Kapitel 63: 'Chrysis, mein Bruder und ich'

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Ich kam zu meinem Bruder und nahm ihn in die Arme. "Du bist wach", bemerkte ich.

Rokuro nickte und lächelte.

Er war komplett ans Bett gefesselt und sah noch etwas blass aus. Außerdem hatte er einen dunkelblauen Abdruck auf der Wange.

"Wie geht es dir?", fragte ich ihn und kam zu ihm. "Und was ist mit deiner Wange?"

Rokuro zuckte mit den Schultern. "Ganz gut eigentlich", antwortete er und sah zu Aristeo. "Der blaue Fleck ist von ihm. Ich habe ihm in den Magen getreten, er fand das nicht lustig."

Ich wollte meinem Halbbruder nicht sagen, dass unser Vater tot war.
Doch ich musste wohl oder übel.

"Du weißt es noch nicht, oder?", fragte ich langsam.

Rokuro schloss die Augen.

"Das mit unserem Vater?", fragte er leise.

"Ja", stimmte ich ihm zu.

"Ich weiß, dass er tot ist", erzählte Rokuro. "Du warst bei der Trauerfeier. Wie war sie?"

Ich zuckte mit den Schultern und vermied es mich großartig daran zu erinnern. "Ist in Schüssen geendet. Ich wurde an der Schulter verletzt."

"Geht es dir gut?", fragte mein Bruder mich.

Ich nickte.

"Und was ist mit dir, Grigorios?", wollte Rokuro wissen und deutete mit dem Kinn auf seinen Arm.

"Gebrochen", antwortete mein Bodyguard.

"Ihr solltet ihn zum Arzt bringen", meinte Rokuro.

"Das hängt davon ab, wie er sich anstellt", bemerkte Aristeo kühl und griff nach dem gebrochenen Arm seines Bruders. "Wenn er brav ist, kriegt er seine Versorgung. Wenn nicht landet mein Messer in seinem Rücken und dann ist sein Arm das kleinste Problem."

Er drückte zu und Grigorios schrie auf.

Ich sprang auf und stieß Aristeo weg. Daraufhin hörte ich Rokuro stöhnen.

Mein Kopf fuhr zu meinem Bruder herum und ich sah wie Grigorios ihm die Faust in den Bauch drückte.
Ich hatte ihm doch nur helfen wollen.

Ich seufzte und trat zurück.

Jede falsche Bewegung bedeutete mein Bruder würde leiden.

"Nicht so schnell wie der Vater, aber schon einmal nicht schlecht", bemerkte Atisteo und drehte mir beide Arme auf den Rücken. "Sie wird uns noch sehr nützlich sein."

Erst da verstand ich was passiert war.

Ich hatte die Schnelligkeit der Samurai eingesetzt.

Als ich so darüber nachdachte, begriff ich auch, dass es nicht das erste Mal war.

Als ich mir den Arm gebrochen hatte damals in London, hatte ich vorher auch die Schnelligkeit eingesetzt.

"Willst du jetzt auch noch deine Telekinese einsetzen und uns beweisen, dass du das auch noch kannst?", fragte Aristeo abwartend.

Ich schüttelte den Kopf.

Das würde mich nur zu viel kosten und ich musste hier nicht ohnmächtig werden.

Grigorios hatte eigentlich den Auftrag mich zu beschützen, doch er musste seine Tarnung aufrechterhalten und ich wusste nicht wie weit er dafür gehen würde.

Rokuro, Meg und ich saßen wohl erst einmal fest.

Ich brauchte einen Plan.

Aristeo stieß leicht gegen meinen verletzten Arm. "Wir sollten dir dann mal was zu essen besorgen", meinte er und sah zu meinem Bruder. "Ihm erst einmal noch nicht. Er bekommt Wasser."
Dann ging er.

Grigorios nickte und drückte mich auf das Bett.

"Was wollt ihr jetzt machen?", fragte ich. "Als ob mein Verschwinden unbemerkt bleibt."

Grigorios sah mich eindringlich an. "Sie haben schon bemerkt, dass irgendwas nicht stimmen kann", bestätigte er meine Vermutung. "Und ich darf morgen Nacht zurück an die Schule."

"Warum?", fragte ich.

"Irgendjemand muss für Infos sorgen", antwortete er schulterzuckend.

"Kannst du mit Blake reden und ihm sagen, wo ich bin?", fragte ich ihn bittend. "Ich kann seine Hilfe dabei gebrauchen hier raus zu kommen."

Im nächsten Moment packte Grigorios mich am Hals.

"Du kommst hier gar nicht raus", erklärte er mir eiskalt. "Es sei denn Chrysis will es so."

Ich rang nach Sauerstoff.

"Aber...ich dachte...", setzte ich an.

"Was? Dass ich mir den Arm gebrochen habe, nur um an Informationen zu kommen um dein verdammtes Leben zu retten, Blackshield?", unterbrach Grigorios mich und Belustigung stahl sich in seine Stimme. "Ohja, Prinzessin, ich bin nicht wie der Schädelspalter."

Ich brauchte ein paar Sekunden um zu begreifen was er da sagte.

"Ich habe genug Informationen um Chrysis zufrieden zu stellen", fügte Grigorios hinzu und lachte. "Und von ihnen kriege ich nicht nur Geld, anders als von deinem dummen Vater."

Ich trat nach ihm, doch bevor ich treffen konnte wurde mein Bein gepackt.

"Das reicht", wies Valentinus uns zu Recht.





**Everybody is going crazy.

Ich muss leider zu geben, dass es mehr Spaß macht, Grigorios handeln zu lassen, wenn er nicht so nett ist.

Am Donnerstag oder Freitag kommt wieder etwas und dann nächsten Montag auch wieder.

Ich glaube das ist zeitlich ganz gut, oder?

Liebe Grüße
Julia**

School of Warriors - Rising Flame (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt