Kapitel neunundzwanzig

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„Das ist nicht dein ernst", quickte Karen ungläubig und wippte ungeduldig auf den Beinen auf und ab, während sie versuchte einen erneuten Blick auf Keno zu erhaschen, der nun draußen vor der Tür stand.

„Leider ja, ich wollte alleine kommen aber das darf ich ja nicht", seufzte ich frustriert und warf mich auf meinen Bürostuhl, sodass ich mich drei mal herum drehte. Wie sehr ich mein eigenes Büro vermisste, wahr kaum zu glauben.

„Moment mal", stellte Karen nachdenklich fest und dreht sich mit Schwung zu mir um. Ich kramte alle möglichen unterlagen aus meinem Schreibtisch, bis ich sie schließlich auffordernd ansah.

„Du siehst anders aus", meinte sie schließlich, weshalb ich an mir herunter sah. Das sie mich darauf erst jetzt ansprach, wunderte mich. Dieser Kleidungsstil war das Gegenteil von meinen Outfits davor.

„Raniya hat mir meinen Kleiderschrank aufgefüllt", meinte ich leise lachend auf ihre Feststellung hin.

„Ich meine abgesehen von deinem Kleidungsstil. Irgendwie strahlst du was aus, ich weiß noch nicht ganz was es ist, aber ich kenne es nicht", meinte sie nachdenklich und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich sah an ihr vorbei, durch die Glastür, wo sich Keno gerade zu mir umdrehte und signalisierte, dass ich mich beeilen sollte. Karen drehte sich ebenfalls um, betrachtete ihn, schließlich wieder mich und mit einem mal wich ihr jegliche Farbe aus dem Gesicht.

„Oh. Mein. Gott", platzte es ungläubig aus ihr heraus.

„Ihr habt was miteinander?", fragte sie sofort, weshalb nun mir jegliche Farbe aus dem Gesicht wich.

„Was?", fragte ich irritiert, da ich mir nicht erklären konnte, wie sie da nun so schnell drauf kam. War es zu offensichtlich? Nein, niemals. Wir verhalten uns wie sonst auch. Ich meine wir flirten ja nicht in der Öffentlichkeit miteinander oder können nicht die Finger voneinander lassen.

„Ich seh es euch doch an, ihr Schlingel!", kicherte sie und freute sich wohl, dass sie soeben den neusten Gossip entdeckt hatte.

„Es ist nichts", stritt ich immer noch ab, obwohl ich wusste, dass das bei ihr nicht mehr funktionieren wird.

„Valentina Clarck, wann habe ich dir erlaubt mich anzulügen?", fragte Karen ernst und zeigte mit einem Finger auf mich, weshalb ich nur seufzen konnte.

„Wie wars?", fragte sie nun interessiert.

„Gut?" erwiderte ich, was aber eher wie eine Frage klang als eine Antwort. Ich sammelte schnell wichtige unterlagen zusammen und beantwortete einige E Mails, während Karen mich weiter ausfragte. Nach einigen Minuten ging die Glastür wieder auf und Keno stand mit verschränkten Armen im Raum.

„Schonmal was von anklopfen gehört?", fragte ich pampig in seine Richtung.

„Sprich so nicht mit mir", verlangte er ernst, weshalb ich mich erhob.

„So wie du mich bei dir Zuhause behandelst, behandel ich dich auf meiner Arbeit. Also raus", meinte ich und winkte mit den Händen Richtung Tür. Er starrte mich einige Sekunden ungläubig an, bis er sich umdrehte, weshalb ich mich wieder hinsetzen wollte. Jedoch kam ich nicht dazu, da ich Plötzlich über eine Männliche Schulter geworfen wurde und nun einen Männerpo in einer schwarzen Jeanshose betrachtete.

„Was zum?!", quickte ich erschrocken und nahm wahr, wie der Bodyguard meine Unterlagen zusammen legte und mitnahm.

„Tina?", fragte Karen verwirrt.

„Wir sehen uns die nächsten Tage", verabschiedete ich mich seufzend von ihr, ehe wir das Büro verließen.

„Ich verliere so meine Professionalität Keno das ist nicht fair", beschwerte ich mich, während ich über Kopf hing und mir das Blut in den Schädel floss.

𝐌𝐨𝐫𝐞𝐭𝐭𝐢 ✓Where stories live. Discover now