Lektion 28: Kontrolle ist besser, aber manchmal muss man vertrauen!

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"Sieh an, sieh an. Ich kann nicht gerade sagen, dass ich erfreut bin, dich zu sehen, aber es amüsiert mich doch sehr, dass du verstümmelt bist." Eine Frau tauchte hinter Sully auf, ihre dunkelrote Mähne wippte im Schritt. Die Narbe auf ihrer Stirn schimmerte rosig.

"Wie charmant, Medusa. Ich hab dich auch nicht vermisst, glaube mir."

"Was willst du dann hier?! ", fauchte die Frau mit den dunkelroten Locken, als sich ihre Stimmung binnen Sekunden umschlug.

"Lasst uns rein, dann erkläre ich alles."

"Raph! Raphel!!", zischte Josh und versuchte auf sich aufmerksam zu machen. Verwirrt drehte sich der Angesprochene um. Josh fuchtelte mit einer Hand vor seiner Kehle herum und machte ein ganz besorgtes Gesicht.

"Und wen haben wir da hinten? Nein, sieh an. Noch zwei bekannte Gesichter. So ein Zufall." Medusa klang amüsiert. Raphel schaute zu ihr und wieder zurück zu Josh.

Der wollte am liebsten zurück in den Wagen steigen und ganz schnell abhauen. Cia war ganz blass und starr vor Schreck. Aber sie konnten Raphel ja auch nicht alleine lassen. Nicht bei diesen Monstern. Diesem Abschaum von Menschen! Hätte Josh nur eine Waffe bei sich, dann hätte dieser Dreckkerl Sully schon eine Kugel im Schädel.

Niemand fasste Cia an. Absolut niemand.

Raphel konnte nicht wissen, dass Josh und Cia den Barbaren schon einmal begegnet waren. Sie waren einer Gruppe Männer über den Weg gelaufen. Fünf gegen einen, Josh hatte kaum eine Chance gehabt und einer wollte sich an Cia vergreifen. Josh hatte einem den Kiefer ausgerenkt, einem anderen ins Knie geschossen. Das hatte gereicht, um zu fliehen. Eine Kugel von Sully traf ihn dennoch hinten in den Rücken. Josh war lädiert, seine Rippen gebrochen, er konnte kaum atmen. Und dann liefen sie noch in eine Traube Zombs hinein. An mehr konnte er sich kaum mehr erinnern. Als nächstes kamen Erinnerungsfetzen und Unbeweglichkeit und dann, wie er in Solaris erwachte und Cia gegenüberstand.

"Du?! Arschloch, komm her, ich mach dich kalt. Wegen dir bin ich entstellt!" Sully hatte Josh nun erkannt und wurde fuchsteufelswild. Raphel stellte sich ihm sofort in den Weg, als er mit seiner Knarre auf Josh losgehen wollte.

"Immer langsam. Wie schön, dass wir uns alle kennen. Rache üben wir später. Es gibt wichtigeres. Medusa, pfeif deinen Kampfhund zurück."

"Warum sollte ich das tun?" Medusa gefiel das Spektakel offensichtlich. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und ein breites gehässiges Grinsen aufgesetzt.

"Ich habe Informationen über Solaris."

"Schön für dich. Die hab ich auch."

"Aber du weißt nicht alles. Lass uns endlich rein, bevor die Zombs da hinten noch schneller laufen."

"Ich habe nicht vergessen, was das letzte Mal passiert ist, als du und deine Kirsche hier wart. Wo ist sie überhaupt?"

"Unwichtig."

"Schade, ich hätte ihrem hübschen Gesicht gerne die Fresse poliert. Ich kann dir nicht vertrauen."

"Das kann ich dir auch nicht. Vergiss nicht, ich bin immer noch ein Bruder. Und dem darfst du den Zutritt nicht verweigern."

"Du hast das Privileg ein Bruder zu sein schon lange verloren!", rief Medusa entzürnt.

"Boss, eigentlich hat er-", begann Sully plötzlich. Blitzschnell hatte Medusa ihre Waffe gezogen und zielte auf Sully.

"Willst du auch eine Kugel in den Kopf wie Crank? Wie illoyal seid ihr eigentlich?!", schrie sie.

"Er ist loyal zu den Regeln des Clans, Medusa."

Signs of CainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt