Kapitel 30

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Ich fühlte mich, als würde ich auf Wolken schweben, nur wusste ich, dass ich nicht tot sein konnte. Denn ich war mir sicher, dass ich wohl eher in der Hölle landen würde, als im Himmel und diese fühlte sich mit Sicherheit nicht so flauschig an.

Dann spürte ich etwas Weiches unter meiner Wange und ich bewegte meinen Arm an einem kühlen Laken entlang. Ich tastete mich nach oben, bis meine Finger letztendlich bei dem Kissen ankamen, auf dem mein Kopf eingebettet lag. Also doch keine flauschige Wolke, sondern ein Bett. Und ich lag auf dem Bauch.

Noch im selben Moment, indem ich es realisierte, fühlte sich mein Körper plötzlich so unglaublich schwer an und ich bekam kaum noch meine Augen auf. Außerdem schmerzte mein Rücken wie verrückt.

Als ich es endlich schaffte meine Augen zu öffnen, sah ich ein dunkles Zimmer. Ein Zimmer, das mir seltsamerweise sehr bekannt vorkam. So gut ich konnte ließ ich meinen Blick über dieses schweifen und blieb mit einem mal an einem breiten, muskulösen und tätowierten Rücken hängen. Die Tribal-Tattoos sahen beeindruckend aus, doch meine Aufmerksamkeit galt dem Tattoo direkt zwischen den Schulterblättern, welches zwischen all den schwarzen Linien viel deutlicher herausstach.

Ein perfekter Kreis aus kleinen Zeichen und Symbolen. Weitere Symbole waren in Form von Strahlen, die von dem Kreis in alle Himmelsrichtungen ausgingen. Es ähnelte einem Kompass. Und in der Mitte des Kreises ein größeres Symbol.

Jedes dieser Zeichen war mir vollkommen unbekannt. Doch ich wusste auf Anhieb, dass es kein Tattoo war, das aus einer Laune herausgestochen wurde. Nein... Es war ein Siegel. Eines, welches ich noch nie gesehen oder davon gelesen hatte.

Dann schob sich ein schwarzes T-Shirt über den Rücken und verdeckte damit die Tattoos. Enttäuschend...

Erneut versuchte ich mich zu bewegen, zog die Arme ein und stemmte mich hoch, doch die Schmerzen in meinem Rücken ließen mich wieder zischend auf die Matratze sinken.

Noch im selben Augenblick drehte sich Gabriel zu mir herum und kam ans Bett, auf das er sich anschließend setzte. Federleicht fuhren seine Finger an meiner Wange entlang und strichen mir dabei meine Haare aus dem Gesicht. Die Wärme seiner Hand beruhigte mich mit einem Schlag und ließ mich leicht aufseufzen.

>>Wie fühlst du dich?<<, fragte er besorgt.

Ich vergrub mein Gesicht im Kissen und seufzte. >>Mein Rücken tut höllisch weh und ich kann mich kaum bewegen<<, gab ich ehrlich zu. Es machte keinen Sinn ihn anzulügen. Ich mein, so eindeutig, wie meine Lage nun mal war.

>>Zwar konnte ich die Blutung stoppen, aber du wirst noch Schmerzen haben, solange dein Körper sich nicht von alleine regeneriert.<< Schlechtes Gewissen machte sich auf seinem Gesicht breit.

Ich hob meinen Kopf so gut ich konnte an, um ihn anzusehen. Seine Augen jedoch waren stur aufs Laken gerichtet. >>Was ist los?<<

>>Ich habe versucht dich zu heilen, aber das Siegel funktioniert nicht. Jedenfalls nicht bei der Wunde. Der Servus scheint irgendetwas getan zu haben, sodass es meine Magie abwehrt.<<

>>Ist schon gut. Die Heilung hat schon eingesetzt. Kein Grund sich deswegen den Kopf zu zerbrechen<<, versuchte ich ihn aufzumuntern, aber es schien nicht so richtig zu funktionieren. Mir hingegen begann etwas ganz anderes den Kopf zu zerbrechen.

>>Warum bin ich hier? Wie hast du mich gefunden?<< Ich konnte mich an diesen Fremden erinnern. Na ja, jedenfalls an seine Anwesenheit. Und eigentlich hatte ich gedacht, dass er derjenige war, der mich von der Brücke gezogen hatte. Doch nun blickte ich in Gabriels Gesicht und war verwirrt.

Shadow Soul ✔️Where stories live. Discover now