Das... der Problem

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"He is observing the chaos, taking in the lack of raw humanity
It's as if the entire world's fallen in love with their insanity
Hear the innocent voices scream
As their tormentors laugh through all of it
No forgiveness from all I've seen
The degradation I cannot forget

So sleep soundly in your beds tonight
For judgement falls upon you at first light..."

Übermüdet summe ich zur Musik, die laut aus meinen Kopfhörern trommelt und mich langsam aber sicher wach macht. Ich hab so gut wie nicht geschlafen, weil mich das so fertig gemacht hat, dass es mich wachgehalten hat. Vorallem Austin hat Heute Wandertag mit seiner Klasse, was bedeutet das ich Laufen muss und das ich IHM begegne ohne eine großartige Fluchtmöglichkeit zu haben. Keiner der Freunde meines Bruders sind  da und ich bin mal wieder dann völlig auf mich gestellt. Mein Leben hasst mich und das lässt es mich wie immer spüre! Ist es weil ich faul war in letzter Zeit oder nicht aufgegessen hab? Gib mir ein Zeichen!

RUMS! Ich schreie fast auf und reibe mir die Stirn, wie ein kleines Kind. Diese Laterne habe ich nun nicht gesehen und ich hoffe niemand hat mich gesehen! Shit. Das schmerzt ja höllisch, warum muss es denn so ein Zeichen sein? Ja, ok wach bin ich jetzt auf jeden Fall und hab bestimmt auch noch ein Einhorn auf der Stirn. Der Tag konnte ja nur noch besser werden...
Also schlurfe ich mit Kopfschmerzen weiter Richtung Schule. Das düstere Wetter passt perfekt zu meiner jetzigen Stimmung.
Mein erster Weg geht zum Stundenplan und ich hoffe so sehr, dass dieser mir sagt, ich werde nicht auf einen gewissen Herrn Wright treffen. Stattdessen sagt er mir, dass ich eine Stunde noch schlafen hätte können. Wie bitte?? Na, schöne Scheiße. Ich reibe mir über mein Gesicht und könnte Heute echt noch aufschreien.

Missmutig verstaue ich meine Bücher und das Mittagessen in meinem Spint und blicke auf meinen Stundenplan, da ja meine erste Stunde nun ausgefallen ist, wie ich eben festgestellt habe, beim Blick auf den Vertretungsplan kann ich mich irgendwo verkrümeln und die Zeit genießen.
Doch diese Ruhe wird mir bestimmt nicht gelassen, als ich Schritte durch den fast leeren Flur schleichen höre.
Ich wage es nicht mich umzusehen, denn vielleicht reagiere ich auch nur über, dass könnte jeder sein! Aber ich kenne nicht viele mit solch einem Gang am Morgen, nur wenige ... welche die keine Sorgen haben.
Langsam schlucke ich, als jemand neben mir hält, sich gegen die Spints fallen lässt und ein Blick nun ganz auf mir liegt. Jemand betrachtet mich wie ein lauerndes Tier und ich werde plötzlich umso kleiner. Meine Gedanken überschlagen sich mal wieder.
"Kann ich mit dir mal reden?" Er sagt es so leise wie möglich und ich schließe langsam und irritiert meinen Spint:"Wie wäre es mit Nein?" er atmet durch und schaut mit einem düsteren Blick zu mir runter, was mir etwas Gänsehaut beschert und ich einen kalten Schauer spüre. Seine dunklen, wilden Strähnen fallen Heute in alle Richtungen, als sei er gerade erst aufgestanden und ich betrachte ihn durch meine Brille eindringlich, wie ein interessantes Insekt. "Leg es nicht drauf an!" Seine Stimme ist leise und doch ist sie fest, etwas gespannt wenn ich das deuten kann. Wieso interessiert es mich so sehr ihn durchschauen zu wollen? Ich atme genauso wie er durch und presse kurz die Lippen aufeinander:"Und was wenn doch!?" Er legt den Kopf schief und mit der nächsten Aktion hätte ich jetzt nicht gerechnet.

Mit einem Mal packt er mich und zerrt mich durch den halben Flur, obwohl ich mich fuchtelnd wehre, doch er ist stärker als er aussieht und verfrachtet mich in den Abstellraum. Jetzt fühle ich mich wie bei einer Vergewaltigung. Er lässt mich los und ich schlucke erstmal, als ich dann meine Sachen wieder richte und ich meine Aufmerksamkeit ihm dann widme, was eigentlich völlige Verschwendung ist und er sich durch seine Haare fährt, bevor er dann mit reden beginnt:"Ok... klingt bestimmt völlig bescheuert, warum auch immer ich dich plötzlich im Visier habe oder mich frage was bei dir passiert ist..." Ja, dass frage ich mich auch, denn es geht ihn eindeutig einen Dreck an. "Streber wie du-" plötzlich schaut er mich an und fragt mit erhobener Hand:"Darf ich es jedem erzählen? Ich meine es wäre doch bestimmt lustig." Das hat er jetzt gerade nicht wirklich gesagt? Wie kann man so .. ich sooo direkt sein??
Ich schaue ihn mit einem WAS?-Blick an und er grinst. Ich hasse ihn.
"Also soll ich es verheimlichen? Es ist mir ja eigentlich egal was du und deine Familie für Feti-","LASS MEINE FAMILIE DA RAUS! ES GEHT DICH EINEN SCHEIß AN!" Mit einem Mal zuckt er zusammen und drückt mir die Hand auf den Mund bevor ich überhaupt reagieren kann und zischt:"OK ok... ich lass es! Sorry. Aber bitte sei still, sonst kommt sonst wer rein." Ach, deswegen macht er sich Sorgen? Ich bin schockiert!
Er sagt mit einem Funkeln plötzlich in den Augen:"Ich werde nichts sagen. Kein Wort, dass verspreche ich, ABER..." Oh, fuck. "Dafür wirst du mir bei ein zwei Projekten die die Wochen anstehen werden helfen." Die Schulprojektwoche. War ja eigentlich klar, dass er das erwähnt.
Ich seufze und lasse mir das durch den Kopf gehen, dann öffne ich die Augen wieder und meine nickend:"Gut. Aber nur das!" Wieder dieses hämische Grinsen, dann geht er einen Schritt zurück und betrachtet mich.

"Irgendwie hab ich ... wie sagt man? Narren an die gefressen. Du interessierst mich und das tun nicht wirklich viele."

Ok, dass ist ein Problem.

Behind His EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt