Kapitel 54: 'Die Definition von Wahnsinn'

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Bild: Grigorios in jünger

"Bist du komplett wahnsinnig?", fragte Blake verständnislos nach.

Ich konnte ihn verstehen.

"Das ist der sicherste und effizienteste Weg an Informationen heran zu kommen", antwortete Grigorios schulterzuckend.

"Und wenn du auffliegst?", hakte ich nach.

"Das ist dann meine Sache ob ich noch rechtzeitig davon komme oder nicht", meinte Grigorios seelenruhig. "Falls nicht hat die Welt einen Unruhestifter weniger, das ist doch auch etwas."

Wie konnte er so etwas mit so einer Ruhe sagen?

"Werden sie nicht einen Beweis deiner Loyalität verlangen?", riet Blake und musterte Grigorios.

Grigorios nickte. "Doch." Er lächelte leicht. "Ich werde mir vermutlich selbst den Arm brechen dürfen, wenn mein Bruder da mitreden darf."

"Du darfst dich halt erst nach der Beerdigung bei ihnen melden, sonst ist die Gefahr für Ivory zu groß", überlegte Blake laut. "Und der Kopf meiner Freundin wird nicht als Loyalitätsbeweis genommen, da ist mir dein gebrochener Arm, doch wesentlich lieber."

"Was ist mit Redfire?", fragte ich und sah Grigorios an. "Wie willst du vertuschen, dass du bei Redfire bist, so damit dir Chrysis das glaubt?"

Ich sah dabei zu wie der Gedanke Grigorios zum Nachdenken brachte. "Das habe ich noch nicht ganz bedacht", gab er zu. "Vorallem bin ich nicht nur ein Mitglied bei Redfire..."

"Sondern auch noch Anführer und Gründer", vervollständige Blake seinen Satz und stöhnte. "Ja, das könnte wirklich etwas kompliziert werden." Er sah Grigorios an. "Ich würde sagen wir schlafen drüber und reden morgen nochmal."

Grigorios nickte und ich konnte nicht anders verstört zwischen den beiden hin und her zu sehen. Es wurde noch verstörender.

"Gute Nacht", wünschte Grigorios uns als er zur Tür ging. Ich rief ihm auch "Gute Nacht" nach.

Kaum war er draußen sah ich Blake an. "Was war das?", fragte ich verwirrt. "Grigorios hat uns eine gute Nacht gewünscht."

Blake nickte verwundert und amüsiert. "Ich verstehe es genauso wenig wie du."

Für einen Moment schwiegen wir, dann spürte ich Blakes Blick auf mir. "Du hast doch sicher irgendwas zum Abschminken, oder?", fragte er mich.

Ich nickte und stand auf. "Ich hol es schon."

•~~×~~•

Nur Minuten später lag ich neben Blake in seinem Bett und betrachtete nachdenklich sein Gesicht, bis er irgendwann meine Nase antippte.

"Woran denkst du?", fragte er mich leise.

"Ob es meinem Bruder gut geht", antwortete ich und legte meinen Kopf gegen Blakes Schulter. "Ich will gerade nicht noch jemanden verlieren. Ich weiß ich kannte Rokuro noch nicht so lange, doch er ist immerhin mein Bruder und er muss nur wegen mir das ganze ertragen."

"Schlaf jetzt", flüsterte Blake sanft und küsste meine Schläfe. "Ohne Schlaf kannst du die Welt nicht von den Bösewichten befreien."

Es brachte mich zum Lächeln, wie er das sagte.

"Morgen ist auch noch ein Tag, Prinzessin", fügte Blake hinzu und legte meinen Kopf auf seine Schulter, während ich mich an ihn kuschelte.

Ich lauschte Blakes ruhigen Atemzügen und meinen eigenen. Irgendwann streckte ich mich nach meinem Handy aus und sah, dass ich schon wieder neue Nachrichten hatte. Es war wieder eine unbekannte Nummer.

Ich sah die Nummer an.

Es war die gleiche Nummer, die mir vorhin auch schon das Video geschickt hatte.

"Kleine Blackshields, wir haben deinen Bruder, doch das ist erst der Anfang", las ich lautlos.

Ich seufzte.

Das war eine weitere Drohung und ich wusste, dass ich wirklich nicht davon kam.

Ich konnte vor Chrysis nicht fliehen.

Würde ich es versuchen, würde es mich langsam fertig machen.

Ich musste mich ihnen stellen.

Am Besten bevor noch irgendwas Schlimmeres passieren konnte. Ich musste irgendwas machen und zwar noch so schnell wie möglich.

Vielleicht war die Idee von Grigorios doch gar nicht so schlecht und würde uns zumindest ein paar sinnvolle Informationen bringen. Die wir vielleicht gegen Chrysis verwenden könnten.

Ich hoffte, dass wir gegen sie ankamen.

Ich wusste immer noch nicht, wie viele es waren. Es konnte gut sein, dass wir in der Unterzahl waren, aber es war auch möglich, dass wir in der Überzahl waren.

Auch weil ich nicht wusste, wie viel Unterstützung wir von Redfire hatten.

Das wusste vermutlich nur Grigorios.

Redfire war für mich auch ein weiteres Rätsel. Ich wusste nicht wie sehr ich dieser Gruppe trauen konnte.

Ich wusste auch kaum was über sie, auch weil Grigorios kaum was von ihnen erzählte.

Ich wusste ja manchmal nicht einmal wie weit ich Grigorios trauen konnte.

Er hatte mir mein Tattoo weg gebrannt.
Allein das war schon fraglich.



**Kann man Grigorios trauen und kann sein Plan klappen? Oder ist das einfach nur wahrer Wahnsinn?
Was denkt ihr?

Liebe Grüße
Julia**

School of Warriors - Rising Flame (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now