> 𝗞𝗮𝗽𝗶𝘁𝗲𝗹 𝟯𝟯

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Nach dem Frühstück stehe ich zum ersten Mal vor Blakes Haus und drücke auf die Klingel. Ich weiß nicht wieso, aber ich bin sehr nervös. Warum musste ich ihm gestern nur hinterher klettern? Bevor ich mich womöglich doch noch gegen einen Filmtag entscheiden kann, wird die Tür aufgerissen und ein lächelnder Blake steht vor mir. Mein Herzschlag erhöht sich.
„Hey, Avery. Schön, dass du da bist. Ash und ich haben schon alles vorbereitet", sagt er und bedeutet mir mit einer Handbewegung, einzutreten.

„Hi. Ich hätte auch früher rüberkommen und helfen können, aber..."

„Nein, das ist schon okay. Ich habe dich schließlich eingeladen. Also, bist du bereit für einen Marvel-Marathon?", fragt er, als ich mich ins Wohnzimmer führt. Es ist mehr als komisch, hier zu sein und doch nicht so aufregend, wie ich immer dachte. Das Wohnzimmer ist schlicht eingerichtet und in hellen Farben tapeziert, ganz klar das Werk von Maggie Parker. An der Wand stehen Schränke mit Glastüren und kleinen Glasfiguren. In der Mitte der Wand steht ein Fernseher, auf dem wir wohl die Filme gucken werden. Mein Blick findet zu den Bildern von Blake, Ashton, Maggie und einem Mann an der Wand, dem Blake sehr ähnlich sieht. Das muss also sein Vater sein. Als mir unser Gespräch von gestern in den Sinn kommt, muss ich schlucken.

„Ich bin bereit", meldet Ashton sich vom Sofa und dreht sich zu uns um. Er trägt einen Pulli, auf dem Captain America abgebildet ist. Blakes Bruder sieht uns mit freudestrahlenden Augen an.

„Gut. Zeigen wir Avery, wie toll Marvel ist", sagt Blake mit einem Lächeln, was mich ebenfalls zum Lächeln bringt.

Ich setze mich auf die linke Seite des Sofas, während Blake sich auf die rechte Seite setzt. Zwischen uns sitzt Ashton, wofür ich mehr als dankbar bin.

„Wir haben alles, was man für einen Filmmarathon braucht." Ashton deutet grinsend auf den Tisch vor uns, der mit Popcorn, Chips, Nachos, Erdnüssen und verschiedenen Arten von Softdrinks vollgestellt ist. Wow! Die beiden nehmen das wirklich ernst.

„Ihr habt ja ein noch besseres Angebot als das Kino", stelle ich bewundernd fest.

„Wir haben auch noch Eis in der Kühltruhe, falls du eins haben möchtest", erwidert Blake schmunzelnd.

„Nein, danke. Ich glaube, das", ich deute mit beiden Händen auf den vollen Tisch, „reicht."

„Fangen wir dann endlich mit den Filmen an oder wollt ihr euch noch länger über das Essen unterhalten?", schaltet Ashton sich und blickt ungeduldig zwischen Blake und mir hin und her.

„Ja, wir fangen jetzt an. Also, Avery, bedien dich und mach es dir gemütlich. Das wird ein langer Filmtag", antwortet Blake grinsend und legt die erste DVD – Captain America: The First Avenger – ein. Ich lehne mich zurück, nehme mir eine kleine Schüssel Popcorn vom Tisch und schaue den Film.

*

Nachdem Marvel's The Avengers vorbei ist, sehe ich zum ersten Mal seit Stunden aus dem Fenster und bemerke, dass es schon dunkel geworden ist. Überrascht schaue ich auf die Wanduhr und stelle erschrocken fest, dass es schon fast elf Uhr ist. Ich drehe mich zu den Jungs und sehe, dass Ashton bereits eingeschlafen ist. Ich war so sehr in die Filme vertieft, dass ich gar nicht mitbekommen habe, dass er nicht mehr mit guckt.

„Tja, es ist schon spät", sagt Blake und lächelt mich müde an. Ich erwidere es. „Ja. Ich habe gar nicht bemerkt, wie schnell die Zeit vergeht."

„Das passiert, wenn man gut Filme schaut."

„Um ehrlich zu sein, hatte ich anfangs keine Lust, die Filme zu gucken, aber die sind echt unfassbar gut. Das hätte ich niemals gedacht. Natürlich weiß ich, dass die total beliebt sind, aber eigentlich sind Actionfilme nicht so meins." Ich bin wirklich überrascht darüber, dass ich am liebsten noch einen Film gucken würde, aber so langsam merke ich, dass ich müde bin und eine Pause brauche.

„Dann machen wir morgen mit den restlichen Filmen weiter", schlägt er zufrieden vor und ich stimme zu. schließlich verabschiede ich mich von ihm und gehe zurück nach Hause. Meine Eltern sind bereits im Bett, also mache ich mich ebenfalls bettfertig und lege mich hin.
Zwar haben wir heute nur Filme geguckt, aber trotzdem war es ein schöner und angenehmer Tag. Weder Blake noch Ash haben dazwischen geredet oder mich gespoilert. Ganz im Gegenteil. Die beiden saßen da und sahen sich die Filme an, als würden sie ihn zum ersten Mal sehen. Ich habe mich wie im Kino gefühlt und freue mich sehr auf morgen.

(𝗡𝗼𝘁) 𝗬𝗼𝘂 𝗔𝗴𝗮𝗶𝗻Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt