Besuch des Fürsten der Idioten

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Ich tu so als würde ich schon wieder schlafen, vielleicht lässt mich der gerade eingetretene Besucher ja wieder in Ruhe, denke ich zumindest, doch da habe ich mich gehörig geschnitten.
Im nächsten Moment spüre ich wie jemand gegen mein Bett tritt und eine laute, mir nur zu bekannte Stimme brüllt:"Jamie! Wenn du nicht schleunigst deine Augen aufmachst und deine Aufmerksamkeit mir widmest, dann werfe ich dich aus DIESEM Zimmer und den Sturz, und dafür werde ich sorgen, überlebst du nicht!"
Er ist gereizt, wie immer und er ist in meiner unmittelbaren Nähe.... wie immer.

Langsam seufze ich auf und drehe mich zu ihm. Von Außen wirke ich genervt und von innen... habe ich Angst das er es wirklich macht.
Dann grinst er, lässt sich auf den Stuhl neben mich fallen und verschränkt die Arme über der Brust, während seine schwarzen, dreckigen Stiefel es sich auf dem weißen Laken bequem machen. Tief hole ich Luft und versuche mich ganz entspannt zu verhalten.
"Wie war der Sturz? Mh? Hat es wehgetan? Ich hoffe schon." Garstiger, vorlauter, hirnrissiger,.....
Nun wir könnten diese Reihe an Beschimpfungen noch fortsetzen, aber ich setze ein arrogantes Lächeln auf:"Ja hat es! Abeer weißt du was, wenigstens habe ich mich sowas mal getraut!" Er hebt eine Augenbraue und meint kalt:"Auf sowas bist du stolz?" Dieser Typ ist einfach nur unberechenbar! Ich hasse ihn!
Mit Schwung haue ich mich einfach zurück ins KIssen und unterdrücke den kurzen Schmerz am Schädel, dann blicke ich wieder zu Mark, der mit ein paar kleinen Strähnen spielt, bevor er den Mund wieder aufmacht und zu einer etwas überraschenden Frage ansetzt:"Wer ist dieser Tobi?"
Meine Augen weiten sich etwas und mein Körper spannt sich leicht an, stimmt die haben sich ja auch kennengelernt anscheinend. Räspernd sage ich wahrheits gemäß:"Ein alter Freund." Nur das kauft er mir nicht so ganz ab, wie ich an seinem bohrenden Blick erkennen kann:"Alter Freund?"
Ich weiche seinem Blick aus:"Geht dich der Rest etwas an?" Frage ich vorsichtig, doch da ist er schon aufgesprungen und hat meinen Hals mit einem Mal gepackt. Bedrohlich hängt er über mir und ich habe gerade den Schrecken meines Lebens:"Hör zu Jamie! Ich sehe wenn du nervös bist und das bist du gerade, außerdem bist du ncht gerade in der Verfassung dich mir zu wiedersetzen. Ich will alles über den Typen wissen und von wem bekomme ich das wohl?!" Langsam lässt er meinen Hals los und lehnt sich zurück. Ich hingegen atme durch und reibe meine Haut am Hals. Wehrloser habe ich mich noch nie gefühlt und ja er hat irgendwie auch Recht. Wahrscheinlich habe ich wirklich keine Chance gegen ihn und genau das macht mich zum Teil auch fertig.
"Wir waren mal zusammen." Er pfeift auf und ich werfe ihm einen bösen Blick zu:"Mehr ist nicht wichtig. Wir haben uns halt wieder getrennt."
Er nickt interessiert:"Siehst du garnicht so schlimm oder? Du musst dich ja anstellen... aber.... wieso getrennt? Er ist schwul? Sieht nicht so aus, so wie er von den Mädchen umgarnt wird."
Arschloch.
Langsam reibe ich über meine Arme. Die Erinnerungen kommen wie ein Schwall wieder hoch und ich schniefe fast, doch reiße mich am Riemen:"Ja, er ist schwul und bei den Mädchen kommt das mit dem Aussehen und Charme halt an. Das war halt einfach so gewesen... ich..."

Als er merkt das es mir unangenehm wird fragt er leise:"Er hat dich verletzt?" Ich nicke nur knapp, dann schweigen wir beide eine Weile bis er die Stimme wieder erhebt:"Wieso bist du einfach "abgehauen"?" Das kann der sich doch wohl selber beantworten oder???
"So ne Situation ist nicht gerade angenehm! Was hätte ich sonst tun sollen?? Ich meine von beiden Seiten gab es keinen Ausweg und ihr... hättet mich in .. keine Ahnung was. Ihr ward mörderisch drauf."
Mark sitzt da und überlegt eine Weile:
"Naja, du hättest auch aus dem Fenster spring- oh, warte! Das hast du ja wort wörtlich getan!!" Ich lege den Kopf etwas nach vorne und mein Blick wird fragwürdiger:"Was willst du eigentlich hier? Außer mich natürlich vollzu schnauzen, als würde ich dir gehören... du bist doch nicht ganz richtig.."

Nun beugt er sich zu mir runter, dieses freche und gleichzeitig fiese Grinsen im Gesicht und flüstert:" 1. bist du meins. 2. wollte ich eigentlich nur schauen wie es dir geht und 3. wollte ich dir das noch geben.."
Plötzlich weiten sich meine Augen und ich spüre wieder diese Lippen und schmecke Zigaretten ... und diesmal was fruchtiges, doch ich bin so überrumpelt einfach nur.
Bis er sich löst, mir zu zwinkert und dann geht, mit den Worten:"Die Strafe für dein Ausbüchsen bekommst du sowieso noch!"

Nur hatte ich davor gerade keine Angst, da ich zu verwirrt war um zu denken. Meine Hände krallen sich in die Bettdecke und ich unterdrücke ein Schlurzen. VOLLIDIOT! Was will der nur immer!? Ich... was ist nur mit ... mir los?.....

Timeskip:

"Jamie!! Wie kannst du nur sowas tun!!" meine Mutter ist außer sich als sie auf mich und Austin, der meine Tasche trägt, zu kommt und wild, nein hysterisch gestikuliert. Ich habe Angst in ihre Fänge zu kommen und drehe mich prompt weg, doch da greift sie mich am Kragen und zerrt mich zu sich:"Was sollte diese Aktion bitte?! Um Himmelswillen! Die dachten du willst dich umbringen."
Was mir in der Situation in der ich in dem Augenblick war, auch eigentlich sehr angenehm erschien.
Dann drückt sie mich aber fest an sich:"Mach das nie wieder! Ich hab mir solche Sorgen, um meinen kleinen Süßen Jungen gemacht!" mir ist gerade verdammt schlecht.
Aber gut. Wir ertragen das jetzt, denn diese Standpauke haben wir uns mächtig verdient, nicht?
Also folge ich meiner Ma und bekomme einen Schulterklopfer von meinem Dad:"Gut gemacht Kleiner!" zwinkert er und ich grinse in mich hinein. Wenigstens einer der die Aktion cool fand.

Behind His EyesWhere stories live. Discover now