{ 38. Kapitel }

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Hallöchen ihr Lieben!

Möglicherweise wundert ihr euch, warum es dieses Kapitel schon wieder einen Tag zu früh gibt, aber ich bin übers Wochenende in einem kleinen Urlaub und besuche eine Hochzeit :) Ich danke euch im Voraus fürs Lesen und hoffe, dass ihr dieses Kapitel ein wenig genießen könnt <3

Liebste Grüße, eure Lara :)

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Die Albträume in meinem Kopf blieben.

Wann immer meine Augen zufielen, sah ich die glitzernden Schlangenzähne vor mir und meinte zu spüren, wie Sakras' widerliche Finger über meine Haut krochen. Nachdem Cyrion gegangen war, hatte ich zunächst versucht, mich in mein Bett zu kuscheln und etwas Schlaf zu finden, doch als daran nicht zu denken gewesen war, hatte ich mich wieder aufgerichtet und mich so hingesetzt, dass mir ein guter Blick auf den Balkon ermöglicht wurde, meine Arme schutzsuchend um die Knie geschlungen.

Während ich nachdenklich in die stürmische Nacht hinausblickte, zogen etliche Fragen durch meinen Kopf. Ich wusste nicht, was mit Sakras geschehen war. Cyrion hatte ihn zwar über die Brüstung geworfen und ich hatte seinen Schrei vernommen, doch keiner von uns hatte überprüft, ob er sich selbst hatte retten können oder ob er gar am Boden zerschellt war. Die Worte Cyrions deuteten jedoch eindeutig darauf hin, dass er seinen Sturz überlebt hatte und ihn die Angelegenheit nun aus der Akademie katapultieren würde – was mich zu der Frage brachte, wie mein Angreifer eigentlich hier hoch gelangt war. Mein Zimmer befand sich auf der vierten Etage und erst in einigen Metern Entfernung lagen die nächsten Balkone. Wie also war er hier hinauf gelangt? Und exakt dieselbe Frage stellte sich mir ebenfalls über Cyrions mysteriöses Auftauchen.

Wie auch immer die Beiden hier hoch gekommen waren, Fakt war, dass ich mich hier im Augenblick ganz und gar nicht wohl oder sicher fühlte, vor allem nicht mit dem Gedanken an einen noch lebenden Sakras. Unruhig begannen meine Zähne wieder aufeinander zu schlagen, meine Unterlippe bebte. Bleierne Müdigkeit stieg in mir empor, die wohl von der Erschöpfung meines Körpers verstärkt wurde, doch auch als ich jetzt die Augen schloss, schreckte ich augenblicklich wieder hoch.

Auf unsicheren Schritten entfernte ich mich schließlich mit einem erschöpften Seufzer von meinem Bett und tappte ins angrenzende Badezimmer. Ich schloss die Tür hinter mir ab und fühlte mich gleich ein wenig sicherer, obgleich mich die Dunkelheit umfing wie eine zweite Haut. In Anbetracht dessen, was mir jedoch widerfahren war, ertrug ich die Finsternis um mich herum mit lediglich kleinen, wohlbekannten Angstschauern.

Nachdem sich meine Augen ein wenig an die veränderte Umgebung gewöhnt hatten, nahm ich einen kleinen Lichtstrahl wahr, der sich unter der Tür hindurch schlängelte und den Raum ein wenig erhellte. Dennoch konnte ich mein Angesicht in dem Spiegel vor mir nicht erkennen und war nur zu froh darüber; ich wollte die Spuren meines Angriffs gerade einfach nicht sehen und am liebsten vergessen, was heute Nacht geschehen war. Das Brennen der Wunde an meinem Bauch und auch das Pochen an meinem Hals ließen in mir jedoch nur zu schnell die bittere Erkenntnis aufsteigen, dass das wohl nicht möglich sein würde.

Ungeschickt tastete ich nach einem Handtuch und benetzte es schließlich mit Wasser. Ich rieb mir erneut über meinen Hals und zog mein Top empor, um auch die Kratzwunden an meinem Bauch zu säubern. Immer wieder befielen mich kleine Schüttelfrostanfälle gepaart mit brennenden Schmerzen, doch die lindernde Berührung des kühlen und feuchten Tuches beruhigte mich. Nachdem ich wie wild durch mein Gesicht gerieben hatte, fühlte ich mich einigermaßen dazu in der Lage wieder zurück ins Zimmer zu gehen ohne mich weiterhin beschmutzt zu fühlen – obgleich ich am Morgen schnellstmöglich eine Dusche aufsuchen würde, um noch die letzten fühlbaren, aber unsichtbaren Spuren loszuwerden. Einige Momente lang ließ ich das kühle Kranwasser über meine Handgelenke rinnen und wünschte mir zutiefst in einer Art naiver Hoffnung, dass es den Kratzer über meiner Pulsader verschwinden würde lassen können.

Nymphenkuss Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon