Kapitel 7

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Zu aller erst muss ich mich dafür entschuldigen, dass ihr so verdammt lange auf einen neuen Teil warten musstet...Aber ich hab zur Zeit viel Stress wegen der Schule und auch Zuhause. Aber ich werde versuchen, auch hier wieder regelmäßig ein Update hoch zu laden. :)

Ich sah mich kurz und möglichst unauffällig in dem Raum um. Die Sklavin hatte mir erzählt, dass man nur unter bestimmten Bedingungen in Raphaels Schlafzimmer kam. Da das vermutlich nie wieder vorkommen würde, versuchte ich es mir einzuprägen. Ein Schlafzimmer sagte viel über eine Person aus. 

Es war einfach eingerichtet. Nur das nötigste befand sich im Zimmer. Ein Bett, ein Schrank - das war's bereits. Auch war es ziemlich klein. Das von Gabriel war deutlich größer. Rein theoretisch würde ich sagen, dass Raphael keine Person war, die Luxus und Macht brauchte. Doch der Realität entsprach das wohl kaum. 

Nun blickte ich zu Raphael. Im Gegensatz zu heute Morgen trug er nicht mehr nur weiß. Er hatte sich normale Sachen angezogen. Nun wirkte er mehr wie ein normaler Engel, obwohl es das nicht unbedingt besser machte. Auch die konnten grausam sein. 

Ich wartete, bis er redete. Ihn selbst anreden, aus Eigeninitiative, war verboten. Dass er mich erst von oben bis unten musterte, bis er überhaupt ein Wort sagt, machte mich nervöser, als ich es so schon war.

"Das, was du heute früh für deine Freundin getan hast, war extrem mutig", begann er. Seiner Stimme konnte man anhören, dass er tatsächlich so empfand. Er dachte wirklich, dass das mutig war. Doch die Art, wie er das sagte, zeigte, dass ein 'aber' folgen wird. 

"Aber zugleich extrem dumm." Dachte ich es mir doch. Und als ob mir das nicht bereits bewusst war. Dennoch senkte ich den Blick auf den Fußboden. So mussten wir reagieren, wenn wir getadelt wurden. 

"Weshalb hast du das getan?", wollte er nun wissen. Ich schluckte. War das eine Frage? Durfte ich reden? Oder würde er gleich weiter reden. Doch als er nicht weiter sprach, schien wohl nun ich an der Reihe zu sein. 

Ich atmete tief durch. Direkt mit ihm habe ich heute zum aller ersten Mal gesprochen. Vorher noch nie. Wer weiß, wie oft das noch passieren würde.

"Sie ist meine beste Freundin. Ich musste ihr unter die Arme greifen, schließlich konnte sie nichts dafür. Jedem kann so etwas mal passieren", antwortete ich, weiter mit dem Blick nach unten gerichtet. Den letzten Satz murmelte ich nur leise. 

Mit seinen Fingern hob er meinen Kopf. Nun war ich gezwungen, ihn anzusehen. Seine braunen Augen sahen mich nicht allzu glücklich an. 

"Sag so etwas noch einmal und du wirst nicht die Chance haben, dass dir so etwas passieren kann", entgegnete er sauer. Ich schluckte. Er musste es gehört haben. Ich war so dumm zu glauben, dass es helfen würde, etwas leise zu sagen. Selbst es zu denken, war schon ein Fehler. 

Dann ließ er mich los und legte die Hände auf seinen Rücken. Seine Gesichtszüge verrieten nun nicht mehr, was genau er dachte. Er war ziemlich gut darin, sich wieder zusammen zu reißen, das musste man ihm lassen. 

"Du hast Glück, dass ich heute besonders gut drauf bin, weshalb ich es dir erlaube, dein Abendbrot später zu dir zu nehmen", begann er weiter zu reden. Was er sagte, überraschte mich. Damit hatte ich im Leben nicht gerechnet. Er war gnädig. Obwohl ich vermutete, dass das seinen Preis haben würde. 

Aus diesem Grund wartete ich darauf, dass er weiter sprach. Doch das tat er nicht. Er sah mich noch immer an, bevor er den Namen 'Dave' rief und sich die Tür öffnete. 

Die Wache von vorhin trat ein und Raphael sagte ihm, mich hinaus zu geleiten. Dave tat dies dann schließlich auch. Hinter uns schloss er die Tür. Gemeinsam mit ihm ging ich in die Küche. 

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