-Mit pochendem Herzen-

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Nach Sport hatte mich Jesse damit zugetextet, dass wir ja unbedingt auf diese Party mussten.

Jetzt saß ich in Französisch und war froh sie los zu sein. Nicht so glücklich war ich allerdings darüber, dass ich mit Jace gemeinsam Französisch hatte. Zwei Stunden!

So sehr es mir missfiel, merkte ich sofort, als er sich auf seinen Platz direkt hinter mir setzte.

Mitten im Unterricht spürte ich plötzlich, wie etwas auf mich geworfen wurde.

Als Mr Davidson sich zur Tafel drehte, sauste mein Kopf in Jace Richtung.

„Was soll das?", zischte ich.

„Ich möchte, dass du am Freitag auf meine Party kommst.", flüsterte er zurück und verzog keine Miene.
Dann grinste er plötzlich wieder sein dreckiges Grinsen und ich ahnte Böses.

„Ich hab ja noch eine Wette zu gewinnen."
Oh verdammt! Du hast ihn noch mehr auf dich angesetzt., jammerte mein Engel, während mein Teufel sich freute.

„Wenn du denkst, ich lass mich von dir mit Alkohol auf einer Fickparty abfüllen, hast du dich tief geschnitten.", erwiderte ich und wollte mich umdrehen, als er auf einmal sagte: „Da wäre ich mir nicht so sicher. Also kommst du?"

„Nein!"

*
„Natürlich kommen wir! Wenn du ihn siehst, wirst du ihm das sagen!", schnauzte Jesse mich an. Sie fand es unglaublich, dass ich ablehnen wollte, aber ich wusste jetzt, sie ließ mir keine Wahl.

„Von mir aus."

Wir saßen in der Kantine und ich stocherte in meinem Salat herum. Der Schultag war leider noch lange nicht zu Ende.

„Stell dir vor! Wir werden mit den heißesten Typen tanzen und immer beliebter werden.", sagte Jesse mit vor Vergnügen glänzenden Augen und ich konnte nicht nachvollziehen, wie es ihr so wichtig sein konnte.

„Ja, es wird bestimmt super!", murmelte ich sarkastisch und hörte nur mit halbem Ohr zu, während mein Blick durch die Kantine schweifte. Leider Gottes blieb er an einem kantigen braungebranntem Gesicht hängen.

Als hätte er meinen Blick gespürt, schaute er mit den grünbraunen Augen neugierig zurück. Es war wie ein kleiner Wettkampf, wer zuerst den Blick abwendete. Ganz sicher würde ich nicht gegen diesen arroganten...

„Hey! Erde an Brooke?" Jesse schüttelte mich. „Wo schaust du hin?"
Ach ich messe mich nur mit Jace im Starrwettbewerb und habe wegen dir verloren!

„Nirgends, ich höre dir zu.", versicherte ich ihr. Als sie wieder unbeirrt weiterplapperte, warf ich nochmal einen Blick auf Jace. Seine Augen hingen immer noch an mir und sein Gesicht zierte ein breites Grinsen.

*
Alec löcherte mich in Physik so lange mit Fragen, dass ich fast das Gefühl hatte, Jesse sitze neben mir. Warum interessierten sich die Leute nur für mich, wenn es auch gleichzeitig um Jace ging?

„Ja, Jesse zwingt mich zu der Party.", antwortete ich genervt auf eine seiner Fragen. Warum saß er bloß neben mir? Ach ja, weil er mein bester Freund war.

„Ist doch super, wenn du mal was machst.", versuchte Alec mich aufzuheitern. „Diesmal gibt es jedenfalls keinen Wald." Er zwinkerte mir zu.

„Denkst du echt mein Dad würde mir das erlauben?", fragte ich skeptisch. Alec kannte meinen Vater am besten und war wohl mein einziger Freund, der ihn mit seinem Vornamen Joshua ansprach. Aber bloß nicht Joshi, denn mein Dad hasste ja bekanntlich Spitznamen.

Dark RaceWhere stories live. Discover now