70.: Kimmich×Koch

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Genre: drama, mpreg

TW: Mpreg

!Bitte lest auch die kurze aber wichtige Anmerkung unten!

Für Lea1928

Es war eine routinemäßige Untersuchung, zu der Joshua und Robin gemeinsam gingen. Ein ganz normaler Ultraschalltermin, auf den sie sich wie immer freuten. 
Doch schon als sie das besorgte Gesicht ihrer Ärztin sahen, während diese mit dem Ultraschallgerät über Joshuas großen Bauch fuhr, wusste die beiden, dass etwas nicht stimmte.
Robin und Josh tauschten einen kurzen, panischen Blick aus, während Robin nach der kühlen Hand seines Freundes griff und diese beruhigend drückte; obwohl er selbst mehr als nur ein bisschen in Sorge um ihr ungeborenes Kind war.
"Stimmt etwas nicht?", fragte Robin dann irritiert, während er mit allen Mitteln versuchte, den Gesichtsausdruck ihrer eigentlich so fröhlichen Ärztin zu deuten, doch er konnte einfach nichts herausfinden. 
Kaum merklich schüttelte die Ärztin den Kopf. 
"Ist etwas mit unserem Baby?", wiederholte Robin seines frage nun deutlich lauter und ungehaltener. Er wollte sie eigentlich nicht so angehen, aber die Sorge um ihr Baby brachte ihn schier um den Verstand. 
"Sehen Sie das hier?", fragte sie vorsichtig, während sie mit ihrem zierlichen Finger auf einen kleinen, unscheinbaren Punkt auf dem Ultraschallgerät. Synchron nickten Josh und Robin; wobei zumindest Robin das noch nicht so ganz einzuordnen wusste. Für ihn waren diese Ultraschallbilder immer mehr Fantasie, als dass er wirklich etwas auf ihnen erkennen konnte.
"Ich vermute, dass das ein Loch im Zwerchfell Ihres Babys ist."
"Was bedeutet das?", fragte Josh tonlos. Seine Gedanken ratterten und doch fühlte sein Kopf sich gleichzeitig komplett leer an.
"Durch ein Loch im Zwerchfell können Magen und Darm in den Brustkorb rutschen und dadurch kann sich die Lunge oft nicht richtig entwickeln, weil sie zu wenig Platz hat."
Es fiel der Ärztin sichtlich schwer, diese Worte auszusprechen; sowas wünschte man niemandem und vor allem nicht einem Paar, das einem in den letzten Monaten extrem ans Herz gewachsen war.
"Und... was heißt das genau?" Robins Stimme war nur ein Hauch dessen, was sie sonst war. Geschockt, ungläubig, angsterfüllt. 
"Ich würde sie gerne an die Uniklinik zu einem Spezialisten für Fetalchirugie überweisen."
"Heißt das...?"
Mit zusammengepressten Lippen nickte sie.
"Damit das Kind sich gut entwickeln kann, müssen die Organe wieder an ihren Platz geschoben und das Zwerchfell geschlossen werden", erklärte sie langsam," Nur so kann sich die Lunge gut entwickeln."
"Und das muss jetzt gemacht werden?" 
"Leider ja. Wenn das nicht jetzt schon behoben wird, ist die Chance, dass ihr Kind überlebt sehr gering."
Fassungslos starrte der Blonde auf diesen kleinen, besagten Fleck auf dem Ultraschall. Das Loch im Zwerchfell ihres Babys.
Dieses kleine, unscheinbare Ding, unter dem Joshua normalerweise niemals etwas so Bedrohliches vermutet hätte, stellte eine akute Gefahr für ihr Baby dar. Seine größte Sorge, die er die gesamte Schwangerschaft schon gehegt hatte, war soeben wahr geworden. 
"Ich weiß, dass das jetzt alles ziemlich viel für Sie ist, aber wir müssen so schnell wie möglich handeln, um die Chancen Ihres Kindes zu erhöhen." Eindringlich und zugleich Einfühlsam sah die Ärztin das junge Paar an. "Ich mache Ihnen einen Termin für heute Nachmittag in der Uniklinik, damit Sie das weitere Vorgehen dort so schnell wie möglich besprechen können, in Ordnung?"
Mechanisch nickte Robin und nahm den Zettel mit dem Termin und dem Namen des Arztes in der Uniklinik entgegen. 
"Es tut mir wirklich leid, dass ich Ihnen keine besseren Nachrichten überbringen konnte", sagte die Ärztin mit ehrlicher Stimme bei der Verabschiedung," Ich wünsche Ihnen weiterhin alles erdenklich Gute."

Joshua fühlte sich vollkommen leer, als sie wieder im Auto saßen. Losfahren konnte Robin aber nicht; er saß einfach nur da und starrte ins Nichts. 
Sie waren so happy und erwartungsvoll, ihr kleines Baby endlich wieder sehen zu können, zu diesem Termin gegangen und hatten dort stattdessen die schlimmsten Nachrichten, die sie sich je hätten erdenken können, bekommen. Jetzt wussten sie nicht mal, ob ihr Baby gesund zur Welt kommen würde oder ob es überhaupt überleben würde. 
Besorgt legte Josh seine Hand auf seinen Bauch, während stumme Tränen über seine Wangen liefen. Die Sorge um ihr Kind wuchs ins Unermessliche, als er die Worte der Ärztin rekapitulierte. 
"Robin", hauchte er leise mit brüchiger Stimme. Weiter musste er nichts sagen, denn Robin wusste ganz genau, was er sagen wollte und er dachte genau das gleiche. 
"Ich weiß", nuschelte er in der gleichen Tonlage, war auch den Tränen nahe, während er Joshuas zittrige Hand in seine nahm und diese fest drückte. 
"Ich hab Angst."
"Ich auch, Josh, ich auch."
"Was, wenn das Kleine das nicht überlebt?", fragte der Jüngere schluchzend. 
Wortlos zog Robin seinen Freund in seine Arme und strich ihm behutsam über die blonden Haare. Robin hasste dieses Gefühl von völliger Machtlosigkeit und Angst, das seinen Körper gerade von oben bis unten erfüllte. 
Und auch wenn er selbst gerade nicht voller Zuversicht war, hatte er das Gefühl, bedingungslos für Josh da zu sein.
"Es wird alles gut. Die Ärzte machen das nicht zum ersten Mal. Lass uns erstmal den Termin bei dem Spezialisten abwarten."
So ganz überzeugt von seinem Argument war Robin selbst nicht, aber etwas Besseres fiel auch ihm im Moment nicht ein. Zu aufgewühlt war er. 

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