Kapitel vierunddreißig

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Am Flughafen angekommen stieg ich aus und nahm den Koffer entgegen, den Henno mir auf dem Bürgersteig abstellte.

"Ich wünsche dir eine gute Reise und viel Spaß bei deiner Familie", sprach dieser zu mir, was mich lächeln ließ.

"Danke, pass gut auf dich und die Morettis auf", erwiderte ich dankbar und wank ihm einmal zu, nachdem er seinen Anzug gerichtet hatte und wieder zurück in das schwarze Auto stieg. Ich suchte einen Eingang, sodass ich in den riesigen Flughafen laufen konnte. Entschlossen brachte ich mein Gepäck weg und setzte mich schließlich in eine Bäckerei, wo ich mir ein überteuertes Brötchen und einen Zitronen Eistee kaufte.

Nachdem ich fertig mit Essen war, machte ich mich auf den Weg zu meinem Flieger und setzte mich dort auf eine Bank, um auf meinen Aufruf zu warten. Nach gut zwanzig Minuten wurde meine Flugnummer aufgerufen, weshalb ich mich für den Einstieg bereit machte. Ich checkte noch ein letztes mal meine Nachrichten auf dem Handy, bevor ich aufstand und mein Ticket vorzeigte.

Ich lief die Treppen hinunter und wurde schließlich mit einem Bus zu meinem Flugzeug gebracht. Dieser hielt einige Meter davor, weshalb ich noch ein Stück laufen musste. Ich stieg aus und lief mit den schwarzen Leder Overknees über den Asphalt, während die Sonne auf meiner Haut brannte. Ich hatte nicht erwartet, dass es heute so warm werden würde, weshalb die Overknees doch eine falsche Entscheidung waren. 

Jedoch passten diese perfekt zu meiner schwarzen Kurzen Hose und dem grauen Top das ich trug, da es meine Beine länger wirken ließ. 

Ich suchte meinen Platz und ließ mich schließlich auf einen der Sitze im Gang nieder. Dadurch, dass ich so kurzfristig gebucht hatte, konnte ich kaum einen guten Platz erwarten, weshalb ich mich mit diesem zufrieden geben musste. 

Meinen kleinen Rucksack stellte ich zwischen meine Beine und wartete geduldig bis alle Passagiere auf ihren Plätzen saßen und eine Stewardess die Gurte und Atemmasken erklärte. Zum Schluss kam sie zum Notausgang bei einem Notfall, wo ich aber bereits meine Beats Kopfhörer aus der Tasche fischte, die ich mir auf die Ohren setzte. 

Ich hatte diese Anleitungen schon so oft gehört, dass ich sie fast mit aufsagen konnte. 

Ich startete meine Playlist und fing an für Karen einige Informationen zum Artikel zusammen zu fassen, damit sie nicht mehr so viel zu tun hatte.

***

Nach einigen Stunden Flug fand ich mich am Kofferband wieder. Das schwarze Gummiband bewegte sich noch keinen Millimeter, weshalb sich immer mehr Menschen aus meinem Flugzeug um die Bahn versammelten. Ungeduldig wippte ich auf und ab, in der Hoffnung, dass davon endlich das Band los fahren würde.

Tatsächlich dauerte es keine zehn Minuten mehr, bis das Band sich mit einem lauten Quitschen in Bewegung setzte. Die ersten Koffer kamen zum Vorschein, jedoch sah keiner wie mein Koffer aus. Mit jeder Runde die das Band machte, wurde die Menschenmenge kleiner, weshalb ich leichter atmen konnte. 

Ich hasste es, wenn zu viele Menschen aufeinander standen, da schnürt es mir automatisch die Luft ab.

Kurz darauf sprang mir mein Mint Grüner Koffer in die Augen, was mir ein lächeln entlockte. Ich schnappte ihn mir, zog den Henkel heraus und machte mich auf den Weg aus dem Flughafen.

Zielstrebig lief ich durch die große Glastür hinaus, wo mir sofort die warme Luft entgegen kam. Wie ich das vermisst habe. 

Ich holte drei mal tief Luft, bevor ich mir wieder die Sonnenbrille auf die Nase setze. Die Sonne strahlte ungehemmt am Himmel, wo keine einzige Wolke zu sehen war. Ich musterte die vielen Taxen am Straßenrand. Im Hintergrund standen Palmen und der Rasen um den riesigen Brunnen hatte einen Braunton eingenommen.

𝐌𝐨𝐫𝐞𝐭𝐭𝐢 ✓Where stories live. Discover now