Shut up and dance

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"Man seh ich gut aus."

"Boar, mir wird grad schlecht!" meine ich und verdrehe nur die Augen, während mein Kopf auf meinen Armen platziert ist und ich nun die Augen öffne. Bis eben habe ich noch etwas gedöst und darauf gewartet das dieser Kerl nach gefühlt 5 Stunden seine Haare gemacht und sich umgezogen hat. Ist er heimlich doch ein Weib??? Würde mich nicht überraschen...  Jetzt ist er fertig und das hört man. Er hat ein schwarzes Hemd an, was ihn echt elegant wirken lässt, mit der dunklen jeans und den perfekt gestylten Haaren... ich hingegen wirken locker, als würde ich auf ein Festival gehen, mit meinem Rise Against Shirt, der schwarzen Stoffjacke, der etwas kaputten Hose und den wilderen Haaren. Mark aber drückt mir einen langen Kuss auf den Mund und meint:"Komm! Wir wollen jetzt ein paar leute aufmischen." Und das ist auch ein weiterer Punkt, den Kerl darf ich nicht aus den Augen lassen! Der gehört mir.

Wir sitzen in seinem Wagen und er zupft nochmal an einer meiner Strähnen und lächelt mich dann an:"Willst du es ihm sagen? Wollen wir gleich mal ein Leuchtschild hochhalten?" Bitte was? Überrascht schaue ich ihn an:"Spinnst du? Ich kann doch nicht... ich meine heute Abend... jetzt gleich?!!" Mark zieht eine Augenbraue hoch und wirkt mit einem Schlag tot ernst. Genervt werfe ich mich in den Sitz zurück und schlage die Hände vor mein gesicht:"OHHHHH!!!!" Daraufhin startet der Motor und Mark meint leise, aber sehr kühl:"Wir müssen das auch nich-", "NEIN! Ich zieh das jetzt durch und Basta!" dann verschränke ich die Arme, rutsche wie ein trotziges Kind mit Schmollmund im Sitz etwas nach unten und schaue ihn nicht mehr an, doch das leise Lachen seiner seits verstehe ich auf Anhieb. Arsch!

Wir steigen aus und begrüßen die ersten seiner Truppe, die mich zwar etwas verwundert mustern, aber es einfach hinnehmen, da ich öfter was mit Mark in letzter zeit zutun habe. Laut gehen sie voran, während ich immer wieder die unauffälligen Berührungen von ihm spüre und er die ganze Zeit seinen Blick zu mir gleiten lässt dabei, bis wir drin sind und uns die laute Musik und die Neonlichter entgegen prallen. Mit einem Schlag durchdringt mich das Gefühl und genau den Stil meiner Musik und ich würde am liebsten sofort auf die Tanzfläche stürmen, zusammen mit den anderen darauf die Sorgen und den Stress für einen Moment wegtanzen. Es ist bestimmt ewig her, dass ich mal in so einem Club war und Stil hatte er auch noch. Viele bekannte Gesichter erschienen vor mir und andere Gruppen waren zu erkennen, aber eines viel mir sofort ins Auge: Oben eine kleine Treppe rauf in einer dem etwas exklusiveren Bereich, auf der Empore waren die ersten Gefolgsleute meines Bruder zu erkennen. Ich atme tief durch und weiß, dass sie mich wohl noch nicht gesehen haben, aber bald werden sie das. Ein mulmiges Gefühl macht sich in mir breit und ich gehe leise an die Getränketheke, die von unterschiedlich farbigen LED- Leisten beleuchtet wird. "Einen Long Island Ice Tea!" sage ich und bekomme ein:"Klar, Süßer!" zurück. Sind hier alle schwul? Ich atme durch und sammle meine Nerven, damit ich mich auch auf wirklich alles einstellen kann...

"Hey..." fast wäre ich an meinem Drink erstickt und starre zur Seite. Tobi sieht amüsiert auf mich nieder und verkneift sich wohl ein leichtes Kichern:"Na, Kleiner." Der hat mir gerade noch gefehlt. Seine dunklen Augen mustern mich und seine weißen Zähne leuchten in der dunklen Beleuchtung richtig, während seine Haare mit einem Haargummi zurückgemacht sind, was ihn ganz anders wirken lässt, aber es stimmt ihm... so wie ihm eigentlich alles steht. "erschreck dich nicht so... du schaust mich an als würde ich dich gleich hier überfallen wollen." Ich ziehe eine Augenbraue hoch und frage:"Willst du das denn nicht?" Er nimmt grinsend an seinem Drink:"Und wie ich das will." wer hätte das gedacht?  Langsam rückt er näher, während er so smal Talk mit mir führt und virsichtig mit seinen Fingern meine berührt, aber irgendwie kann ich sie nicht wegziehen, mein Kopf sagt es wäre einfach nur unhöflich, dabei hat er momentan nichts gemacht. Das problem aber regelt sich überraschend schnell, als sich ein Arm um meine Hüfte schlingt und Mark sich neben mir aufbaut und Tobi mit einem arroganten Blick mustert:"Was willst du hier?" Tobi aber lächelt nur amüsiert:"Feiern wa-", "ich meine was du hier bei Jamie willst?" meint er bissiger und seine Hand krallt sich fester in meine Hüfte, wobei ich mir etwas auf die Lippe beißen muss um es zu ertragen.

"Ohh... seit ihr alle plötzlich seine Beißer geworden. Ich glaube Jamie kann gut auf sich selbst aufpassen." sagt Tobi sarkastisch und ich runzle nun die Stirn. Das kann ich sehr wohl! Mark aber knurrt fast:"Ich rate dir dich aus meinem Blickfeld zu verpissen, bevor ich dir sämtliche Knochen breche du Pussy!" er spuckt ihm nochmal vor die Füße und mit einem düsteren Blick verzieht sich auch mein Ex... und anscheinend ist noch jemand anderes auf uns aufmerksam geworden....

"Das hat mir jetzt die Laune vermiest! Komm mit!" Er zieht mich einfach tiefer in die Menge, weg von den anderen, aus ihrem Sichtfeld raus und drückt mich an sich, während wir uns eng zur Musik bewegen, mir verdammt schnell warm ist und ich nur noch meinen Herzschlag im Takt zur ohrenbetäubenden Musik mitschlagen höre.  Er ist wieder mal wütend und das merkt man sofort, denn er will wieder provozieren und anderen zeigen, dass was ihm gehört gehört nur ihm. Er öffnet den Mund ist sagt irgendwas, doch wir stehen genau vor den Boxen und ich brülle nur ein WAS!? woraufhin er amüsiert den Kopf schüttelt und mich wieder an sich zieht. Ich hab das Gefühl hier zu zerschmelzen, doch wie gut das einfach tut. Für einen Moment vergesse ich die Sorgen und Menschen die mir in letzter zeit das leben zum Chaos gemacht haben.

Plötzlich löst sich Mark und verwundert öffne ich die Augen, doch wenn ich dann neben uns stehen sehe verschlägt mir den Atem. Austin.... er steht da, die Augen wut entbranndt auf mark gerichtet und dabei versucht eine ausdruckslose kühle Miene zu bewahren - die mein Freund eindeutig besser trifft. Austin beugt sich zu ihm und flüstert ihm was ins Ohr, was Mark nur mit einem Feixen erwiedert. Mein Bruder packt ihn am Arm und zerrt ihn zu sich. Die Musik ist so laut, dass ich nicht verstehe was er ihm sagt, doch als sie aufeinander losgehen wollen werde ich aktiv. Mit ein paar Schritten bin ich bei ihnen, doch werde mit einem Mal zurückgedrängt von der Masse und gehe dabei fast unter, die beiden verschwinden aus meinem Blickwinkel und ich nehme nur noch: "Wir werden das anders klären." wahr.

Das ist der erste Satz den ich verstehe und im nächsten Augenblick verlassen sie die Tanzfläche und rufen ihre Leute zusammen, nur auf mich nimmt keiner Rücksicht. Ich bleibe in den Massen etwas stecken und als ich mich durchgekämpft habe stehe ich ganz allein da. Mein Blick geht hektisch umher, doch nirgends was zu sehen, bis Leo mir vom Ausgang winkt und ich los sprinte. Fuck?! Das darf nicht wahr sein...

Behind His EyesWhere stories live. Discover now