Das Feuer

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Lucy weinte vor Freude und drückte ihren Bruder fester an sich. Duncan schnurrte und umrundete die beiden glücklich.
Sie wollte Harry nicht mehr loslassen. Er drückte sie jedoch nach einer Weile leicht weg.
„Das muss bis später warten, Luce. Wir müssen vor Voldemorts Ankunft etwas wichtiges finden. Es befindet sich hier im Schloss." erklärte er.
Plötzlich hallte Voldemorts Stimme über das gesamte Schulgelände.
„Ich weiß, ihr habt Angst. Ich verspreche euch zu verschonen, wenn ihr mir Harry Potter aushändigt. Ich gebe euch eine Stunde. Wenn nicht, dann wird Blut vergossen werden." hörte man Voldemort sagen. Die Schüler brachen in Panik aus.
„Aber da steht er doch! Jemand muss ihn schnappen, habt ihr nicht gehört!?" sagte Pansy Parkinson und zeigte mit ihrem Finger auf Harry. Lucy, die neben Harry stand, ging schnellen Schrittes auf Pansy zu und blieb vor ihr stehen.
Lucy ballte ihre Hand zu einer Faust und schlug Pansy mit voller Kraft ins Gesicht.
Pansy fiel zu Boden und fasste sich an die Nase, die blutete. Sie sah Lucy geschockt an.
Lucy ging einige Schritte zurück und sagte zu den restlichen Slytherins: „Sonst noch jemand, der meinen Bruder ausliefern will?!"
Sie sahen Lucy entweder geschockt an oder schauten auf den Boden.
„Na also." sagte Lucy und drehte sich um.
„Du widerst mich echt an, Parkinson." sagte Lucy noch zu Pansy, die sich wieder aufrappelte und ging dann wieder zurück zu Harry.
„Du hast immer noch einen sehr guten Schlag." schmunzelte Harry.
„Danke." grinste Lucy.
„Mr. Filch, führen Sie bitte alle Slytherins sowie minderjährige und kampfunwillige Schüler zum Tunnel im Raum der Wünsche. Dieser führt sie direkt nach Hogsmeade in Sicherheit." sagte Professor McGonnagall. Dadurch, dass Snape nicht mehr da war und die Carrows gefesselt waren, nahm sie die Rolle als Schulleiterin ein.
Mr. Filch nickte und führte eine Reihe an junger Hexen und Zauberer zum Raum der Wünsche.
„Professor, ich, als eine Slytherin, darf doch bleiben?" fragte Lucy Professor McGonnagall. Diese zögerte erst, nickte dann jedoch einverstanden.
„Das kommt überhaupt nicht in Frage." sagte Harry zu Lucy.
„Harry, ich bin volljährig und ich kämpfe mit dir!" sagte Lucy kampfbereit.
„Mom und Dad haben dich nicht umsonst raushalten wollen. Es wäre egoistisch von mir, dich da mitkämpfen zu lassen! Du hast es verdient zu leben, Lucy! Geh und bring dich in Sicherheit!" sagte Harry zu ihr und drängte sie in die Schülerreihe, die Filch folgte.
„Nein! Niemals! Sag mir, was ich tun soll!" sagte Lucy entschlossen.
„Geh!" erwiderte Harry.
Ehe Lucy sich weiter dagegen sträuben konnte, wurde sie von der Schülermasse mitgerissen.
„Harry!!" rief sie und streckte ihre Hand nach ihm aus.
Er reagierte nicht und sah ihr nur zu.
Lucy wurde geschubst, da die Schüler in Panik ausbrachen. Sie konnte nur mit dem Strom schwimmen. Irgendwann konnte Lucy sich gerade so aus der Masse befreien. Sie fiel hin und wurde beinahe niedergetrampelt.
Jemand streckte die Hand aus und half ihr hoch.
„Danke." sagte Lucy und sah nun wem die Hand gehörte. Es war Cormac, der sie vor den panischen Schülern rettete.
„Nicht dafür. Ich habe mitbekommen, dass du gestürzt bist und wollte nicht, dass du zertrampelt wirst." erklärte er und zog sie wieder zu den Schülern, die evakuiert wurden.
„Nein, ich will doch gar nicht weg!" sagte Lucy und riss sich von ihm los.
„Wieso nicht? Es ist gefährlich hier, Lucy!"
„Keine Zeit für Erklärungen, Cormac. Ich muss Harry finden. Weißt du wo er ist?"
„Bist du sicher, dass du hier bleiben willst?" fragte er.
„Beantworte meine Frage!" sagte Lucy aufgebracht.
„Beantworte erst meine." sagte Cormac zu ihr und zog sie weiter an die Seite, damit die Schüler sie nicht wieder mit reißen konnten.
„Ich bin bereit zu kämpfen, ja. Also, wo finde ich ihn?" fragte Lucy ihn ungeduldig.
„Es ist deine Entscheidung, doch Harry und ich sind uns sicher einig, dass du nach Hogsmeade gehen solltest."
„Glaubst du etwa, dass ein Mädchen nicht kämpfen kann?" fragte sie ihn herausfordernd.
„Nein, nein. Versteh das nicht falsch."
„Okay, dann ist es geklärt. Wo ist Harry? Sag es mir jetzt! Bitte!" flehte sie ihn an.
Cormac überlegte kurz und schnaubte laut aus.
„Er sucht etwas. Ein Diadem." sagte er.
„Ein Diadem? Das Diadem von Ravenclaw?" fragte Lucy.
Cormac nickte.
„Aber es ist verschollen!" sagte Lucy verwirrt.
„Gut erkannt." sagte Cormac und kratzte sich nachdenklich den Hinterkopf.
Lucy überlegte kurz. Vielleicht sollte sie im Ravenclaw-Gemeinschaftsraum suchen. Aber wenn es verschollen war und es ewig nicht mehr gesehen wurde, wird es wohl kaum dort zu finden sein.
„Wo kann man am besten etwas verstecken?" fragte Lucy sich selbst.
„Hmm, im Raum der Wünsche?" fragte Cormac nachdenklich.
Lucy durchfuhr ein Geistesblitz und sah Cormac glücklich an.
Sie küsste ihn vor Freude auf die Wange.
„Du bist ein Genie, Cormac!" lachte sie.
Cormac strich sich verlegen über seine geküsste Wange.
„Bin ich das? Ähm ich meine.. weiß ich doch." sagte er.
Die Evakuierung der Schüler war scheinbar abgeschlossen, da Filch ihr wieder entgegen kam. Der Raum der Wünsche war somit wieder frei.
Lucy düste sofort los. Wo war denn eigentlich Duncan? Er blieb eigentlich immer an ihrer Seite.
Sie sprintete zum Raum der Wünsche und sah Draco mit Crabbe und Goyle reingehen. Das würde nichts Gutes bedeuten. Lucy beeilte sich und betrat ebenfalls den Raum der Wünsche.
„Du wusstest, dass ich es bin und hast einfach nichts gesagt." hörte sie Harry sagen.
Drei Sekunden später sah Lucy sie.
Draco, Crabbe und Goyle standen Harry gegenüber und richteten ihre Zauberstäbe auf ihn.
Lucy stellte sich ohne nachzudenken vor Harry.
„Geh weg, Potter!" sagte Crabbe zu ihr.
„Nur über meine Leiche!" sagte Lucy und richtete ebenfalls ihren Zauberstab auf die drei. Draco schluckte.
„Oh dafür kann ich sorgen, keine Panik." lachte Goyle.
„Tut ihnen nichts! Ihr habt gehört, was der dunkle Lord gesagt hat! Er will beide lebend!" sagte Draco.
„Lucy hat ihn verraten. Sie ist so oder so tot." sagte Crabbe.
Lucy wusste, dass er Recht hatte. Es war nun zu spät, um weiter Todesserin zu spielen.
„Was meint er?" fragte Harry verwirrt.
„Oh, weißt du es noch nicht? Sieh dir ihren Arm an! Na los!" forderte Goyle Harry auf.
„Harry, nicht." sagte Lucy und schüttelte den Kopf.
Harry nahm ohne zu zögern Lucys Arm und zog den Ärmel hoch. Das dunkle Mal kam zum Vorschein
„Du bist eine von ihnen. Ich fasse es nicht..." sagte Harry geschockt. Er trat einige Schritte zurück. Dass Lucy das dunkle Mal hatte und als Todesserin aufgenommen wurde, konnte sie Harry nicht gesagt haben. Es gab noch keine Möglichkeit, ihm das zu erklären. Er sah nur, dass sie im Anwesen der Malfoys war und nicht kämpfte oder dass sie in der großen Halle zu ihm vor Freude gestürmt kam. Aber dass sie in Voldemorts Armee aufgenommen wurde, wusste er nicht.
„Geh jetzt aus dem Weg, Potter, oder ich puste dir die Birne weg!" sagte Crabbe auffordernd zu Lucy.
„Hast du nicht gehört?! Du sollst sie in Ruhe lassen!" sagte Draco laut.
„Draco, hör mir zu! Ich weiß, dass du das nur tust, um bei dem dunklen Lord gut davonzukommen, doch der dunkle Lord wird nicht länger existieren! Harry und ich kennen einen Weg ihn zu besiegen und wenn du uns lässt, können wir noch rechtzeitig unsere Mission erfüllen. Wir können wieder glücklich werden, Dray." sagte Lucy und senkte ihren Zauberstab.
Draco sah sie mit Tränen in den Augen an und senkte ebenfalls seinen Zauberstab.
„Weichei! Du und deine Familie habt sowieso keinen hohen Stellenwert mehr! Ich höre nicht mehr auf dich! Avada Kedavra!" rief Crabbe.
„NEEIN!" schrie Draco.
Und dann geschah alles ganz schnell.
Ein grüner Blitz, der aus Crabbes Zauberstab kam, flog an Lucy und Harry vorbei.
Expelliarmus!" ertönte es hinter den beiden.
Es waren Hermine und Ron.
Ein roter Blitz schoss in Richtung von Draco und den anderen.
Crabbe, Goyle und Draco flohen und Ron rannte hinterher.
Hermine ging auf Lucy und Harry zu.
Harry sah noch sehr geschockt aus und Lucy starrte ihn einfach nur traurig an.
Sie ging auf Harry zu und nahm seine Hand.
„Ich habe es für dich getan, Harry. Ich habe mein Leben aufs Spiel gesetzt, verstehst du denn nicht?! Ich würde alles für dich tun! Du bist mein Zwillingsbruder.. ich dachte, wenn ich Voldemorts Vertrauen habe, dann erfahre ich von seinen Plänen und Gedanken. Ich wollte einen alternativen Weg finden ihn zu besiegen, während du die Horkruxe gesucht hast. Bitte glaub mir." sagte sie mit zittriger und weinerlicher Stimme.
Harry drückte sie an sich und bevor er etwas sagen konnte, kam Ron angerannt.
„Crabbe spielt mit dem Dämonsfeuer und bekommt seinen Zauberstab nicht mehr in den Griff!" schrie Ron, während er zu den anderen rannte.
Hinter Ron war ein riesiges Feuer zu sehen.
Lucys Augen weiteten sich.
„Draco! DRACO!" schrie sie. Sie wollte zum Feuer rennen, um ihn zu suchen. Harry packte sie am Arm und zog sie weiter.
Sofort rannten Hermine, Ron, Lucy und Harry weg. Harry hielt Lucy an der Hand.
Sie rannten durch die Gänge des Raum der Wünsche. Auf einmal sahen sie drei Besen.
„Es sind nur drei." sagte Ron panisch.
„Kein Problem, steig auf, Lucy." sagte Hermine zu ihr. Lucy und Hermine flogen auf einem Besen, während Ron und Harry jeweils einen eigenen hatten. Lucy sah sich die ganze Zeit um. Sie musste Draco finden. Er war irgendwo im Feuer gefangen.
„Draco! D-draco..." weinte sie.
„Wir finden ihn." sagte Hermine aufmunternd. Lucy konnte jedoch Hermines Unsicherheit heraushören. Dann plötzlich sahen sie Draco, Crabbe und Goyle, die auf übereinander gestapelte Möbel kletterten.
Crabbe fiel auf einmal in die Tiefe und schrie. Nach wenigen Sekunden verstummte sein Schrei.
Draco sah geschockt herunter.
„Da ist er! Harry! Du musst ihn retten! Bitte!" schrie Lucy.
„Komm, Ron." sagte Harry und flog auf Draco und Goyle zu.
„Ich warne dich, Harry. Wenn wir ihretwegen sterben, bring ich dich um!" sagte Ron wenig begeistert, flog jedoch mit Harry zu Draco und Goyle herunter.
Harry packte den verängstigten Draco und Ron packte Goyle.
Die sechs flogen aus dem Raum der Wünsche heraus und ehe die Tür verschloss, warf Harry noch das Diadem rein.
„Ist es zerstört?" fragte Ron.
Harry brach zusammen.
„Was ist das?! Was ist mit ihm?!" fragte Lucy vor Panik.
„Es ist zerstört, ja." sagte Hermine nur.
Draco hustete und rannte mit Goyle davon.
Lucy wollte sowohl bei Harry, als auch bei Draco bleiben.
„Du hast ihn gerettet." sagte Lucy glücklich und streichelte Harrys Kopf. Er lächelte sie an.
„Geh schon." sagte er zu ihr.
Lucy nickte und machte sich auf den Weg, um Draco zu suchen.

Und doch liebt sie ihnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt