𝐗𝐗𝐗𝐈

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Portimão. Portugal

Infinity- Jaymes Young

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Infinity- Jaymes Young

Ich greife mit zittrigen und blutigen Händen, nach Leontes Waffe, während er versucht sich aufzurappeln.

„Nein...wehe" knurrt er und legt seine harte Hand auf die Waffe, weshalb ich zu ihm sehe.

„Ich muss irgendetwas tun." keuche ich aufgeregt und er sieht mir in die Augen. Eine heiße Träne läuft über meine Wange und ich wische sie panisch weg, weil ich keine Zeit habe. Keine. Zeit.

„FUCK ich hab keine Munition mehr!" brüllt Marion zu mir rüber und wischt sich seinen Schweiß vom Gesicht.

„Ich auch nicht!" fügt Alessio fluchend hinzu und in Leontes Augen zischt es panisch, als er zu seinem Bruder sieht.

„Marion..." keuch Leontes schmerzerfüllt, doch schafft es nicht zu ende zu sprechen.

Einer der Gegner nähert sich und dann erkenne ich schon Vasco. Ich halte inne. Mein Körper steht unter Alarm und ich schalte wieder meinen Kopf aus. Ich darf nicht denken, ich muss tun. Ich darf es nicht hinterfragen, sondern es tun. Ich darf nicht an die Zukunft denken, sondern an das Jetzt.

„Alana nein." brüllt Leontes doch ich höre ihm nicht zu.

Weshalb ich die Waffe fester umfasse. So fest das ich bemerke wie taub mein Körper ist. Ich ziele auf Vasco, der mich noch nicht bemerkt hat, sondern es auf Adriano und Ena abgesehen hat, die sich hinter dem anderen Sofa versteckt haben. Sobald er stehen bleibt und sein Blick nun auf meinen trifft, drücke ich ab.

Ich drücke ab und dann frisst sich die Kugel in Vascos Brust. Die Kugel hat sich damit nicht nur in sein Herz gebohrt, sondern auch in meins. Sobald Vasco zu Boden fällt, werden die Schüsse weniger und ich lasse mit einem mal die blutige Waffe auf den Boden fallen.

Die Welt bleibt für mich stehen. Ich starre hoffnungsvoll auf Vascos leblosen Körper. Vielleicht wacht er doch noch auf. Doch er tat es nicht. Er wird nie mehr aufwachen und ich kann nicht in Worte fassen wie sehr es mir das Herz brach. Sein Blut klebte nicht nur an meinen Händen, sondern auch an meiner Seele und das war etwas was ich mir niemals verzeihen werde. Somit wurde sein Tod ein schwarzer Fleck auf meinem reinen Herzen. Der Schmerz bohrt sich in mein Herz und ich wusste davon würde ich mich niemals mehr erholen. 

Das hier veränderte mich. Ich wünschte ich hätte doch noch einmal darüber nach gedacht und dann würde er noch leben.

Leontes reißt mit seiner blutigen Hand mein Gesicht zu ihm auf die Seite. Er sieht schmerzerfüllt in meine Augen und hat sich etwas aufrecht hingesetzt, obwohl das seine Schmerzen verschlimmert.

„Alana...das war nicht deine Schuld." seine Wörter dringen nicht durch mich hindurch. Sie kommen nicht da an, wo er es möchte.

Immer noch erstarrt sehe ich zu ihm.

„Ich habe ihn erschossen Leontes." meine Stimme bricht und ich breche in Tränen aus. Ich hasse es das ich so viel weine. Ich hasse es das ich so viel fühle. Ich hasse es ich zu sein. Ich hasse mich jetzt nur noch mehr. Ich hasse mich. Ich hasse das hier und noch mehr hasse ich meinen Kopf.

Heiße Tränen laufen mir über die Wange und sie bohren sich tief in meine Seele. Die tiefe dieser Tränen kann man nicht beschreiben. Sie tragen den schlimmsten Schmerz meines Herzens mit sich.

Leontes drückt meinen Kopf auf seine Brust und ich weine weiter. Jetzt gab es keinen unterschied mehr zwischen mir und ihnen. Ich wurde somit einer von ihnen und es tat weh zu wissen, das es auch anders hätte gehen können. Gerne erinnere ich mich an die Zeit zurück, als alles noch nicht so war. Als ich noch bedingungslos mit meinen Eltern lebte und als die Straße noch kein so großer Teil von mir war. Es beschmutze mich auf eine Weise die unerklärbar war. Ich fühlte mich so dreckig und schlecht dass mir die Luft zum atmen fehlte.

Keiner kann das ungeschehen machen. Keiner kann mir diesen Schmerz nehmen. Keiner kann mich jetzt noch gut fühlen lassen. Vielleicht war es auch einfach für mich Bestimmt. Vielleicht hatte ich einfach kein Glück verdient und das ist auch gut so. Es gab nichts mehr gutes in mir, denn es erlischt alles gute mit seinem Tod. Es gab keine Hoffnung mehr und es zerstörte mich auf eine andere Weise.

Sie sahen wie ich in Leontes Armen zerbrach und wahrscheinlich wussten sie alle wie ich mich fühle, denn sie hatten auch alle ihr erstes Opfer. Jeder ging damit anders um und das war meine Weise. Kein Wasser auf dieser Welt würde das klebende Blut von meinen Händen bekommen, geschweige denn von meinem Herzen.

Das war es. Das war das Ende. Das war das Ende von meinem alten ich und ich wusste ich lies es mit einem gebrochenen Herzen zurück. Ich wusste ich musste erstmal sterben um dieses Leben zu ertragen. Ich wusste ich musste zuerst verbrennen um zu ihnen zu gehören....

PORTE CALOWhere stories live. Discover now