Kapitel 35

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~Skyla

Ich fühle gerade gar nichts. Es ist einfach nur leer in mir. Ich sollte eigentlich verletzt sein, es sollte mir wehtun, aber der Schmerz betäubt mich. Gott sei Dank, ich weiß nicht ob ich es sonst ertragen könnte.
Noah.
Schon allein wenn ich an ihn denke, kommen mir wieder die Tränen. Ich sitze gerade in meinem Zimmer, in eine dicke Decke eingewickelt und mit einem Becher Eis vor mir. Wie konnte er mir das nur antun? Ich dachte wirklich, dass er mich liebt. Dass er sich für mich geändert hat und dass er sein übliches Bad Boy Image abgelegt hat, aber falsch gedacht. Er hat mich verletzt. Mir mein Herz rausgerissen. Dass Schlimmste ist, dass er mich früher schon fertiggemacht hat, jetzt hätte ich endlich wieder Vertrauen in ihn gewonnen und dann zerstört er wieder alles. Es ist als ob er mir mein Herz rausgerissen hätte, als ob ich es wieder aufgehoben hätte und ihm dann wieder geschenkt hätte. Aber so wie es aussieht wollte er seine zweite Chance nicht. Nein. Ich glaube, mehr als je zuvor, dass er mich nur fürs Bett wollte. Er hat zwar immer das Gegenteil behauptet, aber heute hat er mir wieder seine andere Seite gezeigt. Die Seite die ich hasse.
Oder liegt es vielleicht an mir? Bin ich ihm denn nicht hübsch genug? Zu fett? Was stimmt nicht mit mir? Langsam stehe ich auf, ziehe mir meinen übergroßen Pullover aus und betrachte mich im Spiegel. Eigentlich finde ich meine Figur schön, aber jetzt packen mich die Selbstzweifel, vielleicht bin ich doch noch zu fett. Meine Finger wandern langsam zu meinem Bauch und dann zu den Beinen. Da kann ich eindeutig was machen. Ich werde Noah schon zeigen, was er sich durch die Lappen gehen hat lassen. Als ich wieder nach oben blicke, glitzern meine Augen nicht wie sonst immer. Jetzt sind sie trüb und glanzlos. Ich kann mir kein Lächeln abringen. Was mich da im Spiegel anblickt, ist ein gebrochenes Mädchen.

Nachdem ich mich wieder angezogen habe, setze ich mich wieder in mein Bett und schaufle das Eis langsam in mich hinein. Nach dem letzten Bissen, schaue ich angewidert auf die leere Packung. Ich ekle mich vor mir selbst, gerade wollte ich noch abnehmen und jetzt so etwas. Langsam stehe ich auf und gehe Richtung Badezimmer. Ich beuge mich über die Toilette und stecke mir den Finger in den Mund. Kurz würge ich und dann muss ich brechen und schon kommt das ganze Eis wieder aus mir heraus. Als ich nur noch die Galle schmecke, stehe ich wieder auf, gehe zum Waschbecken und putze mir schnell die Zähne. Ich spritze mir kaltes Wasser ins Gesicht und als ich aufblicke erschrecke ich mich kurz selbst. Mein Gesicht sieht total blass aus, ich bin wirklich gebrochen. Was macht Noah nur aus mir? Wieso hat er bloß so einen Einfluss auf mich?

Ich gehe wieder nach draußen und lege mich in mein Bett, als nach kurzer Zeit meine Tür aufgeht. Ich blicke nicht auf, aber als mich jemand in den Arm nimmt und ich den vertrauten Geruch wahrnehme, weiß ich, dass es Faith ist. Sie sagt nicht sondern hält mich nur, während mir stumm die Tränen an meinen Wangen hinunterrinnen. Sie streicht mir beruhigend über den Rücken, als ich mich langsam von ihr löse. Traurig blickt sie mich an. „Er ist es nicht wert“, ist alles was sie sagt. Langsam nicke ich und versuche unter Tränen ein Lächeln zu Stande zu bringen, aber es misslingt mir. Kennt ihr diese Situation, wenn man jemanden an sieht, er will Lächeln, bricht dann aber in Tränen aus? Ungefähr so sehe ich gerade aus. Ich finde ja, dass es eine der traurigsten Dinge ist, die passieren können. Wenn jemand stark sein will, vielleicht schon zu lange stark war und es einfach nicht mehr zurückhalten kann. Faith nimmt mich wieder in den Arm und gemeinsam bleiben wir so sitzen. Nach einer Weile steht sie auf und kommt nach 5min wieder. Sie gibt mir eine Tasse. Faith ist einfach die bestes, sie hat mir eine heiße Schokolade gemacht. Gemeinsam trinken wir unsere Tassen leer und legen uns dann hin. Langsam fange ich an zu reden, ich sage ihr was mich bewegt, wie verletzt ich mich fühle, dass ich wütend auf mich selbst bin, weil ich ihn trotz allem immer noch liebe. Sie hört mir aufmerksam zu und gibt hin und wieder einen Kommentar dazu an, aber schließlich schlafen wir beide ein. Gott sei Dank. Schlafen. Die einzige Zeit in der ich alles vergessen kann und an nichts denken muss.

Authors note:

Hey Leute :)
Hoffe das Kapitel gefällt euch <3

Ich finde ja, dass ich die "traurigen" Kapitel, oder besser gesagt, die mit viel Drama besser umsetzen kann, als die in denen alle glücklich sind. Was meint ihr? :P

Danke fürs Lesen und die vielen Votes und OMG es sind schon 20.000. Reads *-* DAAAANKEEE <3

Bad Boys make Bad GirlsWhere stories live. Discover now