Eine neue Freundschaft beginnt

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Der Tag begann für Lucy mit einem reichhaltigem Frühstück bei den Malfoys.
„Hast du schon gepackt?" fragte Draco.
„Ja, natürlich. Du etwa nicht?" fragte lächelnd Lucy und zog eine Augenbraue hoch. Sie mochte den Draco, den sie privat kennengelernt hat viel lieber. Und sie ist froh die letzte Woche in den Ferien mit ihm verbracht zu haben. Sie hat ihn besser kennenlernen können und konnte zu ihm eine richtige Freundschaft aufbauen.
„Nein, aber der Hogwarts-Express fährt ja eh erst um 11 Uhr ab."
„Malfoy, das ist in zwei Stunden." sagte Lucy mit einem geschocktem Gesichtsausdruck.
„Ja und? Schaffe ich doch." Draco zuckte mit den Achseln.
Lucy half ihm die letzten Sachen einzupacken, die er fast vergessen hatte und gemeinsam machten sie sich auf zum Bahnhof King' Cross.
Sie waren die ersten und sicherten sich direkt ein Abteil.
„Damit das aber klar ist... Dein dämlicher Bruder sitzt nicht bei uns." sagte Draco, während sie ihre Koffer verstauten.
„Das ist kein Problem. Ich denke er hätte eh Lust sich ein Abteil mit den anderen Gryffindors zu teilen anstatt mit uns." antwortete Lucy. Letztes Jahr saß sie ebenfalls ohne Harry in einem Abteil. Sie saß damals schon mit Draco und den anderen. Ganz so schlimm findet sie es allerdings nicht.
Nach und nach füllte sich der Hogwarts-Express mit Schülern. Nur von Harry war noch keine Spur zu sehen.
„Merkwürdig. Granger ist schon in den Zug gestiegen, das habe ich gesehen. Genauso wie einige Weasleys. Aber von Harry und Ron fehlt jede Spur." sagte Lucy während sie aus dem Fenster schaute und hoffte Harry zu sehen.
„Naja, vielleicht braucht er wieder eine extra Einladung." erwiderte Draco.
„Potter, schön dich zu sehen!!" rief Pansy als sie ins Abteil stieg und umarmte Lucy.
„Vielen Dank für dein Geschenk. Ich hab mich wirklich sehr darüber gefreut." sagte Lucy und freute sich ebenfalls Pansy wiederzusehen.
„Oh schöne Kette hast du da. Von wem ist die?" frage Pansy neugierig.
„Malfoy hat sie mir geschenkt." antwortete Lucy und lächelte dabei.
„Malfoy?" fragte Pansy skeptisch.
„Ja, ist das ein Problem? Als Zeichen unserer Freundschaft." sagte Lucy verwundert. War Pansy etwa neidisch? Oder sogar eifersüchtig?
„Ah okay, wenn das so ist."
Lucy versuchte das Thema zu wechseln.
„Sag mal, hast du Harry gesehen als du in den Zug gestiegen bist?" fragte sie Pansy.
„Nein, auf so einen dämlichen Typen achte ich aber auch gar nicht." antwortete Pansy schnippisch.
„Alles klar.. darf ich fragen, was ihr eigentlich für ein Problem mit meinem Bruder habt?" Lucy war ein wenig verwirrt. Harry und die anderen Slytherins bis auf Draco hatten nie etwas groß miteinander zu tun.
„Mir gefällt seine arrogante Art nicht. Er führt sich auf als wäre er so etwas wie der Auserwählte." antwortete Pansy auf Lucys Frage.
Draco sprach in einem hohen Ton: „Ich finde ihn einfach nervig ,Oh seht mich an, ich bin der große Harry Potter, der Junge, der überlebte'"
„Okay, ich merke ihr könnt euch alle gegenseitig nicht leiden. Gryffindor und Slytherin eben." sagte Lucy daraufhin. Ein wenig enttäuscht war sie schon aber ändern konnte sie es nicht. Aber egal, welche Leute in ihr Leben treten werden, es wird ihre Beziehung zu ihrem Bruder nicht ändern.
