𝐗

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Portimão, Portugal

Laut schreie ich in Adrianos Hand, doch es hört sich leider mehr wie ein verdammtes nuscheln an

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Laut schreie ich in Adrianos Hand, doch es hört sich leider mehr wie ein verdammtes nuscheln an. Ich versuche mich von Adriano zu lösen, doch sein Griff ist fest. Erst als er endlich seine Hand von meinem Mund nimmt, kann ich wieder normal einatmen.

Ich puste mir meine Haare aus den Gesicht und sehe entsetzt zu Leontes. 

Als nächstes klatscht Adriano laut in seine Hände.

„Die Party ist vorbei. Alle raus!" brüllt er durch den totenstillen Club und sofort stürmen alle durch den Ausgang, bis nur noch wir übrig geblieben sind.

„Das war nicht geplant!." brülle ich Leontes direkt an.

Er packt seine Waffe gemütlich in seinen Bund und lässt einmal seinen Nacken knacken.

„Ist mir scheiß egal." knurrt er wütend und ich komme ihm nur entgegen.

„Zieh mich nicht in deine verdammten Morde mit rein!" brülle ich und fahre mir wütend durch meine Haare.

„Ich soll dich nicht mit rein ziehen?-„

Er packt mich hart an der Schulter, weshalb ich nach vorne stolpere und direkt vor seiner Nase stehen bleibe.

„- du steckst schon ganz tief drinnen und dieses Tattoo wird dich daran erinnern!"

Ich verziehe verständnislos mein Gesicht. Der hat sie doch nicht mehr alle!

„Du bist das letzte!" zische ich angepisst und sammle mein Geld vom Boden auf, da es mir vor den Schock runtergefallen ist.

„e o plano agora?" was ist mit dem Plan, spricht Adrianos raue Stimme und richtet sich an Leontes.

„Não acho que seja uma boa ideia." ich halte das nicht für so eine gute Idee, erklingt Marions Stimme und er sieht überheblich zu mir rüber.

Offensichtlich sprechen sie über mich.

„não se esqueça que eu te entendo" vergisst nicht das ich euch verstehe, zicke ich Marion gleich an. Ich beherrsche die Sprache um einiges besser als sonst welche. Diese Sprache liegt in meinem Blut.

„Nicht vergessen. Es ist uns bloß Egal." meldet sich nun Alessio, der sich eine Zigarette nebenbei anzündet.

Genervt zischt Leontes aus und sieht mit seinen verschlossenen Augen zu mir.

„Wer sagt es ihr?" frägt nun Adriano in die Rune.

„Mir was sagen?" sprudelt es aus mir heraus. Ich hasse es wenn man mir etwas verheimlicht.

„Dann sage ich es ihr. Du ziehst zu uns." lässt Adriano die Bombe platzen und mein Kiefer klappt auf, bevor ich laut anfange zu lachen.

Leider bin ich die einzige die Lacht, denn die anderen mustern mich nur stumm.

„Was?" frage ich nun unglaubwürdig.

„Du. Alana. Ziehst in das Douro Anwesen. Verstanden?" erklärt Adriano so als würde ich seine Sprache nicht verstehen und verwendet dabei hysterisch seine Hände.

„Wieso sollte ich?" frage ich nun etwas lauter.

Marion lacht leise in sich hinein. Dieses arrogante Arschloch regt mich langsam auf.

„Weil du obdachlos bist und Geld brauchst. Bei uns kriegst du alles was du brauchst."

Immer noch starre ich sie entsetzt an.

„Und was wollt ihr dafür?."

Und mit einem Mal liegt die ganze Aufmerksamkeit auf Leontes. Denn nur er darf das entscheiden.

„Deine Loyalität. Für immer." seine tiefe Stimme trifft direkt in meinen Magen und mich überkommt dieses mal eine andere Art von Gänsehaut.

„Was heißt hier für immer?" ungewollt und undurchdacht stelle ich diese Frage.

„Bis zu deinem Tod, bleibst du mir dafür Treu."
Leontes sieht mir stur in die Augen, weshalb ich seinen Blick erwidere.

Am liebsten würde ich ihm tausend Fragen stellen, doch ich bin mir sicher er würde mir keine beantworten. Ich schulde niemanden eine Loyalität außer mir selbst. Leontes weiß nur leider ganz genau wie schwer es mir fällt.

„Was ist wenn ich lieber auf der Straße schlafen würde?." frage ich dieses mal ernst in die Runde.

Ich sehe sie mir alle etwas genauer an und bemerke erst jetzt wie lange ich diese Jungs bereits schon kenne und trotzdem hassen wir uns wie die Pest. Mit Ena scheinen sie nicht so ein Problem zu haben. Zwar hat Ena sie nie beklaut, doch sie haben mich schon immer nie so richtig gemocht. Vielleicht wegen meiner stolzen Art.

„Das dachte ich mir." flüstert Marion und sieht fast schon zufrieden zu mir.

Ich gehöre nicht zu den Jungs, das habe ich nie und werde ich nie. Dennoch werden mich diese 3 tausend Dollar nicht übers Wasser halten können und nachdem jeder im Club mitbekommen hat wer ich bin, ist es mit meinen Lügen vorbei. Vor allem mit diesen Tattoo kann ich es vergessen noch irgendwas aus diesen leichtgläubigen Menschen zu bekommen.

„Wir lassen dir die Wahl. Entweder du lebst in Armut oder du kommst zu uns. Für immer." spricht nun wieder Adriano und ich sehe das erste mal tief in seine grünen Augen und erkenne für eine Sekunde was er sich gerade von mir erhofft.

Mir wird übel. Mir gefielen die Jungs wenigstens ein klein bisschen mehr, als sie keine Gefühle zeigten. Doch mittlerweile ist ihre Kälte mehr, als jemals jemand zuvor von ihnen bekommen durfte.

Ich soll Leontes Treu bleiben? Ich denke mal er meint damit nicht mein Sex leben. Er meinte ja selbst er würde nicht mit mir schlafen wollen, also muss ich mir deshalb keine Sorgen machen. Was er mit meiner Loyalität meint, lässt mich kurz darüber nach denken. Ich sollte mir das gut durch den Kopf gehen lassen, doch ich bin mir sicher sie sind ungeduldig.

Ich dürfte dann wahrscheinlich nur für Leontes arbeiten. Aber das muss nicht gleich etwas schlechtes heißen. Vielleicht bekomme ich dann mehr ab und ich mache dann so viel Geld, dass ich abhauen kann und alles hinter mir lassen kann.

Das klingt nach einem gut durchdachten Plan. Irgendwann würde ich denen allen sowieso auf die Nerven gehen und für diesem Moment erscheint das als meine einzige Lösung. Sonst würde ich hier enden. Als Nutte. 

Sehr gerne würde ich Leontes sagen, das niemand Für immer bleibt.

„Ich hätte da aber ein Paar Bedingungen." meine ich und spüre wie teuflisch mein Mundwinkel nach oben zuckt.  Was habe ich denn schon zu verlieren? Ich habe nichts mehr auf dieser Welt, außer das Geld was sie mir geben können. So bitter und hoffnungslos habe ich mein Leben noch nie angesehen.

Adriano und Leontes wechseln einen besorgten Blick.

„Alana-„

„Ich will ein eigenes Zimmer und ein eigenes Auto. Ich gehe und komme wann ich will und ich tue meine Arbeit wie ich sie möchte." sprudelt es aus mir heraus. Das ist soweit das wichtigste was mir auf anhieb einfällt. Und dieses bisschen los Freiheit ist wohl das mindeste was sie mir lassen können. Wenn man mich einsperrt und kontrolliert drehe ich durch, doch davon wissen sie bereits alle bescheid.

Leontes kommt einige Schritte auf mich zu, weshalb es mir so vorkommt als würde der Raum kleiner werden.

„Solange du mir deine Loyalität schwörst, kriegst du alles was du willst Amore."

Und plötzlich wird mir höllisch heiß.

PORTE CALOWo Geschichten leben. Entdecke jetzt