-Wir-

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Apropos an den Kopf werfen.
„Was ist mit deinem Gesicht?", fragte ich erschrocken.

Auf seiner rechten Wange verlief eine etwa 5 Zentimeter lange Schramme und darum war es entweder blau oder gelb. Es sah echt furchtbar aus.

"Begrüßt man sich jetzt so?", sagte er und grinste, aber ich sah das es ihm wehtat.

Gerade als ich ihm vorwerfen wollte, das er nicht ablenken sollte, tauchte ein ungefähr 12-jähriges Mädchen neben Jace auf.

"Wer ist das Jacy?", fragte sie und musterte mich mit den selben braunen Augen, wie die von Jace. Auch ihre langen braunen Haare wiesen darauf hin, dass die beiden verwandt waren.

"Mo, geh und such doch bitte mal Apfelsaft. Dad will unbedingt etwas davon.", sagte Jace zu ihr und lächelte leicht.

Als sie mit gerunzelter Stirn verschwand, wandte er sich wieder mir zu.

"Vielleicht sehen wir uns am Montag wieder."

Er wollte sich mit diesen Worten einfach umdrehen und gehen, aber ich stellte mich vor den Einkaufswagen, den er vor sich herschob.

"Was ist das in deinem Gesicht? Warum warst du die ganze Woche nicht in der Schule und wer war das Mädchen?", wollte ich wissen. Mir brannten die Fragen unter den Nägeln.

"Mona ist meine Schwester." Meine anderen Fragen schien er komplett überhört zu haben.

Er drückte den Wagen voran, aber ich stellte mich dagegen.

"Kannst du bitte gehen Brooke?", fragte er und seine Geduld schien langsam nachzulassen. "Dich geht nicht alles etwas an. Du gehörst schließlich nicht in mein Leben."

Sein Blick war so kalt, als wäre ich eine Fremde. Mir raubte es die Fassung und ich ließ zu, dass er an mir vorbeiging.

Noch weitere Minuten konnte ich mich nicht bewegen. Du gehörst nicht in mein Leben!

Als wäre ich eines seiner Flittchen. Oh Gott ich war eines seiner Flittchen. Und da hatte ich so viel hineininterpretiert, wie ich nicht hätte sollen.
Selbst Schuld!

Mein Herz schien plötzlich aus Stahl zu bestehen und das Metall stach von innen gegen meine Brust.

Schnell raus aus diesem blöden Markt. Ich schnappte mir alles, was ich brauchte und nach dem Bezahlen ging ich nach Hause.

Als ich vor der Haustür stand, hätte ich fast wieder losgeheult.
Nicht meine Mutter machte auf sondern... Alec?

Mir fielen fast die Tüten aus der Hand. Er bemerkte es sofort und half mir sie reinzutragen.

"Wo sind meine Eltern? Und wie kommst du hier rein?", fragte ich dann in der Küche. Wut kochte in mir hoch.

"Deine Mutter hat mich reingelassen und musste dann weg.", erklärte er knapp. "Wir sollten echt mal reden, meint auch sie."

Jetzt wurde ich erst recht wütend. "Du hast meiner Mutter davon erzählt? Drehst du jetzt komplett am Rad?", schrie ich und er schien ernsthaft verlegen.

"Es tut mir leid.", sagte er einfach, ohne auf mich einzugehen. "Dass ich dich beschuldigt hab Jace geküsst zu haben und dass ich mir alles so gedreht habe, dass du schlecht dastehst. Ich war so wütend, dass du nicht das Selbe empfindest und vielleicht auch ein wenig eifersüchtig, weil Jace so oft bei dir sein darf."

Plötzlich fing ich einfach an zu weinen und fiel ihm um den Hals. Was war denn bloß los? Bekam ich wieder meine Tage oder was?

"Ich hab dich vermisst.", gestand ich schniefend.

Dark RaceWhere stories live. Discover now