Kapitel 59: 'Not over yet'

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**Kerzen für Meg, Rokuro und Ivorys Vater**

Die Neuigkeiten hätten nicht übler sein können.

Blake musste noch nicht einmal erwähnen, wer Meg hatte. Es war offensichtlich, schwebte unausgesprochen im Raum.

Und ja das war Halloween.

Natürlichen sprach Chrysis keine leere Drohung aus.

Warum auch?

"Gore, bring sie hoch in ihr Zimmer", befahl Blake meinem Bodyguard. "Und schick, falls du einen der anderen Berserker findest ihn hierher."

"Blake?", fragte ich. "Was hast du vor?"

"Ich muss etwas unternehmen", antwortete mein Freund. "Ich weiß nur noch nicht was."

Ich nickte und überlegte was wir den machen könnten.

Grigorios griff nach meinem Arm. "Lass das Blake machen", befahl er mir ruhig. "Du stehst schon genug in der Schusslinie von Chrysis."

Ich sah Grigorios an und wollte ihm widersprechen, da begegnete ich Blakes Blick.
Er flehte mich praktisch an mich nicht noch mehr in Gefahr zu bringen.

"Wenn du bis Mitternacht nicht bei mir war, dann kannst du mich bei deinen Plänen mit einschließen", versprach ich meinem Freund.

Er nickte und kam zu mir.

"Ich liebe dich, Prinzessin", flüsterte er, schlang seinen Arme um meine Taille und meinen Hals und küsste mich.

"Ich dich auch, mein Ritter", flüsterte ich zurück und strich mit der freien Hand durch seine Haare.

Blake lächelte leicht. "Ich sorge dafür, dass Chrysis uns in Ruhe lässt."

Und ich sorge dafür, dass du dabei nicht verletzt wirst, fügte ich im Stillen hinzu.

"Gore, dieses Mal setzt du dein Feuer nicht gegen meine Freundin ein", ermahnte Blake meinen Bodyguard streng.

Grigorios nickte.

Dann zog er mich aus der Bibliothek.

"Wer ist Freya?", fragte ich auf dem Weg zu meinem Zimmer.

Ich rechnete nicht einmal mit einer Antwort.

"Meine Ex", antwortete Grigorios nach einer Ewigkeit und sah mich mit einem Blick an, der keine weiteren Fragen zuließ.

Ich nahm das hin.
Immerhin hatte ich überhaupt etwas erfahren.
Das war bei meinem Bodyguard schon fast ein wahres Wunder.

•~~<>~~•

Wenig später lag ich in Jogginghose und Top in meinem Bett.
Grigorios hatte sich auf meinen Schreibtischstuhl gesetzt und die Augen geschlossen.

Er hatte sich seit einer Ewigkeit nicht mehr bewegte und so langsam glaubte ich, dass er eingeschlafen war.

Das wäre sehr gut, weil es schon fast halb eins war und Blake immer noch nicht vorbei gekommen war.
Ich war mir zu dem ziemlich sicher, dass Grigorios mich nicht aus meinem Zimmer rauslassen würde.

Leise stand ich auf.

Möglichst lautlos ging ich zur Tür, doch auf halbem Weg hörte ich ein Räuspern und blieb stehen.

"Du gehst heute Nacht nicht mehr raus", wurde ich ermahnt.

Ich drehte mich um und sah zu meinem Bodyguard. Er hatte seine Augen immer noch geschlossen.

"Warum?", wollte ich wissen.

"Erstens müsste ich dann mitkommen, das schreibt mir meine Job-Beschreibung vor, zweitens sollte zumindest einer von uns in Kyoto halbwegs ausgeschlafen sein und drittens der Schädelspalter kommt schon klar", listete er auf. "Und jetzg leg dich wieder hin."

So sehr ich es auch leugnen wollte, er hatte Recht.

Ich ging zu meinem Bett zurück und ließ mich darauf fallen.

Nur zu gerne wäre ich bei Blake.

Doch morgen erwartete mich ein sehr langer Flug nach Japan und dann übermorgen, die Beerdigung meines Vaters.

Von irgendwelchen Plänen von Chrysis ganz zu schweigen.

Und wie ich eine Auszeit brauchte.

Irgendwann schlief ich ein.

•~~<>~~•

Am nächsten Morgen weckte mich Grigorios hochmotiviert.
Er sah so aus als könnte er literweise Kaffee gebrauchen und ich fragte mich ob er heute Nacht überhaupt die Augen zugemachtet hatte.

Ich bezweifelte es.

"War Blake heute Nacht mal hier?", fragte ich.

Grigorios schüttelte den Kopf.

Ich seufzte. Das konnte kein gutes Zeichen sein.

Hoffentlich ging es Blake gut.

"Und jetzt zieh dich an", wies Grigorios mich an. "Wir sollen in einer halben Stunde abfahr bereit sein."

Ich hatte nur eine halbe Stunde?

Ich griff nach meinem Handy und sah drauf.

Es war vier Uhr morgens.

Grigorios verließ mein Zimmer, während ich aufstand und möglichst schnell ein paar Sachen einpackte.

Ich suchte mir etwas bequemes zum Anziehen und schlüpfte rein.

Dann suchte ich nach irgendeiner Waffe, die ich mitnehmen konnte. Immerhin war Chrysis mir auf den Fersen.

Ich wusste, dass es eigentlich nicht legal war, Waffen in ein Flugzeug mitzunehmen, doch wann sollte ich in Japan die Zeit haben etwas zu kaufen?
Außerdem bezweifelte ich, dass Grigorios unbewaffnet gehen würde.

Zehn Minuten später klopfte es an meiner Tür.

"Herein", rief ich in der Hoffnung, dass es Blake war.

Stattdessen kam Grigorios rein und er sah nicht gerade amüsiert aus.
"Mein Bruder begleitet uns", bemerkte er.



**Kann das gut gehen? Was denkt ihr?

Liebe Grüße
Julia**

School of Warriors - Rising Flame (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now