81.: Brandt×Terzic

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Für DestielsDaughter

Genre: drama, mpreg

TW: Mpreg

Pov. Edin:

Nervös stand ich an der Seitenlinie und beobachtete angespannt das Geschehen auf dem Platz.
Dort hatte sich eine Traube aus Spielern von unserer und auch von der Gegenmannschaft gebildet. In der Mitte lag Julian, der gerade von den Sanitätern behandelt wurde. Er war vor ein paar Augenblicken gefoult worden und lag nun auf dem Platz. Ich konnte nicht viel von ihm sehen, aber ich wusste sofort, dass es nicht nur ein blauer Fleck war, der aus dem Foul hervor ging, denn Jule gehört ausnahmslos zu den Spielern, die sofort wieder aufstanden; es sei denn, es war wirklich etwas Schlimmeres.
Schnell fuhr ich mir übers Gesicht, während meine Augen weiterhin auf Jule gerichtet waren, der nun ganz langsam und mit Hilfe von Marco und Mats aufstand und zum Rand humpelte. Sein Gesicht zog sich immer wieder vor Schmerz zusammen, was in mir nur noch mehr Unbehagen und Sorgen auslöste.
Natürlich machte ich mir um jeden meiner Spieler Sorgen, wenn sie sich verletzten, aber bei Jule waren meine Sorgen noch ein bisschen größer, denn er war ganz besonders ans Herz gewachsen; vielleicht etwas zu sehr. 
Schon seit Längerem war mir klar, dass ich für den Jüngeren etwas empfand, aber ich hatte es immer gut überspielen und zurückstellen können. 
Bis er an einem Abend nach dem Spiel im Teamhotel in meinem Zimmer aufgetaucht ist.
Er hatte mir eigentlich nur mein Handy bringen wollen, welches ich offensichtlich im Speisesaal vergessen hatte. Doch ich hatte ihn noch rein gebeten und wir hatten noch etwas geredet, bis es dann passiert ist. Wir sind im Bett gelandet. Am nächsten Morgen bin ich mit Jule in meinen Armen aufgewacht und es war das schönste Gefühl, das ich je erlebt habe. Aber uns beiden war klar, dass das nur eine einmalige Sache sein konnte. Er war Spieler; ich sein Trainer. Was sollten die anderen denken, wenn wir auf einmal zusammen waren?
Also musste ich ihn schweren Herzens gehen lassen, auch wenn es mir weh tat. Mehr als alles andere. 
Aber mittlerweile hatten wir uns beide ganz gut mit der Situation arrangiert; sofern man sich mit ihr halt arrangieren konnte. Natürlich tat es mir immer noch weh, ihn jeden Tag zu sehen, das Kribbeln in meinem Körper zu spüren und zu wissen, dass ich ihn nicht küssen oder seine Hand halten können werde, obwohl mein Körper so sehr danach verlangte. 
"Edin?" Die stimme von Sebastian, der plötzlich neben mir stand, riss mich vollkommen aus meinen Gedanken.
"Mh?"    
"Hast du gerade zugehört? Der Doc vermutet einen Bänderriss; sie bringen Julian gleich in die Klinik, damit sie so schnell wie möglich operieren können, falls sich der Verdacht bewahrheitet."
Abwesend nickte ich; es fühlte sich an, als hätte jemand mir alle Wärme aus dem Körper entzogen. Wenn das Spiel vorbei ist, werde ich auf schnellstem Wege zu Jule fahren und schauen, wie es ihm geht.
"Hallo Edin?", vernahm ich wieder Sebastians verwirrte Stimme," Wir müssen wechseln."
"Ähh ja", brachte ich stotternd hervor.
"Wo warst du denn gerade mit deinen Gedanken?"; fragte er schmunzelnd, doch ich ignorierte seine Frage kopfschüttelnd und beschäftigte mich stattdessen mit dem Auswechseln. 

Erschöpft kam ich im Krankenhaus an und eilte, nachdem ich an der Rezeption nach Jules Zimmer gefragt hatte, sofort zu seinem Zimmer. Das Spiel war anstrengend und hatte an meinen Nerven gezerrt, aber ich könnte eh nicht schlafen, wenn ich nicht wusste, wie es Jule ging und ich wollte ihn außerdem persönlich sehen und mich davon überzeugen, dass er hier in guten Händen war.
"Ja?", antwortete Julian mit leiser Stimme auf mein vorsichtiges Klopfen, weshalb ich langsam in das dunkle und angenehm warme Zimmer eintrat. 
Julian lag im Bett, seine Haare zerzaust, sein Gesichtsausdruck müde und abgekämpft. Sein linkes Bein war etwas höher gelagert und in eine Schiene eingebettet.
"Hey", wisperte ich leise, als ich auf ihn zuging und unsicher am Fußende stehen blieb. Erst jetzt fielen mir im dämmrigen Licht seine roten Augen auf. Hatte er geweint? War die Verletzung so schlimm?
"Hey", gab er leise zurück; seine Augen huschten nervös hin und her.
"Wie... wie geht es dir?"
"Geht so", antwortete er schulterzuckend mit Blick auf seinen Knöchel," Wie wollen mich morgen früh gleich operieren. Ich falle dann erstmal ein bisschen aus."
"Mach dir keine Gedanken, Jule. wichtig ist, dass du wieder richtig fit wirst."
Natürlich war ich traurig darüber, dass er erstmal nicht mehr spielen konnte und ich wusste auch genauso gut, dass meine Worte ihn nicht so wirklich aufmuntern konnten, aber im Moment konnte ich auch nicht mehr machen, als zu versuchen, für ihn da zu sein.
Kaum merklich nickte der Jüngere; er wirkte jetzt wieder tausend Mal nervöser als zuvor. 
"Edin, ich... ich muss dir noch was sagen", druckste er unsicher vor sich hin und traute sich dabei nicht, mich anzusehen. 
"Ich... falle länger aus."
"Warum?", fragte ich verwirrt mit Blick auf sein Bein," Ist es doch schlimmer als ein Bänderriss?"
Schluckend schüttelte der den Kopf. Ich sah ihm an, dass er Angst hatte, aber ich konnte mir nicht erklären, wovor.
"Hey", murmelte ich behutsam und ging um das Bett herum, sodass ich nun direkt neben ihm stand und ihm besorgt in die Augen sehen konnte," Was ist denn los? Du kannst mit mir doch über alles reden, das weißt du doch."
"Ich weiß, aber... das ist was anderes, ich..."
Eine Träne lief über Jules Wange, weshalb meine Sorgen nur noch größer wurden. War etwas Schlimmes? War er ernsthaft krank?
Mit sorgenvollem Gesichtsausdruck setzte ich mich vorsichtig auf den Rand seiner Matratze. Am liebsten würde ich ihn jetzt einfach in die Arme nehmen. Es machte mich verrückt, ihn hier so verzweifelt zu sehen und nichts machen zu können.
Zitternd nahm er meine Hand; sah dabei weiterhin auf seine Bettdecke.
"Edin, du wirst Vater", murmelte er leise.
"Was?"; erwiderte ich tonlos.
"Ich bin schwanger und du bist der Einzige, der wirklich in Frage kommt. Es tut mir wirklich leid, Ed, ich weiß, wir wollten diese Nacht vergessen, aber... ich habe es auch erst jetzt erfahren."
Überschwänglich fiel ich dem Jüngeren in die Arme; mein ganzer Körper kribbelte vor Freude.
"Heißt das... dass du dich freust?", fragte Jule vorsichtig, weshalb ich mich langsam aus der Umarmung löste.
"Freuen ist gar kein Ausdruck", grinste ich fasziniert, ehe ich wieder ernster wurde" Jule, du musst mich jetzt mal kurz ausreden lassen, okay?" Irritiert nickte Jule, während ich mir ein Herz fasste und einfach drauf los redete.
"Diese Nacht war für mich magisch und ich konnte sie nie einfach so vergessen, auch wenn wir das so vereinbart haben. Du warst immer in meinem Kopf und wenn ich dich gesehen habe, konnte ich mich kaum konzentrieren. Ich hab mich gefühlt wie ein Teenie, der zum ersten Mal so richtig verknallt ist und es hat mich jedes Mal richtig traurig gemacht, zu wissen, dass ich nie eine Beziehung mit dir haben werde. Als du ich da verletzt hast, bin ich fast durchgedreht vor Sorge. Aber jetzt... Jule ich liebe dich, mehr als alles andere und jetzt wo wir eine Familie werden... Es ist mir absolut egal, was andere sagen oder denken. Ich will mit dir zusammen sein und mein Leben mit dir verbringen...mit dir und unserem Kind."
Der Gesichtsausdruck des Jüngeren hatte sich verändert; er lächelte jetzt, wenn auch etwas müde und träge.
"Genau das wollte ich dir auch sagen, Ed", lächelte er, ehe er seine Arme um meinen Nacken legte und mein Gesicht ganz nahe an seines heranzog. 
"Ich liebe dich auch", wisperte er leise an meine Lippen, ehe diese sich zu einem sanften, innigen Kuss trafen. Meine Hand legte ich auf seinen Bauch und fühlte sofort angenehme Stromschläge durch meinen Körper jagen. 

"Bin wieder zu Hause", rief ich durch mein Haus, in dem Jule inzwischen auch eingezogen war; also eigentlich unser Haus.
"Wohnzimmer", kam es von meinem Freund zurück, weshalb ich sofort in besagten Raum eilte und dort den Blonden auf dem Sofa liegend und sein Buch lesend vorfand. Vor seiner Schwangerschaft hatte er nie gelesen, aber mittlerweile war es schon fast zu seinem Hobby geworden. Wer hätte gedacht, dass ein ungeborenes Kind Jule von seiner Playstation wegbekommen würde?
"Hey, mein Schatz", lächelte ich breit. Etwas anderes konnte ich auch nicht, wenn ich mir ihn so ansah. Sein Bauch war so groß, dass nicht mal meine großen Pullis ihn so richtig bedecken konnten und deshalb ein Stück seiner blassen Haut offenbart wurde.
"Wie geht es dir und unserem kleinen Mann?"
"Gut. Er ist heute glaube ich ein bisschen müde. Zumindest tritt er mich nicht so oft wie gestern."
"Genieß es", schmunzelte ich leicht, während ich meine Hand auf seine gespannte Haut legte und sanft darüber strich," Wer weiß, was er sich noch so überlegt."




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