Kapitel 66

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Liam's Sicht

Das ich mit dem Mädchen, die ich liebte ins neue Jahr gehen würde, hätte ich niemals gedacht. Ich hatte noch nicht einmal die kleinste Vorstellung in meinem Kopf, das ich ihr überhaupt begegnen würde. Ich schüttelte leicht den Kopf darüber und beobachtete sie auf der Tanzfläche. Ihr Lächeln strahlte bis hierher und es war unglaublich, was sie mit mir anstellte. Nur ein einziger Blick reichte von ihr und ich verlor mich in ihren Augen.

Ich löste mich aus meiner Starre, als Aria beinahe gestolpert wäre, jedoch hatte Hope sie rechtzeitig festgehalten. Eigentlich war im Moment alles in Ordnung, jedoch war sie vollkommen betrunken. Das Problem war, dass sie das Zeug gar nicht vertrug und nun noch tollpatschiger, als vorher war. Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich sie niemals trinken gelassen.

Aber nicht nur Aria war betrunken, sondern auch Jayden, der sich im Moment mit Hunter und Kyle unterhielt, die langsam genervt aussahen. Der Typ hatte eine große Klappe, aber wenn er betrunken war, dann konnte ihn niemand vom Sprechen abhalten. Meine Augen wanderten wieder zu Aria, die ihr Kleid an einer Stelle hoch hielt, sodass sie einigermaßen tanzen konnte. Bei dem Anblick spannte ich mich an, denn sie präsentierte perfekt ihre nackten Beine und die gaffenden Blicke der Jungs entgingen mir nicht.

"Liam!", schrie nun Jayden nach mir, weswegen ich mich zu ihm umdrehte.

"Ich m-muss d-dir etwasch...sagn", begann er vollkommen ernst, aber brachte nur sehr schwer einen vernünftigen Satz zusammen.

"Sag", forderte ich ihn auf, obwohl ich wusste, dass es höchstwahrscheinlich nichts wichtiges war.

"W-Was...wollte isch denn sagn?", fragte er sich nun selbst und ich verdrehte die Augen darüber.

"Liam!", rief nun eine weitere Stimme nach mir und bevor ich es kommen sah, warf sich Aria in meine Arme.

Erschrocken hielt ich sie fest und sie schlang ihre Arme um meinen Hals. Verwirrt blickte ich zu Hope, die nur unwissend mit den Schultern zuckte und sich um Jayden kümmerte. Meine Augen wanderten wieder zu ihr und sie sah müde aus, was mich zum Schmunzeln brachte. War auch normal, da wir schon drei Uhr morgens hatten. Aus diesem Grund deckte ich sie mit ihrem Mantel zu und hob sie in Brautstyle hoch.

"Wir gehen lieber", richtete ich mich zu den anderen.

"Warte, wir kommen auch", meinte Hope und schaffte es Jayden auf die Beine zu ziehen.

"Isch...will nicht gehen", beschwerte sich dieser und klammerte sich an Hope.

"Halt die Klappe und beweg dich", befahl sie und zog ihn vorwärts.

"Wir bleiben hier", meinte Hunter, weswegen ich nur nickte und mit Aria in meinen Armen zum Auto ging.

Zuerst dachte ich, dass sie eingeschlafen wäre, aber plötzlich sah sie hellwach aus. Ich hob fragend die Augenbrauen in die Höhe, als sie mich ohne Grund anstarrte, aber nichts sagte. Meine Aufmerksamkeit richtete sich aber nun zu Hope und Jayden. Sie schrie genervt auf, als sich Jayden beleidigt auf den Boden fallen ließ und nicht mehr aufstehen wollte. Ich verdrehte die Augen und setzte Aria hinten im Auto.

"Bleib hier sitzen", verlangte ich und sie nickte brav.

Somit machte ich die Autotür zu und näherte mich zu den beiden. Hope versuchte ihn verzweifelt hoch zu ziehen, jedoch bewegte sich dieser nicht von der Stelle und schlug immer wieder ihre Hand weg.

"Jayden steh auf", befahl ich, doch dieser schüttelte stur den Kopf.

"Ich schwöre dir, wenn du wieder nüchtern bist, dann hau ich dir das alles gegen den Kopf!", schrie sie ihn an.

"Kennen wir unsch?", fragte Jayden komplett ernst an sie gerichtet.

"Der will mich doch verarschen", konnte es Hope nicht fassen und schlug sich die Hand gegen die Stirn.

"Warte im Auto mit Aria. Ich bring den Idioten", versicherte ich ihr und sie ging ohne eine weiteres Wort zu sagen.

"Dassch war nicht-t nett", meinte dieser, was ich aber ignorierte und ihn mit Schwung auf die Beine zog.

Er beschwerte sich noch eine Weile, doch als ich ihn anschrie, hörte er auf und ich wünschte er würde mit dem Gerede auch aufhören. Den nächsten setzte ich somit ins Auto, der nun hinten bei Aria saß, die begeistert ihre Finger ansah. Ich schüttelte den Kopf darüber und setzte mich ans Steuer. So viel hatte ich nicht getrunken und obwohl ich trotzdem nicht fahren sollte, tat ich es heute ausnahmsweise, da unser Weg nicht weit war. Da ich die beiden nicht so nach Hause bringen konnte, würden sie wohl bei mir übernachten.

"Willst du als Unterstützung bleiben oder lieber nach Hause?", fragte ich bei der Fahrt.

"Ich bin Mal ausnahmsweise nett", antwortete Hope und somit fuhr ich zu mir.

"Aria!", schrie Jayden auf einmal begeistert, weswegen ich vom Spiegel aus nach hinten blickte.

"Schau Mal, da ist ein Baum!", konnte er es nicht glauben und zusammen starrten sie ungläubig aus dem Fenster.

"Wie viel haben die bitte getrunken?", lachte Hope und ich zuckte nur unwissend mit den Schultern.

"Liam da sind Bäume!", teilte mir nun Aria mit, worauf ich nur nickte und sie weiter mit Jayden die Bäume erkundigte.

Nach einer kurzen Weile parkte ich in die Einfahrt ein und stieg mit Hope aus dem Auto aus, um den beiden anschließend raus zu helfen. Ich öffnete ihr die Tür und streckte Aria meine Hand aus, die plötzlich wie verrückt zum Kichern begann. Auf der anderen Seite beschwerte sich Jayden bei Hope, dass er weiter die Bäume anschauen wollte und somit nicht ins Haus ging.

"Aria, komm", verlangte ich, doch diese begann amüsiert den Kopf zu schütteln.

"Eine Prinzessin muss raus getragen werden", verlangte sie und machte einen Schmollmund.

"Ich lass dich nie wieder trinken", murmelte ich und hob sie aus dem Auto raus, worauf sie direkt ihre Arme um meinen Hals schlang.

"Mein Retter", flüsterte sie und das brachte mich zum Schmunzeln.

"Sogar in diesem Zustand schaffst du es so süß zu sein", lächelte ich und sperrte irgendwie die Tür auf, denn Aria schlief langsam in meinen Armen ein.

"Jayden entweder bewegst du jetzt deinen Arsch ins Haus oder du kannst bei den scheiß Bäumen schlafen!", regte sich Hope auf.

Ich schüttelte nur den Kopf darüber und ging rein, dabei ließ ich die Haustür offen, falls es Hope schaffte ihn rein zu bringen. Aria ihre Augen waren geschlossen, weswegen ich leise die Treppen hoch lief und anschließend in mein Zimmer ging. Vorsichtig legte ich sie aufs Bett und setzte mich neben sie. Ein Lächeln legte sich an meine Lippen und ich blickte sie gedankenverloren an.

Selbst beim Schlafen sah sie wie ein wunderschöner Engel aus.

Die AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt