Kapitel siebenunddreißig

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Die Trauung war vorbei und ich musste mich wirklich zusammen reißen nicht dazwischen zu gehen. Die Morettis taten mir unfassbar leid, dass sie so einen Menschen nun in ihrer Familie hatten. 

Ich ging nun auf Keno zu um ihn zu gratulieren, was ich bestimmt nicht gerne machte. Ich stand vor ihm und zog ihn dann in eine Umarmung.

"Herzlichen Glückwunsch", hauchte ich leise an sein Ohr, während er seine breiten Arme um meinen Oberkörper schlang. Ich seufzte leise auf, ehe ich mich aus der Umarmung entfernte, damit es nicht zu unangenehm wurde.

Violet starrte mich bereits wütend an, weshalb ich ihr nur einen abgehobenen Blick schenkte und mich schließlich wieder von dem Brautpaar entfernte, um zu den anderen Morettis zu gehen.

Ich spürte böse Blicke auf mir, weshalb ich mich umdrehte und die Garcias Familie erblickte. Der Sohn, dem ich damals ins Bein geschossen hatte Zog seine Augenbrauen zusammen und sah aus, als würde er mir jeden Moment an die Kehle springen wollen.

Ich lächelte liebevoll und wank einmal freundlich in seine Richtung um ihn gewaltig zu provozieren. Er wurde von seinem Vater angerempelt, damit er zu ihm hinauf sah. Die beiden flüsterten etwas und kurz darauf hatten sie sich wieder beruhigt.

Komische Menschen.

Arian und ich liefen wieder zu seinem Auto, weshalb mir erst jetzt der Parkplatz auffiel. Es standen Ausschließlich Teure Autos auf dem Parkplatz, was das ganze ein wenig absurd wirken ließ. 

"Ich war ganz kurz davor mitten in die Kirche zu spucken", knurrte Arian nun neben mir, was mich lachen ließ.

"Nicht nur du", bestätigte ich ihm und zusammen fuhren wir zurück zum Anwesen.

***

Die Feier war bereits in vollem Gange. Das Essen hatten wir alle schon hinter uns, weshalb ich erst einmal klar kommen musste. Ich hatte keine Ahnung wann ich mich das letzte mal so voll gegessen hatte. 

Ich saß an einem Runden Tisch nur mit Sergio, Raniya und Arian, was mir den Abend ein wenig erleichterte. Grundsätzlich kannte ich niemanden von den circa 200 Gästen, wusste jedoch, dass ein viertel davon alleine die Garcias Familie war. Das Brautpaar war gerade dabei ihren ersten Tanz zu tanzen, als Sergio sich erhob und sein Glas mit Alkohol mit nahm. Alkohol klang gar nicht mal so schlecht, solange ich mir das ganze weiter mit ansehen musste.

"Ich spreche mit den Garcias", meinte er und lief dann durch die vielen Tische hindurch zur anderen Familie. Einige Sekunden später reichte Arian mir seine Hand, die ich annahm und schließlich mit ihm auf die Tanzfläche ging, damit ich mich nicht direkt mit Alkohol zu kippte. 

"Wie geht es denn Grace?", fragte ich den jungen Mann vor mir, während wir uns gemeinsam zur Musik bewegten.

"Gut, aber sie hat viel zu tun mit ihrem Studium und allem, deshalb sehen wir uns nicht so oft", meinte er und klang dabei ein wenig traurig.

"Wenn sie die Phase überstanden hat, dann könnt ihr wieder ganz viel machen, aber ich weiß in was für einen Stress sie aktuell verwickelt ist", meinte ich bedauernd und versuchte Arian ein wenig aufzumuntern. 

"Ich wünschte ich würde sie so gut verstehen können wie du, nur leider werde ich niemals die Chance haben zu studieren oder sowas in der Art", beichtete er mir bedrückt. Die Jungs hatten wohl enorme Nachteile, wenn man Teil einer Mafia Familie war. Seine Hand an meiner Taille spannte sich ein wenig an, als würde er die Traurigkeit versuchen in die letzte Ecke zu drängen.

"Darf ich ablösen?", ertönte eine weitere Männliche Stimme, die uns beide Unterbrach. Ich neigte meinen Kopf und entdeckte Nelio, der Arian auffordernd ansah. Seufzend deutete ich ihm, dass es in Ordnung sei, weshalb er sich zurück zog und Nelio meine Hand nahm.

"Ich hab dich gar nicht in der Kirche gesehen", meinte ich direkt, was ihn schmunzeln ließ.

"Ist nicht so mein Ding", erwiderte er stumpf und legte seine Hand an meinen Rücken. Langsam fuhr er immer weiter hinunter, weshalb ich ihn mahnend musterte.

"Du bist also nur für das Essen und den Alkohol hier?", fragte ich weiter.

"Du doch auch", konterte er direkt, was mich verstummen ließ. 

"Das ist nicht wahr", stritt ich schließlich seine Anschuldigung ab. 

"Keno ist jetzt verheiratet, also... Du musst in die Zukunft blicken, wie wäre es, wenn wir mal ausgehen", fragte er mich schließlich. Seine direkte Art machte mich Sprachlos.

"Du wirst dir nicht wieder einen Menschen von Keno nehmen, den er gern hat Nelio. Es ist Zeit für dich zu gehen", drohte Arian ernst, der wohl von weitem bemerkt haben musste, dass ich mich nicht sonderlich wohl fühlte.

"Sie wollte es damals so", erwiderte der schwarz Haarige vor mir und setzte dabei ein provozierendes grinsen auf.

"Du bist ein Mieses Schwein, weißt du das?", knurrte Arian und baute sich langsam zwischen uns auf. Einige Gäste sahen bereits herüber, weshalb auch Keno auf uns aufmerksam wurde. Ich legte meine Hand an Arians Oberarm und hackte mich bei ihm ein.

"War mir ein Vergnügen", sprach ich zu Nelio und verschwand dann mit Arian widerwillig an unseren Platz, wo ich mir sowohl Nelios Anwesenheit, als auch Kenos Hochzeit schön trinken musste.

Gegen 21:00 Uhr hatte ich bereits einen guten Pegel erreicht, während die Sonne langsam unter ging und der Garten in einem Orange gefärbt wurde. Ich entschied mich mal wieder das Badezimmer aufzusuchen, da ich den ganzen Abend über so viel getrunken hatte.

Ich verschwand nach drinnen und schloss mich im Badezimmer ein. Nachdem ich fertig war, wusch ich gründlich meine Hände und checkte mich so gut es ging im Spiegel. Es saß alles noch wie zuvor, bis auf, dass mein Gesicht mal wieder abgepudert werden könnte und ich dringend weniger trinken musste, da ich nicht mehr gerade stehen konnte.

Ich schloss die Tür auf und trat heraus, als Keno vor mir stand.

"Heeey Bräugigam", begrüßte ich ihn kichernd. Seine Miene jedoch war wie versteinert, er sah einfach auf mich herunter und atmete schwer.

"Ich hoffe du hast einen tollnn Tag Hmm", brummte ich müde und klopfte gegen seine Brust.

"Wie viel hast du getrunken?", fragte er stur.

"So viel, dass ich mir die Situation schön saufen konnte, was aber noch nicht ganz erreicht ist", kicherte ich ehrlich, was ihn nur noch böser gucken ließ. 

"Ich freu mich für euch, ehrlich. Aber denkst du nich deine alte hat n kleinen Knax weg?", meinte ich flüsternd, sah ob mich jemand gehört hatte und fing dann wieder an zu kichern. 

"War nett mit dir, der Sex und sowas alles Dings, genau aber wir müssen wieder runter", wies ich ihn lallend drauf hin, was ihm wohl nicht gefiel. Er legte seine großen Hände bestimmend an meine Wangen, zog mein Gesicht zu sich und küsste mich.

Keno küsste mich an seinem Hochzeitstag. Und ich war nicht die Braut.

Wohlig seufzte ich auf, während seine Hände sich um meinen Körper schlugen, um mich näher an ihn zu ziehen.

Er muss aufhören. Ich bin nicht so, dass ich mir vergebene Männer klärte.

Ich drückte ihn weg und sah fragend zu ihm hoch, wie er schwer durch den Mund atmete und einen leichten Geruch von Alkohol ausstrahlte.

Na egal, ich kannte ihn zuerst.

Schnell griff ich wieder nach ihm, um unsere Lippe zu vereinen. Er hob mich hoch und trug mich in sein Zimmer, wo überall Frauen Sachen auf dem Boden lagen. Der Raum wurde lediglich von den Lichterketten draußen erhellt, was aber völlig ausreichte. Wenn wir jetzt das Licht anmachen würden, dann würde man sofort bemerken, dass wir in diesem Raum waren. Die dünnen Vorhänge vor dem Fenster mussten genug Sichtschutz sein.

Keno schloss die Zimmertür ab und öffnete sein Anzug, während er auf mich zu kam. Ich entfernte ihn von seinen Schultern, riss daraufhin sein Hemd auf und schmiss es ebenso auf den Boden. Er machte mein Kleid auf und half mir heraus, da es betrunken noch schwerer an und auszuziehen war als vorher. Gierig öffnete ich seinen Gürtel und drückte seine Hose hinunter, sodass wir nun beide in Unterwäsche waren.

𝐌𝐨𝐫𝐞𝐭𝐭𝐢 ✓Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon