Kapitel 2

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Die zwei Tage waren schnell vergangen und es war schon Montag, was bedeutete, dass die Sommerferien vorbei waren und die Schule begonnen hatte. Eigentlich wäre ich lieber in meine alte Schule gegangen und das mit Daniel, doch ich konnte leider daran nichts mehr ändern, weswegen ich dies auch akzeptierte, denn eine andere Wahl hatte ich nicht.

Vor dem Badezimmer Spiegel stand ich schon fertig und kämmte mir nur noch meine roten Naturlocken, die ich von meiner Mutter geerbt hatte. Sie hatte solche wunderschönen Haare gehabt, doch meine waren ein wenig übertriebener, da sie meistens so aussahen, als ob eine Bombe explodiert wäre. Der Gedanke brachte mich zum Lächeln und ich sah mir selbst in die Augen. Meine Oma sagte mir immer, dass ich dieselben Augen wie die von meinem Vater hätte. Diese bernsteinfarbenen Augen, die meine Oma immer an ihn erinnerten und die ich an ihm so sehr liebte, denn für mich waren sie anders und faszinierend schön.

Ich schüttelte leicht den Kopf und blendete diese Gedanken aus, denn ich konnte schon Jack nach mir schreien hören. Aus dem Badezimmer ging ich raus und schnappte mir meine Tasche. Als ich unten bei dem Idioten angekommen war, sah dieser mich leicht genervt an. Unschuldig lächelte ich ihn an und gab ihm einen Kuss auf die Wange, wobei er nur schmunzelnd den Kopf schüttelte. Zusammen gingen wir schließlich nach draußen und stiegen in Jack's geliebtes Auto ein.

"Freust du dich schon?", fragte er grinsend und fuhr von der Einfahrt raus.

"Und wie", meinte ich mit purer Ironie in meiner Stimme, wobei er nur breiter grinste.

"So schlimm ist unsere Schule nicht", versuchte er mich zu überzeugen.

"Es gibt immer etwas Schlechtes", sagte ich die Wahrheit, weshalb er die Augen verdrehte.

"Seit wann bist du so negativ?", fragte er verwundert.

"Seitdem ich nichts mehr gegessen habe", machte ich es ihm klar und er begann zu lachen.

"Stimmt ja, du und Essen", meinte er.

"Das ist nicht witzig. Ich habe Hunger", verteidigte ich mich, doch dieser lachte mich weiterhin aus.

"Jack", mahnte ich ihn und warf ihm einen bösen Blick zu.

"In der Schule kannst du was essen", meinte er schließlich.

"Wenn ich bis dahin noch lebe", murmelte ich.

"Überlebst du Cousinchen", versicherte er mir.

"Falls ich es doch nicht schaffe, muss ich dir etwas gestehen", begann ich und sah ihn von der Seite an.

"Und das wäre?", fragte er.

"Ich hab dich nie gemocht", gestand ich, wobei er wieder zum Lachen begann.

"Wirklich? Ich dich auch nicht", grinste er.

"Du Arsch ich bin deine Cousine", nervte ich ihn und schlug ihm spielerisch auf die Schulter.

"Warum bin ich der Arsch? Ich bin auch dein Cousin", verteidigte er sich und sah mich ungläubig von der Seite an.

"Ich bin was anderes", erklärte ich und er lachte auf.

Als wir in der Schule angekommen waren, wollte ich selbst schon Mal aussteigen, bevor er einparkte, denn es war relativ voll hier und auf das ganze warten bis er endlich einen Platz zum Parken fand, hatte ich einfach keine Lust. Ich musste nur noch die Straße überqueren, jedoch war ich so dumm und achtete nicht beim vorbei gehen, weshalb ein Auto mit Vollbremsung mitten im Weg stehen blieb und ich erschrocken zusammen zuckte.

Wenn der Typ nicht rechtzeitig stehen blieb, wäre ich jetzt unter dem Auto.

Mit großen Augen starrte ich den Jungen im Wagen an, der mich für einen Moment genauso erschrocken ansah. Seine Miene änderte sich schlagartig und seine Augen strahlten pure Kälte aus, sodass ich blinzelte und aus meiner Starre erwachte. Das Hupen von den anderen Autos, die genauso wegen mir stehen bleiben mussten, erweckten mich endgültig und ich ging sofort die Straße entlang. Bevor ich weiter in die Schule ging, drehte ich mich erneut um, denn erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich den Jungen schon kannte, jedoch raste dieser schon davon.

Die AugenWhere stories live. Discover now