Nein!

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Ich reiße die Augen auf und alles in meinem Kopf überschlägt sich mit einem Mal. Was soll ich jetzt tun?

Reflexartig schubbse ich ihn zurück und schlage die Hand vor den Mund:"Was soll der Scheiß?" frage ich leise, gedämpft von der Hand und starre ihn nervös an. Ich kann es nicht fassen, was ist mit ihm nur los?

Austin lehnt sich zurück und fährt durch seine Haare:"Schwierig..." ich verdüstere meinen Blick und frage:"Was ist daran jetzt schwierig?? Willst du mich verarschen??? Du hast grad deine Lippen auf meine gepresst! Was ist denn in dich gefahren?" wieder weicht er meinem Blick aus und beißt die Zähne kurz aufeinander:"Sorry... ich dachte ich könnte... ich könnte dir noch eine Wahl geben." Eine Wahl? Was für eine beschissene Wahl??! Austin berührt mich, doch ich zucke sofort weg und drücke mich noch mehr an die Wand. Er ist mein verdammter Bruder und dann so ein Mist, vorallem jetzt wo ich noch ein großes Gefühlschaos mit mir rumschleppe. Wieder suefzt er und schließt kurz die Augen:"Du musst weder zu Tobi zurück, noch zu diesem Arsch Mark. Er ist einfach nicht der richtige und du bist nur seine...", "Und du denkst du bist eine bessere Wahl?! Du? Du bist manchmal nicht besser als er!" Ich keife ihn an, da ich es einfach unglaublich egoistisch von ihm finden wie er redet. Manchmal will ich eigentlich gar keinen von diesem Haufen.

"Mach das nie wieder!! Wir sind Brüder!" zische ich und stehe auf, um zu gehen, da sagt er ganz belanglos:"Wir sind nicht blutsverwand, du bist nur adoptiert. Wir haben dich gerettet, nichts weiter..." au. Das tut verdammt weh. Ich balle die Fäuste und drehe den Kopf weg, dann sage ich leise:"Danke, dass du so ein toller Bruder bist." und verlasse mit Tränen in den Augen den Raum.

 Wütend schmeiße ich meine Tür zu und verschließe sie sofort, dass tu ich selten, nur wenn ich wirklich meine Ruhe vor allem haben will. Ich gehe völlig mit den Nerven fertig auf und ab im Raum, dann schaue ich auf mein Handy und beiße die Zähne zusammen:"Scheiß drauf!" mit einer Handbewegung zerre ich meinen Rucksack unter dem Bett hervor und schmeiße ein paar Sachen da rein und schultere diese dann.

Immer wieder wische ich mir über die Augen und schlucke alle Schmerzen runter. Wo soll ich jetzt nur hin? Leo ist nicht da und sie kann ich auch momentan nicht sehen, denn sie ist bis über beide Ohren in Austin verknallt, also habe ich bei einem Gespräch mit ihr keine Chancen.  Wenn ich in diesem Zustand zu meinen Freunden gehe.... ach, verdammt!! Das ist doch alles mies! Wieder werde ich von allen gehasst.... dann sehe ich es vor mir, dieser Ort der seltsame Erinnerungen hervor ruft, der Deal.  Seufzend bleibe ich stehen und beiße auf meiner Lippe rum, dann schüttle ich einfach den Kopf und gehe auf das Gebäude zu, damals die Party dort und ich war oben mit ihm. Ob er überhaupt da ist? Langsam gehe ich die Stufen hinauf, es fühlt sich so surreal an und etwas zittern tu ich auch. Noch nie war ich bei ihm in diesem Zustand, ob es wirklich klug ist? Irgendwie hab ich angst ihm in die Augen zu blicken. Vorsichtig hebe ich die Hand und merke wie wieder alles hoch kommt, dann schlage ich gegen die Tür und hoffe einfach innerlich das er da ist und auf macht.

"Hey..." er schaut auf mich nieder und zieht eine Augenbraue hoch, während er seine Kippe aus dem Mundwinkel nimmt:"Du hast grad ein echt risieges Problem oder?" Ich nicke und versuche die Tränen zu stoppen, doch als er seine Hand auf meinen Kopf legt und mich einfach an seine Brust zieht, kann ich nicht mehr aufhören und klammere mich an ihn. Alle außer ihm hätten auf Austins Seite gestanden oder ich bin endgültig verzweifelt und deshalb hier.

"Danke, Mark."

"Kein Problem. Komm rein." sagt er leise und zieht mich mit sich, dann schließt er die Tür und er fällt mit mir zusammen auf die Couch. Er drückt mich an sich und fährt durch meine Haare. Irgendwie müsste es mir verdammt peinlich sein, doch er ist ruhig und sagt nichts, hält mich einfach nur und mit einem Mal kann ich nicht daran denken das er eine echt kalte, egoistische Seite an sich hat. Das er einfach nur da ist.  Es tut gut und er drückt mir, nachdem ich mich etwas beruhigt habe einen Kuss auf die Stirn und sieht mich an:"Dein Bruder war wohl echt mies zu dir. Hab ich richtig getippt?" Zaghaft nicke ich und er wischt über meine Wangen:"Du bist echt leicht zu brechen..." sagt er leise und drückt mir dann einen Kuss auf die Lippen. Mir wird wieder warm und die ganzen Sorgen verschwinden etwas bei seinen Berührungen, doch ich drücke ihn etwas zurück:"Sex ist jetzt wohl weniger die Lösung dafür..." er seufzt etwas und meint:"Es ist für vieles eine Lösung." mit einer Hand drücke ich sein gesicht weg und sage schmollend:"Weißt du ich bin jetzt echt schlecht gelaunt und traurig, also bitte lass..."

"Ich könnte dich aufmuntern."

"Mark nimm die Hand da weg. Ganz schlechter Zeitpunkt." Und da ist er wieder ganz der alte.

"Und ich merke wo die andere ist! Lass das!!! AHHHH!!"

Behind His EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt