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"Mädels das wird die beste Klassenfahrt ever!", rief Emy freudig aus und schmiss sich auf ihr Bett. "Aber sowas von", hörte man Jess vom Balkon aus sagen.

Wir sind gerade erst angekommen und ich war dabei meinen Koffer auszupacken.

Wir hatten ein großes Zimmer für drei Personen mit Balkon und Badezimmer.

Außerdem hatten wir das große Glück, dass unser Zimmer sich direkt zwischen den Zimmern von Tyler, Liam und Vince und Mandy, Chantal und Betty befand. Ironie lässt grüßen.
Betty war auch nicht gerade besser als Chantal oder Mandy.

"Ich wette wir werden abends alles hören, was bei denen neben uns abgeht". So ist es in Hotels oder Motels immer.

"Ist doch lustig. Wir könnten uns dann übrigens auch so ganz unbemerkt in's Jungszimmer schmuggeln", sagte Emy plötzlich begeistert und setzte sich auf dem Bett auf.

"Ja klar, um dann von Mrs Wood oder Luca angemotzt zu werden. Ab 22 Uhr sollten wir nicht mehr andere Zimmer besuchen. Vor allem bei den Jungs", erwiderte ich mit einer hochgezogenen Augenbraue und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Ach komm schon Liss. Sei kein Spielverderber. Es ist unsere letzte und beste Klassenfahrt, wir dürfen doch wohl etwas Spaß haben. Außerdem könnten wir uns einfach verstecken, falls Mrs Wood vorbeikommen sollte", mischte sich Jess augenverdrehend ein, die gerade eintrat.

Beide sahen mich mit einem finsteren Blick an. "Ok, ok. Heute Abend", seufzte ich ergeben und schmiss mich selber auf's Bett, sah aber noch wie die beiden mich zufrieden angrinsten.

Da musste ich selber grinsen. Sofort erstarb es aber als ich an Liam und seine Worte dachte. Ich sollte mich von ihm fern halten. Naja der könnte ja weg gehen, wenn er will... Es ist dann ja nicht seine Pflicht anwesend zu sein.

Es war gerade erst Nachmittag. Mrs Wood, hatte noch vor der Zimmereinteilung mit uns besprochen, wann wir was unternehmen.

Da alle zu faul für irgendwelche Rundgänge, Touren oder sowas in der Art waren und alt genug sind, haben wir beschlossen, dass wir jeden Tag an den Strand gehen werden und wer will shoppen gehen kann wann er will.

Die Geschäfte lagen auch alle direkt am Strand, sodass wir uns hier theoretisch nicht verlieren konnten. Man konnte sich also aussuchen wo, wann und mit wem man hingehen will, es sollte nur nicht zu weit sein.

Schließlich war diese Klassenfahrt dazu da, sich nach dem ganzen Schulstress zu entspannen.

Ich stand auf und ging jetzt selber auf den Balkon. Die Aussicht war wunderschön. Man sah direkt auf das Meer. Vor allem für den Sonnenuntergang wäre das der perfekte Ort.

Ich atmete die warme Luft ein und schloss die Augen. Wie ich das Rauschen des Meeres und das Kreischen der Möwen liebte. Ich vermisste das alles. Das letzte Mal war ich vor zwei Jahren am Meer und das war in der Türkei.

Ein Geräusch ließ mich leicht aufschrecken. Ich drehte meinen Kopf nach rechts, wo Tyler gerade auf den Balkon nebenan hinaustrat und mich erblickte.

"Na Liss, gefällt es dir hier?", grinste er mich vom anderen Balkon aus an.
"Total und dir?"
"Auch", erwiderte er nur, lehnte sich am Geländer an und blickte auf das Meer hinaus.

"Wir wollten heute Abend mal bei euch vorbei kommen, wenn es euch nichts ausmacht", fing ich an und ließ den Blick nun auch über das Meer gleiten.

"Oho das hätte ich jetzt nicht von dir erwartet. Die kleine, soziale Lisa will sich abends in's Jungszimmer schleichen", sagte er mit einem provozierenden Unterton.

"Pff. Du kennst mich noch gar nicht richtig", schnaufte ich beleidigt.

"Dann können wir uns heute Abend ja besser kennenlernen. Wie wär's mit 'ner Runde Wahrheit oder Pflicht?"

His Secret ✓Where stories live. Discover now