wusste sofort, wer sie war.

Das war Eliana Adimari.

Der blonde Krieger war mir nur zu gut bekannt.

Ich bat darum, dass er nicht verletzt war. Doch ich konnte sehen, dass er sich nicht wehrte und das konnte kein gutes Zeichen sein.

Sie ließen Blake ein paar Meter vor mir los und ich musste zu sehen wie er zu Boden fiel.

Meine Augen suchten seinen Körper nach Verletzungen ab. Ich konnte nur eine Platzwunde am Kopf entdecken und Erleichterung durchflutete mich.

Doch ich sah auch nicht alles, allein schon wegen dem Licht und der Art wie er auf dem Boden lag.

"Blake?", rief ich und zog in dem Moment unauffällig mein Messer.

"War er leicht zu schnappen?", fragte Valentinus und sah Eliana an. "Thy meinte ja, er hätte zumindest bei ihm Probleme gemacht."

"Nein, wir hatten es leicht mit ihm", antwortete Eliana mit einer katzenähnlichen Stimme.

Ich kannte ihr Äußeres nicht, doch diese Stimme weckte Erinnerung, die ich lieber vergessen wollte.
Erinnerungen an Thy, eine Fabrikhalle und einen gefolterten Blake.

"Aber Thy, war außer seinem Zorn zu nichts zu gebrauchen", erinnerte Eliana ihn.

Valentinus war hinter mir und wenn ich die Situation richtig mitbekam, lag die Aufmerksamkeit nicht auf mir.

Ich sprang auf die Beine, stieß mein Messer in die Richtung des Attentäters und dann erstarrte ich.

Das Messer hatte schon das Jackett durchlöchert.

Doch ich konnte meine Hand kein Stück weiter nach vorne bewegen.

"Na, kleine Blackshield, du willst mich doch nicht umbringen, oder?", fragte Valentinus mich spöttisch. "Das würdest du mehr bereuen als ich."

Mein Verstand riet mir zu rennen oder wenigstens zurück zu weichen, doch was konnte er mir jetzt noch antun?

"Ich habe nicht mehr so lange und zu wissen, dass du die Welt mit mir verlässt, wäre beruhigend", entgegnete ich.

Valentinus lächelte. "Du denkst ich habe kein Gegengift."



**Muhaha
Chrysis ist da.

Soll ich jetzt schon etwas zu dem dritten Teil sagen?

SPOILER ALARM

Eine wichtige Sache wird sich im dritten Teil ändern.

Liebe Grüße
Julia**

School of Warriors - Rising Flame (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now