-Sitzt-

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Am nächsten Morgen wachte ich wirklich sehr wütend auf. Der konnte was erleben, wenn ich ihn wiedersah. Niemals im Leben hätte ich damit gerechnet, dass er sowas tun würde. Wie verantwortungslos und leichtsinnig und...
Ich könnte ausrasten!

"Wann gedenkt Shawn eigentlich mal wieder zurückzukommen?", fragte mein Dad beiläufig am Frühstückstisch, während er die Zeitung las. "Er hat zwar eine Studentenwohnung, aber das heißt nicht, dass er uns nicht mehr besuchen soll."

"Ich weiß nicht, er hat mir nicht geschrieben.", sagte ich. Es war ja so halbwegs die Wahrheit. Dank meinem Dad wusste ich jetzt aber, wo er steckte. In seiner Studentenwohnung, selbst wenn er gar kein Student war.

Meine Eltern hatten genug Geld ihm die Miete zu bezahlen, was er schamlos ausnutzte. Ich musste dringend mit ihm sprechen.

Zur Schule musste ich laufen, wie immer, wenn Shawn mich nicht fuhr oder Jesse erst zur dritten Stunde Schule hatte, also blieb mir nichts anderes übrig. Nach Hause musste ich auch laufen und es sollte an diesem Mittag nochmal um die 30 Grad werden.
Blöder launischer September.

In Deutsch in der ersten und zweiten Stunde, ging der Tag schon mal schlecht los. Mr Gibbener hatte entschlossen uns für Kurzreferate zur Grammatik einzuteilen.

Er entschied natürlich mal wieder über die zweier Teams und ich musste bis zum Ende warten, dass er endlich meinen Namen sagte.

"Brooke und Mason."

Was? Mein Verstand wurde umgehend alarmiert. Es war einer der drei!

Mein Blick schweifte geschockt zu Mason, der nur mal wieder in sich hinein lächelte. Dann bemerkte ich erst die vielen eifersüchtigen Blicke der Mädchen.

Es war echt traurig, ihnen dabei zuzusehen, wie sie versuchten mich mit ihren Todesblicken einzuschüchtern oder gar umzubringen. Ein kleines Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen.

Mason zog eine Augenbraue hoch. Verdammt hatte er etwa gedacht...?
Beschämt drehte ich mich nach vorne.

Nach dem Unterricht kam Mason auf mich zugelaufen. "Kann ich deine Nummer haben?" Von dem stillen Wasser war keine Spur.

Ich war so erschrocken, dass ich kein Wort hervorbrachte.
"Für das Referat meine ich." Seine Schüchternheit war ganz plötzlich zurückgekehrt und er lächelte mich leicht an.

"Oh klar!", sagte ich, als ich aus meiner Schockstarre erwachte. Er speicherte seine Nummer bei mir ein, mir entging aber nicht der kurze skeptische Blick auf mein Handy, der nur den Bruchteil einer Sekunde dauerte, als hätte er etwas äußerst Seltsames entdeckt oder doch etwas, was er bemitleidenswert und widerlich fand?

Keine Ahnung, denn im nächsten Moment war er auch schon verschwunden. Ich fühlte mich gerade, als würde ich mir reihenweise Nummern klären und musste grinsen.
Hör auf B... ähm Brooke., rief mein Engelchen.

Ich schüttelte den Kopf, als würde ich so das Grinsen und die Gedanken vertreiben können.

Die nächste Stunde war auch nicht viel besser, denn Amber saß in Englisch vor mir und lästerte lautstark über mich.

"Ich würde mich schämen, wenn ich reihenweise die drei abchecken würde. Wie schlampig!", sagte sie abwertend zu einem Mädchen neben ihr.

"Sagst du.", murmelte ich vor mich hin.

Ihr Kopf flog in meine Richtung und ihre Augen funkelten gereizt. "Hast du was gesagt B?", äffte sie Jace mit süßlicher Stimme nach.

Ich lächelte falsch zurück und wandte mich dann wieder an die Tafel, um weiter abzuschreiben.

Amber warf ihre hellbraunen Haare mit Schwung zurück und drehte sich ebenfalls wieder weg.
Sie konnte ja nichts Anderes.

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