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"Was soll d-!", rief ich aufgebracht, wurde aber durch Liams Hand unterbrochen, die er mir auf den Mund drückte. Ich funkelte ihn wütend an. "Du bist aber ein böses Mädchen. Ich habe alles gesehen", grinste er schief.

Als wir Schritte, dann die Stimmen von Emy und Jess hörten und dann sahen, wie sie ins Wasser sprangen, zog er mich hinter einen großen Stein und entfernte seine Hand von meinem Mund.

"Nicht, dass dieses ständige Kidnappen jetzt zur Gewohnheit wird", zischte ich Liam zu, der dicht neben mir stand.

Ich kam hier gerade noch mit den Füßen auf dem Boden an, hielt mich aber trotzdem am Stein fest. Er lachte leise ein raues Lachen. "Kann ich dir nicht versprechen, aber du schuldest mir was", meinte er belustigt.

"Wieso das denn?", ich sah ihn provozierend an.

"Weil ich dich vor deinen rachevollen und mörderischen Freundinnen gerettet habe", feixte er.

Ich zog eine Augenbraue in die Höhe. "Und was schulde ich dir genau?"

Er überlegte kurz. "Du gehst heute Abend mit mir aus", meinte er nur ruhig und sah mich jetzt ernst an.

"Das soll doch wohl ein Witz sein, oder? Ein Date?", fragte ich ihn mit großen Augen.

"Erstens, nein, das soll kein Witz sein und zweitens, nehme es so auf, wie du willst. Ob es nun ein Date ist oder nicht. Du schuldest mir das", zwinkerte er.
Na toll. Dann blieb mir wohl nichts anderes übrig.

"Warst du nicht derjenige, der gesagt hat, dass wir keine Freunde sein können und ich mich von dir fernhalten soll?"

"Ja schon...", er kam mir noch näher, sodass ich von ihm gegen den Stein gedrückt wurde "...aber ich kann mich nicht mehr von dir fernhalten, Lisa", murmelte er und legte seine nasse Hand an meine Wange.

Sofort verspürte ich dort dieses merkwürdige Kribbeln und mir wurde heiß. Ich sah ihm fest in die Augen. Dieses mal gebe ich nicht nach.

Ich merkte, wie sich seine Augen verdunkelten und entdeckte unter ihnen leichte Augenringe. Er kam meinem Gesicht immer näher. Mein Herz fing an zu rasen.

"Sieh mal einer an, da ist ja unser Unruhestif-"

Liam und ich zuckten zusammen und er entfernte sich ein Stück von mir. Jess sah ungläubig von mir zu ihm, dann wieder zurück.

"Wow, wow, wow, was war das gerade?", wollte sie verdutzt wissen. Jetzt kam auch Emy dazu. "Was war was?", wollte sie wissen und sah uns der Reihe nach an.

"I-Ich glaub-", fing ich an, wurde aber von Jess, die sich wieder fing unterbrochen.

"Ich glaube wir sollten die Turteltäubchen jetzt mal alleine lassen", sie zwinkerte uns zu, packte eine ratlose Emy am Arm und zog sie in Richtung Strand.

Liam stand nur da und sah mich emotionslos an. Ich seufzte, drehte mich weg, verschränkte meine Arme auf dem Stein und stützte meinen Kopf darauf ab.

Einerseits war ich froh, dass uns Jess unterbrochen hat, andererseits habe ich aber gehofft, dass er mich küsst. Ich kam mit all diesen Gefühlen nicht mehr klar und das machte mich unglaublich fertig.

Ich hatte für ein paar Sekunden vergessen, dass Liam hinter mir war, bis ich einen warmen Atem an meinem Nacken spürte, dann eine Hand auf meiner nackten Schulter.

Ich fuhr herum und sah Liam in die Augen. "Alles ok?", fragte er mich. Lag da gerade etwa Besorgnis in seiner Stimme? Ich war mir nicht so sicher.

"Ja", log ich, überlegte es mir aber anders als er skeptisch eine Augenbraue hochzog. "Nein", seufzte ich.

His Secret ✓Where stories live. Discover now