Kapitel 74: 'And then...'

232 28 0
                                    

"Minoer und Diadochen", antwortete er leise. "Und wenn es sein muss werde ich euch heute Nacht beide Gaben entfesseln."

"Es kann sein, dass wir beide die Nacht nicht überleben, oder?", riet ich.

Grigorios nickte. "Aber ich bin froh, wenn ich nicht überlebe", antwortete er. "Dann kriegen sie mich wenigstens nicht in die Finger."

"Ich drücke dir die Daumen, dabei deinen Bruder auszuschalten", wünschte ich ihm.

Grigorios seufzte. "Ich werde es brauchen", bemerkte er und sah mich an. "Du hast vor Valentinus zu besiegen, oder?"

Ich nickte.

"Nimm dich vor Eliana in Sicherheit", riet er mir. "Sie wird Valentinus begleiten. Sie ist auch eine Amazone und sie soll ziemlich stark sein."

Ich nickte. Auch wenn ich in Wirklichkeit keiner Amazone begegnen wollte, die ihre Telekinese vielleicht gegen mich einsetzen wollte.
Nur würde sich das vielleicht nicht verhindern lassen.

"Es kann sein, dass das Gift dich heute einholt", flüsterte Grigorios leise und seufzte. "Tut mir leid, dass ich meinen Job so schlecht gemacht hab."

Ich nickte.

Was sollte ich schon dazu sagen?

Es war die Wahrheit also warum sollte ich widersprechen?

"Mir tut es am meisten leid für Blake", gab ich zu. "Er hat schon viele verloren."

"Ich kann dich verstehen", seufzte mein ehemaliger Bodyguard. "Ich will Freya auch nicht alleine zurück lassen. Das erste Mal war schon hart genug..."

Er stoppte mitten im Satz.

Ich fragte mich weshalb bis ich es auch roch.

Der Geruch nach Feuer und Rauch erreichte meine Nase.

Ein Name kam mir in den Sinn.

"Das ist mein Bruder", stellte Grigorios fest und ließ mich los. "Mein Einsatz."

"Viel Glück", wünschte ich ihm.

Grigorios sah mich an. "Dir auch."

Er drehte sich weg und wollte schon gehen, doch drehte sich noch einmal zu mir um.
"Ich glaube Valentinus wollte sogar, dass du fliehst", bemerkte er. "So kriegt er den letzten Kampf, den er will."

Vermutlich hatte Grigorios damit nicht ganz unrecht.

Er nickte noch einmal und dann verschwand er in der Menge, der Schüler.

Jetzt lag es an mir Valentinus zu finden.

Ich bewegte mich in Richtung der Treppe, von dort würde ich eine bessere Aussicht haben.

Dabei spürte ich deutlich die Waffen die ich bei mir trug.

Für einen kurzen Moment zweifelte ich an meinem Vorhaben.
Wollte ich das wirklich?

Dann ballte ich die eine Hand zur Faust und wie ich das wollte.

Für Blake.

Für Rokuro.

Für meinen Vater.

Mein Blick schweifte durch den Raum, bis ich eine schwarze Maske entdeckte, die nur zu einem gehören konnte.

Das wusste ich an der auffälligen roten Schlange, die sich über die gesamte Maske zog.

Das war er.

Valentinus.

In dem Moment stellte ich fest, dass ich überhaupt keinen Plan hatte, wie ich gegen ihn vorgehen wollte.

Doch würde mich das stoppen?

Nein, nicht mehr.

Ich ging direkt auf ihn zu und von einer Sekunde auf die nächste wurde es komplett dunkel.

Meine inneren Alarmglocken schrillten laut.

Ich sah nichts mehr, doch ich kannte genau eine Person in diesem Raum, die noch genug sehen würde um mich zu finden.

Mühsam bahnte ich mir einen Weg durch die ganzen Leute. Es war am besten wenn ich so schnell wie möglich hier rauskam, bevor mich die Panik einholte.

Es drang kaum Licht von außen in die Eingangshalle, sonst hätte ich mir daran orientieren können. Doch mit dem Licht, das ich hatte konnte ich nur schemenhafte Umrisse erkennen.

Meine Augen wanderten hin und her, auf der Suche nach Valentinus.

Es beunruhigte mich, dass er mehr sah als ich.

Doch ich konnte das nicht ändern.

Meine Hand wanderte zu dem Messer, das ich bei mir trug.

Vermutlich hatte er mich schon bemerkt und war auf dem Weg zu mir.

Warum machte ich mich selbst paranoid?

Mein Feind war ein sehr gut ausgebildeter Attentäter, der auch noch extrem gute Augen hatte und wegen dem ich sterben würde.

Es war schade, dass Blake nicht da war.

Ich wollte ihn bei mir haben.

Doch ich wollte nicht, dass er in zu große Gefahr geriet und Valentinus war gefährlich.

Etwas streifte meinen Arm und ich zuckte zusammen.

"Fürchte nicht das neben dir", hörte ich jemanden flüstern. "Fürchte das vor dir."

Ich spürte einen Atemzug vor mir und in der Sekunde wusste ich, dass er mich gefunden hatte.



**Liebe Grüße
Julia**

School of Warriors - Rising Flame (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now