{ 9. Kapitel }

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  • Đã dành riêng cho Sorcca
                                    

Unsere Wege trennten sich – Lilya und Niasura gingen in die eine Richtung, Ayala und ich in die andere. Nach wenigen Metern schlug meine beste Freundin den Weg in den Wald ein – zu ihrer Dryaden-Trainingsstunde, Niasura ging wiederum auf die komplett anderer Seite der Akademie, vermutlich zu der tiefen Grotte, die vor allem der Grund gewesen war, die Akademie an dieser Stelle zu errichten. Wir Neyen hielten nicht viel davon, unsere Natur zu verändern und so belief es sich tatsächlich auf einen Glücksfall, einen See, einen Wald und eine höhlenartige Grotte unmittelbar nebeneinander vorzufinden.

Ich wandte meinen Blick von den beiden Neyinnen ab und schritt mit Ayala in Richtung des großen Sees, an dessen Strand Lilya und ich uns gestern auch schon aufgehalten hatten. Auf dem Weg dorthin schwiegen wir, offenbar hing jeder seinen eigenen Gedanken nach. Aber es war keine unangenehme Stille, es war eine Stille die ausdrückte, dass man nicht unbedingt immer reden musste, vor allem wenn die Vögel um einen herum fröhlich zwitscherten, die Blätter der Bäume im Wind raschelten und das leise Rauschen des Sees immer lauter wurde.

Lilya und ich hatten gestern einen Weg eingeschlagen, der uns zu einer versteckten Seite des Gewässers führte, doch Ayala und ich blieben nun vor dem Ankleidehäuschen stehen, in dem wir uns vor jeder Stunde umzogen. Wir betraten nacheinander das kleine Gebäude, das sich bereits mit Nereiden füllte, und begaben uns zu unseren Spinden.

Ich öffnete mit meiner persönlichen Kombination die verschlossene Tür und zog meinen Schwimmanzug heraus. Als ich ihn in den Händen hielt, begann mein Körper, freudig zu kribbeln. Ich freute mich auf diese Schwimmstunde, sie war definitiv mein liebster Unterricht an der Akademie – und nach dem verpatzten Chemietest konnte ich es wirklich gut gebrauchen, mir den Kopf etwas freizuschwimmen.

Ich begab mich in eine freie Kabine, zog meine Bluse, meinen Rock sowie meine Unterwäsche aus und schlüpfte in den hautengen Schwimmanzug. Ich nahm meine abgelegten Klamotten und packte sie in den Spind, dann ging ich vor das Ankleidehäuschen und wartete auf Ayala, die kurze Zeit später erschien. Wie immer konnte ich nur staunen, wie eng und trotzdem vorteilhaft der geschmeidige Stoff des Schwimmanzugs sich an unsere Haut schmiegte.

Viele Mädchen, die nicht unbedingt zufrieden mit ihren Körperproportionen waren, fühlten sich in dem Schwimmanzug unwohl. So auch Ayala. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und man merkte, wie sie versuchte, sich kleiner zu machen, am liebsten wohl unsichtbar. Ich fand, man musste mit dem leben, was man hatte. Ändern konnte man es schließlich sowieso nicht. Im Grunde genommen waren wir alle schön, ich meine, wir stammten schließlich von Nymphen ab und die hatten reihenweise Männer verführt. Und um viele Männer zu verführen, musste man nun mal eine gewisse Schönheit aufweisen. Das Problem bei uns war eigentlich lediglich, dass wir alle gut aussahen, uns aber gegenseitig miteinander verglichen. Und solche Vergleiche konnten nunmal nie gut ausgehen.

Als ich meine unglückliche Freundin musterte, nahm eine Idee in meinem Kopf Gestalt an. Flink stupste ich Ayala in den Bauch, da ich wusste, wie kitzelig sie war. Prompt begann diese, zu lachen und ihre Haltung wurde merklich lockerer. Geschwind stupste sie mich zurück und ich stimmte in ihr Lachen ein. Als ich sie dann in die Seiten piekte, kreischte sie kurz auf, bevor sie nach wie vor hell lachend davon rannte. Grinsend sah ich ihr hinterher, bevor ich selber die Verfolgung aufnahm. Ich hatte es durch diese – zugegeben – nicht gerade reife Aktion geschafft, dass Ayala einen Moment lang vergaß, was sie gerade am Körper trug, ein kleines Etappenziel hatte ich also erreicht, auch wenn der finale Sieg noch lange nicht in Sichtweite war.

Eine Weile lang jagten wir hintereinander her, bis wir uns schließlich vor Lachen kaum noch auf den Beinen halten konnten und uns japsend die Seiten hielten.

„Ich hasse dich, Sea. Ehrlich. Dieses Mal meine ich es ernst", keuchte Ayala mühsam, weil sie immer noch unter Lachanfällen litt. Ihre Wangen waren rot angelaufen und ihre Haarsträhnen fielen ihr wild ums Gesicht, während ihre blauen Augen vergnügt blitzten. Ihre Haltung war tiefenentspannt, kein einziger Funken Unwohlsein war im Moment noch zu erkennen.

Nymphenkuss Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