Kapitel 66: 'Hoffnung?'

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Am nächsten Tag durfte ich wieder mit ansehen, wie Grigorios einen Schlag nach dem anderen einsteckte.

Sein Bruder zeigte keine Gnade.

Ich wusste, dass ich zu schauen durfte, aber genauso sehr, wusste ich auch, dass ich nicht einschreiten durfte.

Meinem Bruder zuliebe.

Irgendwann war es endlich vorbei.

Grigorios war schon längst zu Boden gegangen. Seine alten und neuen Verletzungen zusammen mussten ihm viel abverlangen.

Ich kam zu ihm, setzte mich vor ihn und betrachtete ihn.

Sein Bruder trat ihm noch einmal kräftig in den Rücken.

Das war das erste Mal, dass ich Grigorios wegen einer Verletzungen zusammen zucken sah und vermutlich war mittlerweile einfach seine Grenze erreicht.

Ich versuchte das, ohne Emotionen zu zeigen mit anzusehen, doch vermutlich scheiterte ich dabei total.

Doch in dem Moment wurde mir klar, dass ich irgendetwas machen musste.
Grigorios musste hier weg, wer wusste schon wie lange er es noch außen halten konnte so von seinem Bruder behandelt zu werden, mein Bruder musste auch hier weg, damit er aus der Gefahrenzone von Chrysis draußen war und dann war da noch Meg.

Eine Entführung war - so weit ich das wusste - alles andere als gut für eine Schwangere.

Doch um hier heraus zu kommen, brauchte ich die Hilfe einer bestimmten Person.
Diese Person konnte aber auch meinen ganzen Plan zerstören.

"Verschwinde, Blackshield", murmelte Grigorios mit heiserer Stimme und sah mich finster an. "Ich brauch deine Hilfe nicht."

Ich schüttelte den Kopf und betrachtete seine Wunden.

Er setzte sich auf und versuchte nicht das Gesicht zu verziehen. Dann versuchte er mich von sich wegzustoßen, doch ihm fehlte einfach die Kraft.

Ich hob das T-Shirt von Grigorios an und er sah mich finster an.

Doch ich ignorierte seinen Blick.

Ich konnte einfach nicht zu lassen, dass er nichts gegen seine Verletzungen tat.

Ein großer, blauer Fleck zierte seinen Bauch, ein weiterer seinen Rippenbereich und noch einer an der linken Seite.

"Du solltest dich hinlegen", bemerkte ich. "Und ausruhen."

Ich würde nicht viel für ihn tun können.

Grigorios zuckte gleichgültig mit den Schultern.

Ich drückte meinen Ärmel etwas gegen seine blutende Nase. Er zuckte dabei zusammen und ich ahnte schon, dass er wieder versuchen würde mich wegzustoßen.

Doch stattdessen beugte er sich etwas zu mir nach vorne.

"Wenn du hier weg willst, Ivory", flüsterte er so leise, dass ich mich anstrengend musste ihn zu verstehen. "Heute Nacht hast du die Chance. Bring alle in Sicherheit."

Hatte er das wirklich gesagt?

"Warum willst du mir helfen?", fragte ich genauso leise und misstrauisch.

"Du nervst mich einfach nur noch", flüsterte er zurück. "Außerdem muss ich dann nicht in die Schule zurück."

Das nahm ich jetzt einfach mal so hin.

"Danke", flüsterte ich.

Grigorios zuckte gleichgültig mit den Schultern und schloss dann stöhnend die Augen.

Entweder war er ohnmächtig geworden oder eingeschlafen.

Jemand zog mich von hinten auf die Füße. "Komm jetzt", befahl Aristeo mir.

Ich nickte und sah ihn an.

Am liebsten wollte ich ihn fragen ob ihm das Spaß machte seinen Bruder so zu behandeln, doch ich biss mir auf die Unterlippe.

Es war besser, wenn ich mich zurückhielt.

Aristeo führte mich in mein Zimmer.
Ich setzte mich auf mein Bett und schloss die Augen.

"Essen gibt es in einer Stunde", sagte er noch bevor die Tür hinter ihm ins Schloss fiel und ich allein zurück blieb.

Mein Plan ging mir bereits durch den Kopf.

Ich wusste in etwa wo der Ausgang sein musste und zwar ein paar Türen von meinem Zimmer entfernt.

Meg war im Zimmer neben mir und mein Bruder etwas den Flur runter.

Am geschicktesten war es, wenn mein Bruder schon in mein Zimmer kam.

Dann mussten wir nur noch Meg aus ihrem Zimmer kriegen, es zu Tür schaffen und so schnell wie möglich weg kommen.

Hätte ich nur mein Handy noch, doch es war noch am ersten Tag hier verschwunden.

•~~<>~~•

Aus einem unbegreiflichen Grund wurde mein Bruder tatsächlich zum Abendessen zu mir gebracht.

Ich erfuhr von Valentinus, dass er uns auch kurz alleine lassen musste, um zu gucken, dass der eine Zabat seine Aufgabe erfüllte.

Das zwar die Chance für meinen Bruder und mich.

"Wir müssen hier weg", bemerkte ich leise als Valentinus draußen war.

Rokuro nickte.

"Wir müssen Meg mitnehmen, sonst kann ich den Berserkern nicht mehr unter die Augen treten", informierte ich ihn. "Sie ist im Zimmer neben an."




**Warum hilft Grigorios ihr?
Und kann die Flucht gut gehen?

Ich muss zugeben, dass ich das Ende dieses Buches schon sehr gut im Kopf habe.

Liebe Grüße
Julia**

School of Warriors - Rising Flame (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now