Kapitel 8

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~Skyla

Ich habe meine Freunde schon seit einer Weile nicht mehr gesehen, deshalb sitze ich alleine an der Bar und betrinke mich. Ständig kreisen meine Gedanken um Noah – wieso? Ich sollte ihn verabscheuen, aber er wollte mir helfen, so etwas hat er früher nie gemacht. Ist es vielleicht weil ich jetzt besser aussehe? Oder warum tut er das? Ich trinke durchgehend, nur um jetzt nicht an ihn denken zu müssen. Langsam merke ich wie mir etwas schwindelig wird, also nehme ich mir meine Flasche Malibu und gehe hinaus in den Garten, wo ich mich auf eine Bank setze. Durch die kalte Luft hier draußen, wird meine Sicht langsam wieder klarer, aber dadurch kommt mir auch Noah wieder in den Kopf. Also setze ich die Flasche an und trinke weiter.  „Süße was machst du denn hier draußen?", höre ich auf einmal jemanden sagen. Ich drehe mich langsam in die Richtung aus der ich seine Stimme gehört habe. Ich schaue ihn eiskalt an und frage den Typen von vorhin, was er hier wolle und ob er noch nicht genug hätte nach meiner Ohrfeige. Er antwortet: „Ganz schön frech für ein Mädchen, dass hier draußen ganz alleine sitzt, betrunken und nur mit mir." Sein widerliches Grinsen löst in mir einen Brechreiz aus. „Tz, als ob ich vor dir Angst habe, also bitte du bist doch lächerlich. Musst du etwa jedes Mädchen belästigen, weil du sonst keine abbekommst? Das ist so armselig.", sage ich. Mit dem habe ich vielleicht ein bisschen übertrieben, denn er funkelt mich böse an und kommt dann auf mich zu, er packt mich an den Handgelenken und stößt mich auf das Gras, dann flüstert er mir ins Ohr: „Glaub mir Süße, ich zeig dir gleich was wirklich armselig ist." Daraufhin spüre ich wie er mir langsam mit seinen kalten Fingern am Oberschenkel entlangstreicht, angewidert klatsche ich ihm eine und will aufstehen, aber er packt mich wieder und ich kann mich nicht mehr wehren. Er hält mir den Mund zu und küsst mich am Hals  - oder sollte ich vielleicht sagen, er schleckt mich am Hals ab. Igitt, er ist so eklig. Ich versuche zu schreien, aber durch seine Hand hört man meine Hilferufe nur gedämpft. Er berührt mich immer verlangender und langsam weiß ich nicht mehr was ich tun soll. Als er mir gerade das Kleid hochziehen will, sehe ich auf einmal hinter ihm eine dunkle Silhouette auftauchen. Derjenige kommt schnell auf uns zugerannt und bevor ich überhaupt realisieren kann, was gerade passiert ist, zieht er den Unbekannten von mir runter. Er prügelt auf ihn ein und ich kann das knacken seiner Nase hören. Gut so, dass hat er verdient. Scheiße, was wäre passiert wenn mir niemand geholfen hätte? Normalerweise kann ich mich immer wehren, aber ich war gerade wie gelähmt.
Als sich der Typ nicht mehr rührt, steht mein Retter auf und wischt sich über die Nase, die wohl durch einen Schlag angefangen hat zu bluten. Er kommt auf mich zu und ich kauere mich zusammen. Es ist ziemlich dunkel hier draußen und ich kann nicht erkennen wer es ist.
„Skyla, geht es dir gut?", höre ich ihn besorgt fragen. „Noah. J-ja mir geht's gut, danke dass du mir geholfen hast. Woher wusstest du das ich hier draußen bin?" stelle ich ihm eine Gegenfrage. Er schaut  mich an und ich meine Erleichterung in seinen Augen aufblitzen zu sehen. „Ich habe nach dir gesucht ..." „Wieso?" unterbreche ich ihn. „Weil ich es wollte", wiederholt er seine Worte von vorhin. Verwundert starre ich ihn an als er noch einen Schritt auf mich zukommt, Ich weiche etwas zurück, als er mich sanft anlächelt und sagt, dass er mir nur seine Jacke geben wollte. Verblüfft bleibe ich ruhig stehen als er mir seine Jacke umlegt. Okeeeeey? Waaaaaaaas ist hier los bitte? Was ist aus dem fiesen Noah geworden, der mich gemobbt hat?
„Hey Skyla, ich, ähm also ich wollte mich bei entschuldigen, für das was ich dir früher jeden Tag angetan habe, ich weiß nicht ob gerade der Alkohol aus mir spricht, das ich wirklich mit dir über das rede, aber es kommt mir richtig vor. Ich weiß, dass du mich niemals mögen wirst, aber kannst du mir vielleicht trotzdem verzeihen?" fragt er mich schon fast schüchtern.
Ok, stopp, Noah und schüchtern? Ich glaube ich bin im falschen Film. Wo ist die versteckte Kamera? Oder hat er vielleicht wirklich schon so viel getrunken? Ich selbst merke aber, dass ich eindeutig schon zu viel intus habe, denn bevor ich richtig darüber nachdenken kann höre ich mich sagen: „Ich hasse dich doch nicht Noah, irgendwie hast du mir sogar geholfen. Sicher die Zeit damals war die Hölle für mich, aber es hat mich auch zu dem gemacht was ich heute bin."
Er starrt mich an und überbrückt dann den Abstand der zwischen uns noch herrscht, bevor ich reagieren kann, drückt er seine Lippen auf meine. Seine Lippen sind so anders als ich sie mir vorgestellt hatte, so weich und er küsst mich nicht so fordernd wie ich es von einem Bad Boy erwartet hätte, nein er küsst mich sogar ziemlich sanft, als ob er Angst hätte dass ich zerbrechen könnte. Ich erwidere seinen Kuss und ich muss sagen, ich genieße es.
Doch dann kommt mir wieder ein klarer Gedanke, mir wird bewusst was ich hier gerade mache und ich stoße Noah von mir weg. Geschockt schaut er mich an und ich murmle nur, dass das nicht richtig wäre und es sicherlich am Alkohol läge. Danach flüchte ich in das Haus um erstmal von ihm weg zu kommen. Meine Wangen glühen und ich habe so ein komisches Gefühl im Magen – nein das kann nicht sein ich mag Noah McConnell nicht. Das ist gar nicht möglich.
Ich muss mich ab jetzt von ihm fernhalten. Er hat mich früher jeden Tag verletzt und würde es jetzt sicher wieder tun. So etwas kann ich nicht riskieren.

Authors note:
Das auf dem Bild ist Skyla.

Bad Boys make Bad GirlsWhere stories live. Discover now