Mittlerweile war das Abteil mit anderen Slytherins gefüllt und der Hogwarts-Express war kurz davor loszufahren.
„Ich gehe mal Harry suchen." sagte Lucy zu den anderen und verließ das Abteil.
Sie ging Abteil für Abteil ab. In einem Abteil sah sie Hermine Granger mit einem anderen Gryffindor-Schüler, namens Neville Longbottom, sitzen. Lucy mochte sie eigentlich nicht wirklich aber es ging schließlich um Harry.
„Granger, hast du meinen Bruder gesehen?" fragte Lucy sie.
„Ehrlich gesagt, nein. Ich mache mir auch schon Sorgen." zum ersten Mal in ihrem Leben hörte Lucy Hermine etwas sagen, was sie nicht ätzend fand.
„Ich mache mir große Sorgen. Was wenn ihm etwas zugestoßen ist?" Lucy wirkte sehr besorgt und suchte  weiter durchs Fenster ihren Bruder.
„Ron ist auch nicht da. Seine Familie kam noch durch. Sie meinten Harry und Ron waren direkt hinter ihnen aber sie kamen nicht... und die Weasleys stellten fest, dass sie nicht mehr heraus konnten. Jemand hatte das Portal verzaubert, kannst du dir das vorstellen?" Hermine schaute sehr besorgt aus.
„Meinst du, jemand wollte nicht, dass Harry nach Hogwarts geht?"
„Es ist schon merkwürdig, nicht? Ich meine nach dem, was letztes Jahr vorgefallen war, würde es mich nicht wundern. Er ist schließlich immer noch da draußen"
„Er wird Harry nie bekommen. Dafür sorge ich." sagte Lucy entschlossen. Wenn sie nur wüsste, wo ihr Bruder steckte, dann könnte sie ihn besser beschützen.
„Aber was kannst du schon gegen Du-weißt-schon-wen ausrichten?" fragte Hermine skeptisch.
„Mehr als du dir vorstellen kannst." antwortete Lucy und schaute Hermine entschlossen an.
„Schau, wir fahren los!" sagte Hermine und zeigte nach draußen.
Und tatsächlich hat der Hogwarts-Express nun seine Reise nach Hogwarts gestartet. Ohne Harry und ohne Ron.
„Wenn es dich nicht stört, gehe ich wieder zurück zu den anderen." sagte Lucy zu Hermine.
„Geh nur." antwortete Hermine und sah ein wenig genervt dabei aus.
„Was findest du nur an denen?" fragte plötzlich Neville. Lucy erschrak. Neville war die ganze Zeit ruhig und somit vergaß sie, dass er ebenfalls mit im Abteil saß.
„Sie sind meine Freunde." antwortete Lucy.
„Sie sind fies und gemein." sagte Neville zu ihr.
„Vielleicht haben sie ja ihre Gründe." sagte Lucy und verließ das Abteil. Sie wusste, dass ihre Freunde nicht gerade nett zu anderen Schülern waren. Aber es waren eben immer noch ihre Freunde und sie verstand sich gut mit ihnen. 
„Potter, hast du Potter gefunden?" fragte Malfoy grinsend als Lucy ins Abteil zurückkehrte.
„Nein, ich mache mir Sorgen.." antwortet Lucy und seufzte.
„Brauchst du nicht. Ich bin sicher, dein Bruder sorgt wieder für einen extra- Auftritt." versuchte sie Pansy auf ihre Art zu beruhigen.
„Ich weiß nicht..." sagte Lucy und schaute besorgt aus dem Fenster.
„Hey, er wird schon aufkreuzen." sagte Draco zu ihr, allerdings mit einem ironischem Unterton. Es war nicht leicht für Lucy, dass sich ihr Bruder und ihre Freunde nicht ausstehen konnten. Dennoch war sie froh die Slytherins lieber auf ihrer Seite zu haben, als gegen sie zu stehen. Sie waren zwar zu anderen Schülern gemein. Untereinander waren sie jedoch wirklich wie eine Art Familie.
Als der Hogwarts-Express sein Ziel erreichte und die Schüler ausstiegen, schaute sich Lucy erneut um. Sie sah Harry jedoch immer noch nicht. Sie war sehr besorgt, konnte jedoch nichts anderes unternehmen als abzuwarten.
Alle Schüler trudelten nach und nach in die große Halle ein, wo bereits alle Lehrer auf ihren Plätzen saßen. Lucy konnte Snape sehen und lächelte ihm zu. Er schaute sie an, drehte dann allerdings seinen Kopf weg.
Die neuen Erstklässler wurden von dem sprechenden Hut in ihre Häuser sortiert und als Professor Dumbledore seine Ansprache hielt, schaute Lucy aus dem Fenster. Plötzlich sah sie etwas vorbeifliegen. Es sah aus wie ein Auto. Sie stupste Draco in die Seite und zeigte nach draußen. Nach und nach kehrte Unruhe in den Saal, bis auch die Lehrer bemerkten, dass irgendwas nicht stimmte.
„Ein fliegendes Auto? Das muss sicher Harry sein. Harry ist in Hogwarts!" freute sich Lucy.
„Na super. Extra-Auftritt, was auch sonst." erwiderte Draco.
„War ja klar, dass der wieder ein Fass aufmachen muss, um nach Hogwarts zu kommen. Wir ,normalen' Schüler müssen mit dem Hogwarts-Express fahren und der Auserwählte fliegt mit einem Auto zur Schule." sagte Pansy und rollte dabei die Augen.
„Jemand hat versucht Harry davon abzuhalten nach Hogwarts zu kommen. Und er hat einen anderen Weg gefunden." Lucy freute sich.
„Logisch, niemand möchte sein Narbengesicht sehen. Daher wollte jemand verhindern, dass er nach Hogwarts kommt." kicherte Pansy.
Die Hauslehrer gingen nach draußen um zu schauen, was geschehen war. Und tatsächlich waren es Harry und Ron. Sie sind mit einem fliegendem Auto gekommen und in der peitschenden Weide gelandet.
„Harry, du bist endlich da! Was war los? Was ist passiert? Geht es dir gut?" Lucy war außer sich vor Freude und rannte auf Harry und Ron zu.
„Du gehst wieder rein." sagte Snape und zeigte nach drinnen.
„Ich möchte doch nur..." Lucy wollte sich rechtfertigen.
„Lassen Sie das unsere Sorge sein, Miss Potter." sagte Snape und zeigte immer noch mit einem Finger nach drinnen.
„Und was Sie beiden betrifft.." hörte Lucy nur noch aus der Ferne brüllen. Sie wusste, dass die Jungs nun Ärger bekommen würden.
Da es schon spät war, ging sie sofort auf ihr Zimmer und zog sich ihren Pyjama an.
Sie kuschelte sich ins Bett und wollte so schnell wie möglich schlafen, damit sie so schnell wie möglich ihren Bruder wiedersehen kann.
Am nächsten Morgen sprang Lucy aus dem Bett, packte ihre Bücher für den Schultag, zog sich an und ging hoch zur großen Halle.
Sie rannte sofort zum Tisch der Gryffindors, setzte sich neben Harry und schubste dabei Neville weg. „Hey!" rief er nur, da er fast von der Bank gefallen wäre aber sie ignorierte ihn.
„Du sagst mir sofort, was los war. Hat es was mit du-weißt-schon-wem zu tun?" Lucy war ganz hibbelig.
„Lucy, keine Ahnung. Ich weiß nur, dass Ron und ich gestern beinahe von der Schule geflogen wären. Uns haben 7 Muggel in dem Auto gesehen.... Snape hätte uns sofort rausgeworfen aber zum Glück haben wir Professor McGonnagall als Hauslehrerin.." sagte Harry.
„Ich bin froh, dass es dir gut geht." sagte Lucy während sie ihren Bruder umarmte.
„Scheinbar gehts nicht jedem so. Madam Sprout ist eher besorgt um die peitschende Weide. Komischer Baum sage ich dir. Der wollte uns doch tatsächlich erschlagen. Rons Zauberstab ist dabei kaputt gegangen." Harry deutete auf Ron und seinen Zauberstab, den er in der Hand hielt und den anderen zeigte.
„Aber damit kann er doch gar nicht mehr zaubern, oder?" Lucy schaute mitleidig auf Rons Zauberstab.
„Das werden wir sehen.." sagte Harry und zuckte mit den Achseln.
„Netter Zauberstab, Weaselbee." rief Draco Ron zu und die anderen Slytherins machten sich über Rons Zauberstab lustig.
„Ach halt doch deine Klappe, Malfoy." rief Harry Draco zu.
„Haltet doch einfach alle die Klappe." mischte Lucy sich genervt ein und rollte mit ihren grünen Augen.
Die Slytherins lachten sich weiterhin schlapp.
„Ich denke es ist besser, wenn ich gehe." sagte Lucy und deutete mit einem Kopfnicken zum Slytherin-Tisch.
„Ja, wahrscheinlich.. Hey, warte mal..." sagte Harry und deutete auf ihren Hals.
„Woher...?" noch ehe Harry seine Frage zu Ende stellen konnte, stand Lucy auf und setzte sich schnell zu den Slytherins. Sie tat so, als hätte sie ihn gar nicht gehört. Harry sollte nichts von ihrer Freundschaft mit Draco erfahren. Nicht so und nicht jetzt. Sie frühstückte gemeinsam mit den anderen und dann fing auch schon der Unterricht an. Sie hatten als erstes mit Madam Sprout Kräuterkunde, also gingen die Schüler zu den Gewächshäusern. Kräuterkunde haben die Slytherins gemeinsam mit den Gryffindors. Lucy hoffte, dass Harry die Kette vergessen hatte und sie nicht mit Fragen durchlöchert.
Im Gewächshaus angekommen, stand bereits Madam Sprout bereit, die Ohrenschützer trug. Die Schüler waren gespannt, was sie erwarten würden.
„Da wir alle nun beisammen sind, setzt euch die Ohrenschützer auf und schaut zu."
Die Schüler gingen nach vorne, um sich Ohrenschützer zu nehmen. Es gab wenig schwarze aber dafür mehr pinke Ohrenschützer. Die Schüler stritten sich, da die Wenigstens die pinken haben wollten. Lucy nahm sich zwei Pinke. Sie brachte eine aus Spaß Draco mit.
„Nein danke, die kannst du deinem Bruder geben." sagte Draco, schüttelte den Kopf und deutete auf Harry. Pansy kicherte.
Als alle Schüler ihre Ohrenschützer trugen, zog
Madam Sprout aus einem Topf eine ziemlich hässliche Pflanze, die aussah wie ein zerschrumpeltes Baby. Und die Pflanze schrie so laut, dass es fast schon weh tat. Die Ohrenschützer schützten gerade so die Ohren.
„Das ist eine Alraune. Ein Baby, um genau zu sein. Da sie noch wächst, muss sie in einen größeren Topf gepflanzt werden. Ihr zieht dafür einmal kräftig die Alraune heraus, setzt sie vor euch in den größeren Topf und schüttet Erde darauf. Fertig." zeigte Madam Sprout den Schülern vor.
Also packten alle Schüler gleichzeitig ihre Alraune an und zogen sie heraus. Ein ekelhaft schmerzendes Geschrei ertönte durch das Gewächshaus. Neville wurde ohnmächtig, die Schüler kicherten, als sie ihn liegen sahen.
„Schau mal." schrie Draco und stupste Lucy an. Draco hielt seinen Finger in den Mund der Alraune, plötzlich biss diese jedoch zu. Draco versuchte seinen Finger zu befreien und Lucy lachte laut. Jedoch bemerkte sie Harrys Blick von der Seite und wurde plötzlich ganz still.

Und doch liebt sie ihnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt