Kapitel 17

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~Skyla

Heute in der Schule, hat mich Noah die ganze Zeit angeschaut, aber ich bin seinem Blick immer ausgewichen. Ich weiß einfach nicht was ich denken soll. Ich kann das von früher einfach nicht ganz vergessen. Er und seine Freunde haben mich solange gemobbt bis ich geweint habe, oft lag ich zusammengekauert auf dem Boden und immer wenn ich meinen Kopf auch nur ein bisschen gehoben habe, haben sie mich beschimpft und besonders Noah hat mich mit diesem kalten Ausdruck in seinen Augen angesehen. Ich glaube ich muss einfach mal mit meinem Bruder reden, sie haben mir ja immer weiß machen wollen, dass er an allem schuld sei.
Also gehe ich zum Zimmer von Tyler und klopfe an, sofort gehe ich hinein ohne auf eine Antwort zu warten. Tyler will schon protestieren, doch als er mich sieht, verändert sich sein Blick sofort und er fragt mich: „Was gibt’s Schwesterherz?“
Nervös mit meinen Händen spielend, gehe ich auf sein Bett zu, setze mich hin und beginne von der Sache mit Noah zu erzählen. Am Ende frage ich ihn, was es zu bedeuten hat, dass angeblich er an allem schuld sei. Etwas überfordert sieht mich Tyler an und seine erste Frage ist, ob ich etwas mit Noah am Laufen hätte. Ich schüttle meinen Kopf und warte dann auf eine Antwort bezüglich meiner eigentlichen Frage.
Seufzend setzt er sich neben mich und beginnt zu erzählen: „Also es ist so, in gewisser Weise bin ich Schuld daran, aber ich konnte nichts tun, sonst hätten sie was weiß ich was getan. Das weißt du jetzt nicht, aber ich war früher in einer Gang, mit Noah, Alex, Carter und Max. Wie du vielleicht mitbekommen hast, waren wir ziemlich gut befreundet, aber dann wollte ich nicht mehr dabei sein und habe mich entschlossen auszusteigen. Als ich das dem Chef, Luke, gesagt habe, hat er mir gesagt, dass ich das nicht machen könne. Aber ich habe nicht aufgegeben, obwohl ich wusste was mich erwarten würde. Schließlich hat er meinen Entschluss akzeptiert, da ich ihm auch jeden Dienst verweigert hatte. Du musst wissen, in der Gang sind deine Dienste das Wichtigste, dort ist es wie in einer Familie, aber wenn du nicht mehr dabei sein willst, dann wird diese Familie ganz schnell zum Feind. Auf jeden Fall, war es dann so, dass Luke mich eines Nachmittags zum Lager hinbestellt hat, dort haben sie mir dann die Augen verbunden und ich habe kurz darauf nur noch die Schläge und Tritte gespürt, bis alles um mich herum schwarz geworden ist. Wenn jemand aussteigt, dann werden ihm die Augen verbunden und die anderen Gangmitglieder machen dich solange fertig, bis sie denken, dass du genug hast. Ich hatte damals sogar noch Glück, da ich ja nur ein paar geprellte Rippen, eine gebrochene Hand und eine Gehirnerschütterung hatte, du erinnerst dich vielleicht daran ich habe euch immer gesagt, es wäre ein Unfall gewesen. Es tut mir Leid Skyla, für alles. Alles was du wegen mir durchmachen musstest, ich wollte das nie, aber ich wusste einfach keinen anderen Ausweg. Und weil im Codex steht, dass man ein ausgetretenes Mitglied nicht mehr belästigen darf, da er seine gerechte Strafe schon bekommen hat, haben sie ihre Wut an dir ausgelassen. Ich wollte nie das du wegen mir so leiden musstest. Es tut mir so verdammt leid. Ich hoffe, auch wenn du jetzt die Geschichte kennst, dass du mich nicht hasst.“
Etwas geschockt starre ich ihn an, eine Gänsehaut zieht sich über meine Arme, als ich mir vorstelle was Tyler alles durchgemacht hat. Ich meine er war in einer Gang und ich habe davon nichts mitbekommen. Als Tyler langsam seine Hand an mein Gesicht führt und mir eine Träne wegwischt, bemerke ich dass ich angefangen habe zu weinen.
Ich ziehe meinen Bruder in eine innige Umarmung und sage ihm: „Tyler, bitte du hättest es mir schon viel früher sagen müssen, ich hatte ja keine Ahnung. Ich bin doch nicht sauer auf dich, dich trifft keine Schuld, nur weil sie ihre Wut nicht kontrollieren konnten. Ich wünschte du hättest es mir früher gesagt, ich hätte dir doch geholfen.“
Traurig blickt er mich an und sagt mir, dass ihm niemand hätte helfen können. Wir bleiben so sitzen bis ich mich schließlich von ihm löse. Langsam stehe ich auf und will gerade rausgehen als Tyler zu mir sagt: „Und Kleines, ich bin zwar nicht begeistert, aber Noah ist gar nicht so übel, er war immer ein guter Kumpel, bis ich eben ausgetreten bin. Aber naja ich habe ja auch sozusagen die Familie verlassen. Also was ihn angeht, tu was du für richtig hälst.
Glücklich gehe ich in meine Zimmer.
Soll ich Noah vielleicht wirklich eine Chance geben?

Authors note:
So jetzt kennt ihr auch noch Tylers Geschichte.
Hoffe das Kapitel gefällt euch und viel Spaß noch beim Lesen :)

Bad Boys make Bad GirlsDonde viven las historias. Descúbrelo ahora