𝐈

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PORTIMÃO, PORTUGAL

ALANA ISABELLE VALENTE

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ALANA ISABELLE VALENTE

Não tão rápido" brüllt ein alter Mann mir hinter her, als ich durch die Straßen von Portimão Portugal renne.

Nicht so schnell.

Was fällt ihm überhaupt ein mich so anzumachen? Doch dafür habe ich gerade keine Zeit, da ich flüchte. Ich bin auf der Flucht.

Mein Herz klopf hart gegen meine Brust, während ich schwer nach Luft schnappe.

Ob ich Angst vor jemanden habe? Ganz Sicher nicht. Doch ich bin nicht dumm, um mich kriegen zu lassen. Das werden sie nicht. Niemand schafft es mich zu kriegen.

Die Straße ist mir vertraut. Mit gerade mal 200 portugiesischen Escudo in der Tasche, wäre ich sogar bereit ganz Portugal zu verlassen. Mein gefälschter Ausweiß ist zwar schlecht, aber jeder kommt und geht auf illegaler Weise.

Anders kenne ich es nicht. Schon immer musste ich im jeden Cent kämpfen. Wochenlang war ich Obdachlos, bis ich eine billige alte Wohnung in einem alten Hochhaus - welches schon längst abgerissen werden sollte- gefunden habe und dort gewohnt habe.

Alles in meinem Leben ist sozusagen Illegal. Ich bin eine Lügnerin und dann auch noch eine ziemlich gute. Ich betrüge, schwindle und belüge mich durch das Leben um zu überleben.

So kann ich mir was zu essen kaufen. Einen Schlafplatz noch dazu und ganz vielleicht noch etwas saubere Klamotten. Doch gerade machen mir bestimmte Personen einen Strich durch die Rechnung. Gefälschte Rechnung natürlich.

Leontes Alejandro Douro ist schon heiß auf meinem Arsch seit ich das ersten mal dem Markverkäufer einen Apfel geklaut habe. Da ich Tage lang verhungert hatte, musste ich mein Engelsherz damals beschmutzen. Das gefiel ihm natürlich gar nicht. Warum auch immer. Seine Jungs und er jagen mich schon seit langem, doch ich entwische ihnen immer wieder. Schließlich geht es ja nicht mehr um einen Apfel, sondern um so viel mehr. Sie sind die einzigen in der Stadt die glauben sich alles zu erlauben.

Sie sind auf der Straße aufgewachsen, genauso wie ich. Regeln und Gesetze waren mir schon immer etwas fremdes. Sie waren schließlich da um sie zu brechen. 

Klar hätte ich mir einen normalen Job besorgen können und einer dieser Normalos werden können, doch so macht es nunmal mehr spaß. Diese ständige Angst aufzufliegen, gefangen oder erwischt zu werden, gibt jemanden diesen Adrenalin kick. Ich hab mich bereits an dieses Leben gewöhnt und angepasst. So ist mein Leben. Ich muss tun, was getan werden muss. In keinem Fall bin ich darauf stolz, doch mich schlecht fühlen werde ich auch nicht.

PORTE CALOWo Geschichten leben. Entdecke jetzt