Kapitel 20: 'Eine weitere Nacht'

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Ich erkannte das Paar sehr schnell und das machte es noch unangenehmer.

Irgendwann konnte ich nicht anders und räusperte mich.

Das Paar löste sich voneinander und beide sahen mich an. "Oh hey, Ivory", begrüßte mich Derrick und fuhr sich durch die ohnehin zerzausten Haare.

"Kannst du nicht schlafen?", riet Carmen.

Die beiden sahen eindeutig so aus als hätte man sie zu lange allein gelassen.

Ich nickte und sah die beiden neugierig an. "Wie lange seid ihr schon zusammen?", fragte ich, denn das war momentan interessanter als meine verrückt spielenden Gedanken.

"Wir sind seit ein paar Tagen wieder zusammen", erklärte Derrick mir.

"Wieder?", fragte ich nach.

"Wir waren schon einmal zusammen als wir hier noch zur Schule gingen", antwortete Carmen und betrachtete mich. "Wir sollten vielleicht nicht auf dem Flur herumstehen."

Ich nickte. "Ich könnte was zum trinken vertragen."

Carmen nickte zustimmend. "Ab in den Speisesaal", entschied sie.

Also folgte ich Derrick und ihr. Wir gingen zu dritt in den komplett leeren und nur spärlich beleuchteten Speisesaal.
Er war irgendwann nach dem Abendessen gesäubert worden, denn ich erinnerte mich noch an die Flecken, die nach dem Abendessen auf den Tisch gewesen waren.

Natürlich verursachten so viele Krieger Chaos und hier im Speisesaal war das am auffälligsten.

Wir setzen uns an einen Tisch mitten im Speisesaal.

Für einen kurzen Moment sagte niemand von uns irgendetwas und es war fast schon unerträglich still.

"Blake schläft noch?", riet Derrick.

"Er schlief tief und fest als ich aus meinem Zimmer heraus gegangen bin", antwortete ich.

"Wusstest du eigentlich das es eine Regel gibt, die verhindern soll, dass Pärchen sich über Nacht hier ein Zimmer teilen?", fragte Carmen.

Ich schüttelte den Kopf.
Das hatte ich nicht gewusst.

"Was Carmen dir eigentlich noch sagen wollte ist, dass sie diese Regel auch schon gebrochen hat", ergänzte Derrick sie mit einem frechen Grinsen und sah sie an. "Nicht wahr, Carmi?"

Carmen zuckte mit den Schultern. "Ich war auch mal eine Schülerin hier und die Auswahl an normalen Menschen ist hier relativ niedrig."

Da blieb mir nichts anderes übrig als ihr grinsend zu zustimmen.

Ich schloss die Augen.

"Wollt ihr beide etwas zu trinken?", fragte Derrick und brachte mich kurz darauf dazu meine Augen wieder zu öffnen. Ich sah ihn an und überlegte.

Dann nickte ich. "Heiße Schokolade, oder?", schlug ich vor.

Carmen sah mich an. "Das ist wirklich eine gute Idee", antwortete sie. Da war ich ganz ihrer Meinung.
Mit dem Schlaf schien es sowieso schon vorbei zu sein für diese Nacht.

Derrick stand sich streckend auf. "Ich geh ja schon", murmelte er.

In dem Moment fiel mir etwas ein was ich Carmen unbedingt fragen wollte.
"Wie viele Mischlinge gibt es eigentlich momentan auf der Welt?", fragte ich drauf los. "Abgesehen von Blake und mir."

Carmen überlegte. "Es gibt etwa eine halbe Millionen Krieger auf der Welt. Davon ist etwa ein Viertel mit zwei verschiedenen Wurzeln, aber das heißt in dem Fall nicht, dass diese Krieger zwei verschiedene Krieger als Eltern haben. Sondern das zum Beispiel ein Indianer eine Deutsche geheiratet hat. Das sind zwei andere Kulturen und fällt unter Halbmischlinge."

Carmen schloss nachdenklich die Augen und fügte hinzu: "Ich schätze es gibt noch etwa 500 bis 1500 Krieger, die so eine Herkunft wie Blake und du haben. Nur gibt es dafür keine Zahlen."

Ich nickte.
Es war klar warum es keine genauen Zahl gab. Die Tatsache beruhigte mich und enttäuschte mich gleichzeitig.

In dem Moment stellte Derrick drei Tassen vor uns auf den Tisch. Es roch köstlich.

Ich griff nach einer Tasse und nahm einen Schluck zum Probieren.
Nach diesem Schluck konnte ich nicht anders als Derrick überrascht anzusehen.
"Das schmeckt echt gut", stellte ich fest.

Derrick nickte. "Ich habe sie ja auch nicht gemacht", meinte er. "Das war die Köchin hier an der Schule." Er lächelte. "Sie kann so etwas sehr gut."

Da stimmte ich ihm zu. Die heiße Schokolade war sehr lecker.

Carmen nahm auch einen Schluck. "Dein Vater ist am Überlegen, ob er dir einen Bodyguard engagieren soll", erzählte sie mir.

Ich war zwar nicht ganz begeistert von dieser Idee, doch ich wusste, dass mein Vater das nicht grundlos vorschlug.
Es war ein komisches Gefühl zu wissen, dass ich vielleicht einen Bodyguard bekommen würde.

**Ist das eine gute Entscheidung von Ivory ihrem Vater? Was wird Blake wohl dazu sagen?

Liebe Grüße,

Julia**

School of Warriors - Rising Flame (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt