Kapitel 10

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"Ich schwörs euch, er macht mich kalt und lässt es wie ein Unfall aussehen!", rief ich als ich mich beim Abendessen zwischen Amanda und Christal auf die Bank quetschte.

Nach meinem kleinen Vorfall mit Jason habe ich mich umgezogen und saß nun hier im Speisesaal und berichtete meinen Freundinnen alles. Als ich fertig war, schauten wir alle zu Jason, Sam, Alex und Jasper. Sie saßen am anderen Ende des Saals, lachten und aßen. Von hier sahen sie aus wie ganz normale Jungs und nicht wie die Arschlöcher, die sie waren. Plötzlich bemerkte Alex uns und nach und nach folgten die anderen Kerle seinem Blick. Sie drehten sich um und starrten uns an. Als Jason mich ansah, grinste er und wackelte provokant mit seinem Messer, ehe er sich wieder umdrehte und weiter aß. Auch ich wandte mich wieder um und ballte die Hände zu Fäusten. Verdammter Mistkerl. Jetzt saß er dort und lachte sich heimlich ins Fäustchen, weil er es geschafft hatte, mich zu Tode zu erschrecken und mir eine Lektion zu erteilen.

"Kate? Alles in Ordnung?", fragte Jessy. Sie saß gegenüber von mir und sah mich verständnislos an.

"Ich hasse ihn.", zischte ich und schob meinen Teller von mir. Mir war der Appetit vergangen.

"Da kann aber jemand gar nicht verlieren, hm?", stichelte Amanda und stieß mir freundschaftlich in die Seite. Ich lächelte.

"Du musst ihn beim nächsten Training einfach fertig machen.", sagte Jessy und beugte sich verschwörerisch über den Tisch. "Callum Miller hat euch beide zu Trainingspartnern gemacht und er will, dass ihr gegenseitig voneinander lernt. Und wenn Callum Miller dich dazu beauftragt Jason Penhallow - den mit Abstand begabtesten Jungen dieser Jahrgangsstufe - etwas beizubringen, dann, weil er darauf vertraut, dass du etwas kannst, was Jason Penhallow nicht kann. Und darauf musst du bauen, wenn du gewinnen willst." Zufrieden lehnte sie sich zurück. "Und was ist das, was du hast und er nicht?"

Sprachlos starrte ich sie an. Das Mädchen mit den schönen blonden Haaren und den tollen blauen Augen, was aussah, als wäre es die geborene Cheerleaderin und Ballkönigin, saß mir gegenüber und analysierte mit ihrem messerscharfen Verstand meine Stärken.

Jessy beugte sich wieder vor und sah mir eindringlich in die Augen. "Dein Verstand, Kate! Du bist clever und in der Lage ihn auszutricksen. Also geh hin und zeig ihm, dass seine kleine Messeraktion nicht den gewünschten Effekt erzielt hat. Du bist nicht eingeschüchtert, wie er jetzt denkt, sondern ziemlich wütend."

"Eigentlich bin ich schon ziemlich eingeschüchtert.", widersprach ich.

"Und? Das muss er ja nicht wissen.", lachte sie und zwinkerte mir zu.

"Außerdem hast du ja noch unsere Geheimwaffe in der Hinterhand.", fügte Amanda hinzu und schwang ihr belegtes Brötchen.

"Am hat Recht. Wir werden sie abhören und ihnen so einen Schritt vorraus sein.", bestätigte Jessy.

"Wenn sie sich überhaupt rächen wollen.", murmelte Christal.

"Wieso sollten sie das nicht tun? Immerhin können sie uns nicht leiden und sind viel zu stolz, um uns diese Genugtuung ohne Konsequenzen zu überlassen.", sagte Amanda.

"Vielleicht ist ihnen das zu kindisch.", meinte Chrissy.

"Chris. Das sind Jungs! Die sind geistlich sowieso unterentwickelter als wir, dafür aber körperlich stärker. Mutter Natur steht eben auf Gleichgewicht.", sagte Jessy und schob ihren Teller von sich.

"Ich glaube auch nicht, dass sie das auf sich beruhen lassen. Jason hat am Ende angedeutet, das sein Messertrick nur für das Zuspät-Kommen war. Die planen irgendwas.", bestätigte ich und beugte mich zu Christal.

Wir aßen noch eine Weile und diskutierten über verschiedene Sachen. Hauptsächlich Schulzeug.

"Hey Chris. Wollen wir noch mal zu den Dienstbotenkammern gehen?", fragte ich meine Sitznachbarin, als ich sah, dass wir beide fertig waren.

How to be an Agent ✔️Where stories live. Discover now