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Nach einem langen Umweg, waren wir endlich am Hotel angelangt.

Ich stütze mich keuchend mit beiden Händen an den Beinen ab während Liam einfach nur ruhig da stand und aufmerksam in die Dunkelheit sah.

Ich richtete mich wieder auf. "Sag jetzt wer das war und warum wir vor ihnen weggelaufen sind"

Liams Blick wanderte zu mir. "Diese Leute suchen mich und wenn sie dich mit mir gesehen haben, dann bist du jetzt auch in Gefahr. Genau deswegen wollte ich dich eigentlich von mir fernhalten", erwiderte er gequält und strich mit den Händen über sein Gesicht während er den Kopf in den Nacken legte.

Kaum hatte sich mein Herz nach dem Rennen beruhigt, fing es jetzt erneut an zu rasen. Ich lief ein Schritt auf ihn zu und nahm seine rechte Hand. "Warum in Gefahr? Warum suchen sie dich?"

"Das kann ich dir nicht sagen. Du weißt auch so schon viel zu viel"

Ich ließ seine Hand los und verengte meine Augen zu Schlitzen. Ich wusste rein gar nichts.

"Dann werde ich es eben selbst herausfinden. Ob du es willst oder nicht", ich kehrte ihm schwungvoll den Rücken zu und machte Anstalten das Hotel zu betreten, doch machte Liam mir mal wieder ein fetten Strich durch die Rechnung, indem er mich grob umdrehte und an den Mast einer Straßenlaterne drückte.

Im Laternenlicht erkannte ich, dass sich seine Augen wieder verdunkelt haben.

Er funkelte mich wütend an. "Das wirst du nicht tun", fauchte er.

Ein wenig eingeschüchtert war ich schon, aber ich wollte ihm dieses Mal nicht die Genugtuung geben und es zeigen.

"Oh doch das werde ich und außerdem kannst du deine Stimmungsschwankungen mal woanders hinschieben. Ich hab da kein Bock mehr drauf". Jetzt war ich diejenige, die ihn wütend anfunkelte.

Anscheinend war er überrascht von meiner standhaften Reaktion, denn er wich ein wenig zurück. So lieferten wir uns dann eine Weile ein Blickduell, bei dem keiner nachgeben wollte.

"Du verstehst nicht in was du dich da einmischt, Lisa", zischte er.

"Dann finde ich es eben heraus"

"Nein!"

"Doch!", erwiderte ich stur wie das letzte Kleinkind und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. "Lass mich los du Otto"

"Nein. Wenn du versuchen wirst irgendwas herauszufinden, dann-"

"Dann was?!", unterbrach ich ihn und zog provozierend eine Augenbraue in die Höhe.

Ich hatte es sowas von satt ihm immer kleinzugeben und immer alles einfach so durchgehen zu lassen. Das lasse ich mir nicht mehr gefallen.

Plötzlich schlich sich ein dreckiges Grinsen auf sein Gesicht. Er neigte sein Kopf, sodass sich seine Lippen gefährlich nah an meinem Hals befanden und ich seinen warmen Atem spüren konnte.

"Das willst du nicht wissen", hauchte er, gab mir einen langen Kuss auf den Hals, wobei ich kurz seine Zunge spüren konnte und verschwand in der Dunkelheit statt zurück zum Hotel zu kehren.

Ich starrte ihm geschockt hinterher. Was meinte er mit willst du nicht wissen? Er würde mich doch nicht etwa vergewaltigen oder umbringen, oder?

Ich schüttelte den Kopf. Was hatte ich denn da schon wieder für paranoide Gedanken? Er ist doch mein Klassenkamerad und der Bruder von Ty.

Stattdessen kam die Wut wieder hoch.

Warum kann ich einfach nie was tun, wenn er in meiner Nähe ist oder mich berührt verdammt nochmal?! Ich war so sauer auf mich.

Zwar hatte ich es gut durchgezogen und darauf war ich auch stolz, aber am Ende bin ich dann doch eingeknickt.

His Secret ✓Donde viven las historias. Descúbrelo ahora