Kapitel 63

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Es war eine lange Zeit vergangen und heute war der letzte Schultag vor den Winterferien. Wir hatten heute nicht wirklich Unterricht gemacht, weswegen wir auch früher Schulschluss hatten. Im Moment saßen wir alle in der Cafeteria und mit alle meinte ich auch wirklich alle. Selbst Liam, Hunter und Jayden saßen an unserem üblichen Tisch. Natürlich waren zuerst viele Blicke auf uns gerichtet, doch nach einigen Minuten verschwand auch das Interesse der Schüler wieder. Ehrlich gesagt, war sowas wirklich nervig und eigentlich wollte ich nie im Mittelpunkt stehen. Aus diesem Grund konnte ich die Jungs jetzt besser verstehen, denn egal was passierte, wurden immer über sie geredet. Sowas spielte wirklich mit den Nerven, aber die drei beschwerten sich nicht einmal darüber, denn anscheinend war es zur Gewohnheit geworden.

"Komm schon!", riss mich Jayden aus meinem Gedankengang, worauf meine Augen zu ihm wanderten.

Die ganze Pause versuchte Jayden uns zu überreden auf eine Party zu gehen. Es war keine übliche Feier, sondern etwas besonderes, soweit ich es verstanden hatte. Da in vier Tagen das Jahr zu Ende ging, wurde eine Party veranstaltet. Die Einladung kam von einem Freund von den Jungs und so nett wie Jayden war, lud er uns auch ein. Eigentlich waren alle einverstanden, außer Liam und wenn er nicht ging, dann durfte ich auch nicht. So kam es jedenfalls aus seinem Mund und da ich mit ihm nicht streiten wollte, ignorierte ich es einfach.

Mir war bewusst, dass er keine Partys mochte, aber warum es so übertrieben bei ihm war, verstand ich nicht. Ich meine, natürlich mögen nicht alle Partys, aber Liam hatte da irgendein anderes Problem, was ihn stark davon abhielt. Am liebsten hätte ich ihn deshalb gefragt, aber jetzt gerade war es ein falscher Zeitpunkt dafür.

"Liam sei kein Spielverderber!", nervte ihn Jayden.

"Ich mag sowas nicht wie oft denn noch?", regte sich dieser auf.

"Nur einmal", flehte er ihn fast schon an und wie er sich anstellte, war wirklich zum Lachen, jedoch verkniff ich mir es.

"Das sagst du jedes Mal, also nein", blieb Liam bei seiner Antwort, worauf Jayden beleidigt die Arme vor die Brust verschränkte.

"Gut, dann kommt eben nur Aria", zuckte er mit den Schultern und sofort spannte sich Liam an.

"Nein", bestimmte dieser.

"Vielleicht will sie aber kommen, nicht wahr Aria?", fragte Jayden nun an mich gerichtet, worauf alle Blicke nun auf mir lagen.

Toll gemacht, Jayden.

"Ohne Liam gehe ich auch nicht", antwortete ich und es war auch die Wahrheit, denn ohne ihn würde es mir keinen Spaß machen.

"Ernsthaft?", regte sich Jayden auf und warf dramatisch die Hände in die Luft.

"Bist du dir sicher das du nicht kommen möchtest?", fragte plötzlich Jack und dabei sah er mich leicht unsicher an.

"Warum?", war ich verwirrt, doch anstatt mir zu antworten, blickte dieser zu Hope, die ihn ebenfalls anschaute.

"Hope?", forderte ich sie schließlich auf, worauf ihre Aufmerksamkeit nun auf mir lag.

"Wir hatten eigentlich eine Überraschung für dich", gestand sie und ich verengte die Augen.

"Was für eine?", wurde ich neugierig.

"Wir haben mit Daniel geredet und er kommt hierher, als kleines Geschenk", lächelte sie.

"Aber wir hatten gedacht, dass wir dich auf der Party überraschen könnten, doch du kommst nicht und naja eigentlich haben wir dir gerade alles verraten, also wird es nichts mit der Überraschung", grinste Jack.

"Ich liebe euch beide!", strahlte ich überglücklich.

Ich konnte nicht fassen, dass Daniel nach so kurzer Zeit wieder zu mir kam. Mein Grinsen wollte gar nicht mehr verschwinden und das brachte die anderen genauso zum Lächeln. Als ich jedoch zu Liam blickte, sah dieser unzufrieden aus und ich konnte mir schon denken, warum. Er konnte ihn nicht leiden, aber es gab nichts, wofür er eifersüchtig sein musste. Daniel war wie ein Bruder für mich und ich kannte ihn schon seit meiner ganzen Kindheit.

Die AugenWhere stories live. Discover now