- IV. -

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Der Geschlechtsdimorphismus der Engel, oder adäquater ausgedrückt, der Lunar angeli inferiori, führt zu einigen, nennenswerten Ausprägungen, die hier näher erläutert werden sollen.

a. männliche Lunar angeli inferiori erreichen das Doppelte an Körpergröße der Weiblichen

Daraus ergibt sich ein augenmerklicher Geschlechtsdimorphismus, der allerdings weiterführende Annahmen fehlleiten kann. Die Größe dieser Geschöpfe sagt nichts anderes über sie aus, als dass die männlichen Wesen ein größeres Volumen einnehmen. Jedoch sei hier angemerkt, dass die Dichte der weiblichen Lunar angeli inferiori in Korrelation ihres Alters exponentiell ansteigt. (Anm.: Kumulative Massenanreicherung wie bei schwarzen Löchern?)

Die kräftigen Gliedmaßen und ihre Flügel aus Gesteinssplittern tragen die männlichen Geschöpfe trotz schlechter Flugfähigkeit stets zur Schau, während die der weiblichen Geschöpfe meistens nicht auffindbar sind (siehe Kapitel 22: Quantenphysikalische Beugung und räumliche Ausdehnung, vergl. „Void"-Felder des Universums)

b. weibliche Lunar angeli inferiori besitzen einen scharfen Verstand und ein Bewusstsein, welches den männlichen nicht zu eigen ist

Hierzu liegen noch nicht genügend Daten vor, doch es wurde festgestellt, dass Luna-Major die weiblichen Geschöpfe aus gutem Grund zu uns beorderte und nicht ihre männlichen Gegenstücke.

Fakt ist, dass die männlichen Wesen in ihren schweren Körpern aus Gestein und dem ausgeprägten Appetit nach menschlichen Seelen, wenig geistreich und schwer zu kontrollieren sind. Kommunikation ist nicht möglich, wenn die weiblichen Geschöpfe nicht einschreiten.

Vorschläge, die beiden Geschlechter in Subeinheiten inferiori und superiori zu teilen, wurden bis dato noch nicht durchgesetzt.

c. Herkunft

Luna-Major teilte uns mit, dass die weiblichen Lunar angeli inferiori einst die großen Sterne waren, die wir über unseren Köpfen sahen. Sie fielen weniger auffällig als ihre männlichen Gegenstücke und blieben daher anfänglich unentdeckt. Manche spekulieren, dass sie überhaupt nicht fielen und stattdessen durch eine Verschiebung des Raumes der planaren Ebenen unserer Welten auf der Erde erschienen sind.

Ihre menschlich anmutende Silhouette steht in starkem Kontrast zu den männlichen Wesen, was sie in Berücksichtigung von adäquater Kleidung auch für viele Menschen nach wie vor schwierig zu entdecken macht.

Die Körper der männlichen Geschöpfe bestehen aus Mineralien und Kristallen und geben uns nach wie vor Rätsel über ihre Entstehung auf. Geologische Analysen sind unzureichend, doch verweise ich hier auf Appendix 3: Geologische Erfassung.

Die Körper der weiblichen Geschöpfe bestehen aus einem Mineral, das wir nicht kennen. Unglücklicherweise verwehrt uns Luna-Major ausführliche Studien seiner Untergebenen. (Anm.: Und die weiblichen Lunar angeli inferiori sowieso.)

d. Fortpflanzung

Zu diesem Thema gibt es keine Studien. Die weiblichen Lunar angeli inferiori schweigen dazu. Dies wirft die Frage auf, ob sie sich überhaupt durch Begattung fortpflanzen, oder gar eine ätherische Form der Parthenogenese - der Jungfernzeugung - stattfindet. Die Rolle von Luna-Major und Luna-Minor ist in dieser Hinsicht ebenfalls ein Rätsel. Als zwei Hälften eines Ganzen ziehen wir keinerlei reproduktiv veranlasste Verbindung zwischen diesen beiden Instanzen.

e. übernatürliche Fähigkeiten

Abgesehen von ihrer überproportionalen Körperkraft, Willensstärke und ausgeprägten Persönlichkeit, besitzen die weiblichen Lunar angeli inferiori extraterrestrische Fähigkeiten, die sich nicht kategorisieren lassen, da unsere Physik und unser Vokabular nicht dazu im Stande sind, diese hinzureichend zu beschreiben. Hier sei jedoch gründlich gewarnt:

Den Ärger der Sterne auf sich zu ziehen ist äußert unklug.

Dieser Punkt wird in Appendix 4.13 nach Bedarf und Wissensstand fortlaufend ergänzt.

Izabela, Auszug aus der »Varai«, Kapitel 14

[Sci-Fi/Fantasy] Starfall - Wenn der Himmel fälltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt