Rain & Kiss

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Nach diesem super tollen Erlebnis in der Abstellkammer. Es klingt wie ein schlechter Porno...
Habe ich den Tag nur wie ein Zombie überlebt und mich dann beteiligt wenn ich aufgefordert wurde, den Rest hab ich mit innerlichem Sterben verbracht. So spannende Beschäftigungen.
Mir den Kopf zerbrechen, was ich mit diesem Typen mache und wie ich ihn auf alle Fälle einfach nur noch los werde. Was die mit mir anstellen....
Vielleicht werd ich drogensüchtig oder vergew- ... ich sollte nicht immer vom Schlimmsten ausgehen, auch wenn ich es ihnen zutraue.

Leo reißt mich aus meinem Halbschlaf und lächelt mich aufmunternd an:"Schlecht geschlafen?" Ich nicke, stehe auf und räume meine Sachen zusammen. Wir haben Schluss und ich habe es noch nicht mal mitbekommen. Also umarme ich Leo und sage:"Ich muss los. Mein Bruder kommt Heute zurück und ich soll helfen... keine Ahnung..." Sie presst die Lippen etwas aufeinander und gibt mir einen leichten Kuss auf die Wange:"Ordne mal dein kleines Chaos."
Ach, was würde ich ohne die kleine Teufelin machen?

Es regnet. Shit!
Wie lange brauche ich bis nach Hause? Halbe? Dreiviertel Stunde? Kommt hin. Problem: Bis dahin bin ich tot. Ertrunken im Regen. Meine Eltern sind nicht da. Die haben beide Heute länger zu Arbeiten und ich hab früher Schluss gehabt. Das ist ungefähr so passend wie Weihnachten im Frühling. Bedächtig trete ich nach Draußen unter den dunklen, von dicken Wolken behangenen Himmel, während die ersten dicken Tropfen mein Gesicht berühren und wie Eis daran herunterkullern.
Ein lautes Motorengeräusch hält vor mir und ich traue mich nicht ganz den Blick vom Himmel abzuwenden. Erst als mich eine wohlbekannte Stimme anspricht.
"Soll ich dich mitnehmen?" Er streckt den Kopf zur Beifahrertür raus und hält sie mir grinsend auf, doch ich zögere und überlege. Überlege ob ich nicht doch laufe und damit etwas länger am Leben bleibe, denn in dieser Situation fühle ich mich wie ein kleines Kind das in den zwielichtigen Eiswagen einsteigt. Aber er wartet geduldig. Ich hingegen stehe immernoch in der prasselnden Suppe und lasse mir das durch den Kopf gehen, doch sein ruhiger Blick sagt aus, dass ich einsteigen soll und nach einem weiteren Blick in den Himmel tue ich es doch. "Na, siehste. Ich bekomme immer was ich will.", "Halt einfach den Mund." erwiedere ich knurrend und starre aus dem Fenster. Der Sitz ist bequem und ich wirke noch kleiner in dem Ding. Mark hingegen tritt auf das Gas, zündet sich eine Kippe an und ich sehe wie das Bild der Schule an mir vorbeizieht. Es ist still nun im Wagen.
Ich hasse solche Stille und rutsche ganz unruhig hin und her, was er anscheinend bemerkt und mich monoton mit den Worten:"Ich werde dich schon nicht verschleppen oder so. Oder doch, aber nicht Heute. Also bitte sei etwas ruhiger." darauf hinweist und ich aufseufze.
Um endlich diese Stille zu brechen frage ich:"Weißt du wo du ang musst? Du kannst da ab-","Kleiner, ich weiß wo du wohnst." Ich ziehe meine Augenbrauen überrascht hoch und frage:"Woher denn das?"
Er grinst, düster und verstohlen und meint:"Man sollte seine Feinde kennen." Oha, er meint wohl meinen Bruder.
"Ihr spioniert euch ernsthaft hinterher? Was für ein Kinderkram...." Und somit war ich wieder ruhiger, verschränke die Arme und mache es mir im Sitz bequemer.
"Ist dein Bruder auch zu Hause so gewalttätig? So wie er es in-", "Kannst du mal die Fresse halten? Ich meine es ernst! Es geht dich garnichts an und nein, mein Bruder ist der Beste den ich mir hätte wünschen können."
Er knurrt, fast kaum hörbar, zieht nochmal am Zigarettenstumpf und schnippt diesen dann aus dem Fenster. Ich kann ihn nicht ausstehen.

"Wir sind da." Ich nicke und schultere meine Tasche:"Danke. Hast mir echt den Arsch gerettet." Plötzlich steigt auch er aus und folgt mir mit schnellen Schritte, zu der Haustür, was ich mit einem unangenehmen Gefühl zulasse. Wenn mein Bruder das sieht. Dieser Typ ist mehr als tot.
Er wischt sich durch sein Gesicht und schaut auf mich runter, als wir sehr nah voreinander stehen. Der Regen prasselt auf das kleine Holzvordach und ich atme tief durch die Nase ein. Er sagt nichts und ich auch nicht. Ich krame einfach etwas abwägig in meiner Hosentasche nach dem Schlüsselbund.
"Das mach ich mal wieder wenn du willst." Nun schaue ich ihn etwas zerknittert an und frage:"Was?","Das."
Mit einem Schritt ist er bei mir, hält mein Gesicht mit seinen Händen fest und drückt mir seine Lippen auf meine. Seine Lippen, genauso warm wie diese Hände, die leicht nach Hinten in meinen Nacken wandern und statt einem Kuss nun zwei, drei... folgen. Die ich zaghaft erwiedere. Warte.. ich tu WAS?
Er löst sich so plötzlich, wie er angefangen hat und es ist, als würde mir ein leichtes Wimmern entlockt werden dabei.
"Als Entschuldigung." Er grinst leicht. Nein! Eher ein sanftes, kleines Lächeln umspielt seine Lippen, dann reißt er mich mit einem Schnippen gegen die Stirn wieder aus meinen Gedanken und sagt:"Aber gewöhn dich nicht dran. Du wärst nicht der erste und außerdem... freu dich lieber auf die Zeit bei mir." Er zwinkert teuflisch und geht dann langsam zurück zu seinem Wagen, während ich die Stelle anstarre an der er eben noch gestanden hat und mich, also er... nun wie sag ich das? Hat seine Lippen auf meine gedrückt.
Ich hab Herpes! Krebs! Scheiße, gibt es was schlimmeres?!

Und meine Stirn tut verdammt doll weh..... und meine Wangen sind ganz warm, sie brennen ja fast. Was soll das?

Behind His EyesTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang