Kapitel dreiundvierzig

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Sie ist die Verschwundene Moretti Tochter.

"Gibt es Kinderfotos von dir?", fragte ich ganz direkt, da ich in diesem Moment nicht an mich dachte. Ich vergaß meine jetzige Situation und wo ich mich gerade befand. Meine Gedanken waren voll und ganz bei Raniya. Wie ihr ihr Schmerz förmlich ins Gesicht geschrieben war, als sie die Kinderfotos im Fotoalbum sah.

Enola schnaufte auf und zog die graue Tür hinter sich mit einem lauten Knall zu.

Es fühlte sich an wie Stunden, bis Sie erneut die Tür Aufriss und hinter sich ins Schloss fallen ließ. Auf ihrem Auge, war nun eine leichte Lilane Färbung, was mich Aufmerksam machte.

"Was weißt du?", knurrte sie misstrauisch und richtete ihre Waffe auf mich. Ihre schwarzen Haare hingen in ihrem Strengen Zopf über ihre Rechte Schulter und reichten bis zu ihrer Hüfte, weshalb ich kurz abgelenkt war.

Was würde ich für solche Haare geben.

"Was meinst du?", fragte ich irritiert und stand von meinem Bett auf, sodass ich ersteinmal meine Wirbelsäule knacken ließ.

Diese Matratze bringt mich noch in den Tod.

"Ich würde nicht in die Familie passen", schnaufte sie wütend und ich konnte regelrecht sehen, wie ihr Oberkörper hektisch auf und ab ging, da ihre Atmung so schnell war.

Sie musste sich wohl ein wenig informiert haben, nachdem ich sie auf das ganze Thema angesprochen hatte und dabei von jemanden erwischt worden sein, daher eventuell auch die Verfärbung an ihrem Auge.

"Ich habe 2 Monate bei den Morettis gelebt, da bekommt man so einiges mit", meinte ich Schulterzucken und raufte meine Haare, die ich auch Mal wieder waschen könnte.

"Was meinst du?!", knurrte sie hilflos und ich spürte, dass sie immer unruhiger wurde.

"Ich bin mir nicht sicher, aber ich denke du gehörst nicht zu den Garcias", meinte ich vorsichtig. Ich wollte auch nicht direkt mit der Tür ins Haus fallen, wobei das bei so einem Thema so gut wie unmöglich ist. 

"Aber ich kann mich seit ich denken kann an sie erinnern", erwiderte Enola und ließ langsam die Arme sacken.

"Ja, seit du dich erinnern kannst, das ist der Punkt", meinte ich mit einem schiefen grinsen auf den Lippen. 

"Wie kommst du überhaupt da drauf, dass hier etwas nicht stimmt?", fragte sie interessiert, weshalb ich mir nervös auf der Innenseite meiner Wange biss.

"Zuerst hörst du auf, auf mich zu zielen", forderte ich ernst und deutete mit einem nicken auf ihre Waffe, die wie zuvor auf mich gerichtet war. Sie seufzte und ließ schließlich die Arme hängen.

"Also erst einmal gibt es Gerüchte, dass die Morettis eine verschwundene Tochter haben, nur wird darüber nicht gesprochen. Ich als Journalistin merke mir sowas natürlich und achte auf jeden noch so kleinen Hinweis der mir in die Finger kommt", fing ich an zu erzählen, während meine Beine sich wie von alleine hin und her bewegten.

"Als ich vor einigen Wochen neu bei den Morettis angekommen bin haben sie versucht mich aus allem rauszuhalten, weshalb Raniya mir ein Fotoalbum mit alten Fotos gezeigt hatte. Dort war ein Bild eines Babys und als sie dies sah, wurde sie ganz komisch und wollte nicht darüber sprechen wer es war", erzählte ich weiter, während die schwarzhaarige mir aufmerksam zuhörte.

"Dann war vor einigen Wochen ein Artikel in einer Zeitschrift die ich nicht kannte. Ich schätze mal das ist ein Ding zwischen euch Mafia Familien. Du warst aber mit Diabolo zu sehen. Ich bekam mit, wie Raniya und Sergio spekulierten ob sie dich kennen würden", sprach ich weiter und legte eine Pause ein, damit Enola mein gesagtes erst einmal verarbeiten konnte.

"Naja und als ich dich schließlich gesehen habe, war mir klar, dass ich dich irgendwie kenne, auch wenn wir uns noch nie gesehen haben. Aber wenn ich das so sagen darf, wenn man es erst einmal weiß, dann hast du sehr Ähnlichkeit mit Raniya und deinen Brüdern", hauchte ich vorsichtig. Sie schüttelte einfach nur durchgehend den Kopf.

"Was denkst du denn, wieso du nie auf irgendwelche Mafia Feiern mit warst oder überhaupt großartig raus darfst? Es soll dich niemand sehen und vorallem nicht die Morettis. Nachdem das Bild von dir in der Zeitschrift war, haben die Garcias die Hochzeit angesetzte um Frieden zu schaffen, falls alles auffliegen würde. Jedoch lösen sie damit einen noch größeren Streit aus", erklärte ich meine Gedanken, die ich mir in den letzten Wochen zu dem Thema gemacht hatte.

"Sie meinten immer ich wäre nicht Erfahren genug für die Feste und in Gefahr, wenn ich auch nur einen Fuß alleine hinaus setzte", sprach sie heiser und ich hörte an ihrer Stimme, dass sie kurz davor war los zu weinen. 

"Du willst mir also sagen, dass mein gesamtes Leben eine Lüge war?", hauchte sie leise und drehte sich dann wieder zu mir. Ich dachte kurz nach, was ich darauf sagen könnte, weshalb ich einfach nur langsam aber sicher nickte.

Sie wollte gerade auf meine Geschichte antworten, als die Eisentür geöffnet wurde. Enola zückte ihre Waffe, richtete sie auf mich und wischte mit ihren Händen über ihre leicht feuchten Wangen, bevor sie wieder ihren Todesblick aufsetzte.

"Du bist schon hier?", meinte Diabolo neutral und sah hinüber zu seiner Schwester. Enola nickte schweigend und schniefte ein kräftiges mal. 

"Mitkommen", knurrte Diabolo in meine Richtung und krallte sich meinen Oberarm, um mich zu ihm zu ziehen. 

"Finger weg!", befahl ich ernst und machte mich ganz schwer, damit er mich nicht so leicht zu sich ziehen konnte. Ohne zu zögern schlug er mir mit seiner rechten Faust in den Bauch, weshalb ich aufstöhnte und krümmte. 

Er griff meinen Oberarm und zog mich nun hinter sich her. Ich spürte, wie mir langsam übel wurde und ich mich nur mitschleifen lassen konnte. Nach einiger Zeit spürte ich Sonnenstrahlen auf meiner Haut und kniff die Augen zusammen, da ich zu lange von jeglichem Licht getrennt war. 

Diabolo verpasste mir einen Stoß gegen den Hinterkopf, weshalb ich auf meine Knie fiel und schwarze Leder High Heels vor mir entdeckte.

***
Keno PoV

"Schnauze!", Fluchte ich wütend in Arians Richtung, da er seit geschlagenen fünf Minuten meine Fahrweise kommentierte.

"Du verlierst sie!", erwiderte er gestresst und zeigte mit den Fingern Richtung Frontscheibe.

"Tu ich nicht!", motzte ich wütend, während ich das Auto vor mir im Blick behielt.

"Ich habe es mir gedacht", seufzte ich, als ich das Anwesen der Garcias entdeckte. Ich parkte am Straßenrand und beobachtete, wie Violet auf den Hof fuhr und ausstieg. Ich deutete Arian auszusteigen, damit wir in den Gegenüberliegenden Wald verschwinden konnten und im besten Falle nicht direkt entdeckt wurden.

"Sollten wir Mum und Dad rufen?", flüsterte Arian in meine Richtung, weshalb ich den Kopf schüttelte. Ich sah Valentina noch nirgendwo, es war nicht sicher, dass sie wirklich hier war. 

Einige Sekunden danach ging jedoch die große Haustür auf und alles was ich sah war Sie.

Valentina. 

Arian zog neben mir scharf die Luft ein und konnte sich fast nicht mehr still auf der Stelle halten. 

Ich hörte mein Herz brechen. 

Sie war nur wegen mir hier. Es ist ganz allein meine Schuld.

Gekrümmt wurde sie hinter einem der Brüder hergezogen und schließlich vor Violets Füße geschmissen.

Ich hatte das Gefühl die Zeit blieb stehen.

"Ruf alle", flüsterte ich unter Schock.

"Alle!", befahl ich schließlich mit Nachdruck in der Stimme. Wir werden sie da raus holen und wenn ich die gesamte Garcias Familie umlegen muss.

𝐌𝐨𝐫𝐞𝐭𝐭𝐢 ✓Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang