- Kapitel 16: Weil es Sinn macht; sinnbefreit -

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»Du bist ein Arschloch«, waren Csabas erste Worte an Zar gerichtet, doch hielt gezwungenermaßen an. »Steck deine Waffe weg und lass uns das vernünftig regeln.«

Zar stand mit zerzausten Haaren und zerkratzten Armen im Zwielicht des Waldrandes und schien nur darauf gewartet zu haben, dass sie ihn bemerkten. Auf seinen Lippen zeichnete sich ein scharfkantiges Lächeln ab. »Damit du mir in den Kopf schießen kannst? Oder damit du mich an die nächste Straßenlaterne knüpfst, um den Engeln die Jagd zu erleichtern?«

»Du hast Izabela verraten, wo sie ist, nicht wahr?«, warf ihm Csaba vor.

»Es kam auf, ja. Aber falls es dich besänftigt; du warst das eigentliche Ziel dieses Angriffs«, entgegnete Zar ungerührt. Seine Hand mit der Pistole bewegte sich keinen Millimeter, was Asavi seine Selbstbeherrschung bewundern ließ.

»Willst du Vergeltung dafür üben, dass wir dich in der Stadt zurückgelassen haben?«, grollte Csaba, der ebenso unbewegt verharrte, wie Zars Waffe.

Zar hob eine Schulter. »Ich habe noch nie den Drang verspürt, Vergeltung zu üben, aber gerade bin ich dabei zu entdecken, wie sich das anfühlt.«

»Können wir das später ausdiskutieren? Helene verblutet langsam. Du solltest mir dankbar sein«, sagte Csaba schroff. »Joska denkt, du wärst tot.«

Asavi war versucht sich einzumischen, um die spannungsgeladene Situation zu entschärfen, doch Zar warf ihr einen raschen Blick zu und senkte, mit einem Augenzwinkern in ihre Richtung, die Pistole.

»Und wie soll ich dann Geschäfte mit ihm machen?«

»Gar nicht«, schnappte Csaba. »Er weiß, dass du Asavi herumchauffiert hast, und wird dich daher das nächste Mal auf Sicht erschießen.«

Zar kniff die Lippen unzufrieden, doch nicht wütend zusammen und deutete ihnen, ihm zu folgen. »Weil sie Izabelas Tochter ist.«

»Wenn ich gewusst hätte, dass sich jeder deswegen ins Hemd macht, hätte ich dein Angebot nie angenommen«, meinte Asavi beleidigt und verstand nicht, weswegen sie schon wieder im Mittelpunkt all der Schuldzuweisungen stand.

»Wenn ich es gewusst hätte«, grinste Zar und drehte sich zu ihr um, »hätte ich dir niemals angeboten, mich zu begleiten. Hätte mir eine Menge Probleme erspart.«

»Na schönen Dank auch.«

»Du bist leider heiß begehrt und Izabela traut mir nur so weit, wie sie mich werfen kann. Was weiter ist, als sie denkt, aber weniger, als sie will.«

»Beruhigend«, knurrte Asavi.

Zar hob die Schultern. »Ich wollte dich von Joska und seinen Spinnern befreien.« Sein nächster Blick galt Csaba, der diesen griesgrämig doch stumm erwiderte. »Und besagten einsacken.« Er zwinkerte Csaba nun ungeniert zu, als hätte es die Anspannung zwischen seiner Pistole und ihm nie gegeben. »Ich konnte ja nicht ahnen, dass Izabela mit allem, was sie hat, auf euch draufhält.«

»Wie kann man nicht wissen, wer Izabela ist, wenn man ihre eigene Tochter ist?«, fragte Jazmin verwirrt dazwischen und Asavi seufzte verärgert.

»Ich kannte sie nicht«, antwortete Asavi gereizt. »Ich weiß immer noch nicht, was die zweite Seite des Briefes bedeuten soll und ganz egal, wie oft mir diese Frage noch gestellt wird, werde ich sie nicht anders beantworten können«, fügte sie frustriert an.

Währenddessen diskutierten die beiden Männer vor ihnen emsig weiter. »Wie kannst du nur so naiv sein und denken, sie würde vor irgendetwas Halt machen«, warf Csaba Zar vor. »Du willst Asavi retten? Dann hättest du eine bessere Chance gehabt, wenn du im Alleingang die Stadt stürmst.«

[Sci-Fi/Fantasy] Starfall - Wenn der Himmel fälltWhere stories live. Discover now