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Es gibt eine natürliche Ordnung, gewisse Gesetze und Hierarchien, welche die Welt in eine empirische Struktur gliedert.

Einer trophischen Pyramide gleich wandert die Energie von einfachen, chemischen Verbindungen in höhere, komplexere Strukturen. Unsere Wissenschaft ist sich einig, dass fünf Ebenen ein vielfältiges, heterogenes Ökosystem ausmachen. Luna-Major vermittelte uns, dass unsere Wissenschaft hinsichtlich dessen bisher falschlag.

Die Komponente der menschlichen Seele ist das Bindeglied zwischen basaler Chemie und göttlicher Transzendenz. Wir sind nichts weiter als eine zusätzliche Ebene in dieser trophischen Pyramide, doch wo unsere Körper von Destruenten zurück in den biochemischen Kreislauf der Erde eingegliedert werden, sind unsere Seelen die Nahrungsgrundlage der nächsten Stufe.

Die Beschaffenheit der Seele zeichnet sich durch ihre ganz eigene, elektromagnetische Signatur aus, die es den Engeln ermöglicht, diese zu lokalisieren (Siehe Anhang 13.3 - Seelensignatur und Radarfunktion des Auris interna angelus).

Es gab keine Überlappung zwischen der irdischen und der ätherischen Stufe dieser trophischen Pyramide. Die Berührungspunkte unserer beiden Ökosysteme waren gleichzeitig der Scheideweg zwischen Körper und Seele. Die Engel waren nie eine direkte Bedrohung für die Menschheit, da ihr Hirte diese Grenze patrouillierte und die Seelen der Menschen über diese Schwelle brachte.

Bis Gevatter Tod seine Schützlinge verstieß, den natürlichen Kreislauf unterbrach und einen invasiven Apexprädator zu uns auf die Erde schickte.

Bis die Engel fielen.

Izabela, Auszug aus der »Varai«, Kapitel 4

[Sci-Fi/Fantasy] Starfall - Wenn der Himmel fälltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt