-Eine zweite Chance-

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Mason versuchte ständig mich durch Amber oder Alec zu erreichen, aber ich schottete mich von ihm ab.

Ich wusste, dass ich ihm nicht egal war und ich kannte sicherlich sein gutes Herz, aber der Hass in seiner Stimme, hinter der Schule, als wir da standen, der hatte ehrlicher als alles andere gewirkt.

Eigentlich wusste ich, dass ich übertrieb und dass es unnötig war, sauer zu sein, aber etwas in mir wollte ihm nicht verzeihen.

Unsere ganze Beziehung jetzt aufs Spiel zu setzen, war nicht richtig, aber irgendwie kümmerte es mich wenig. Um so länger ich mich von ihm getrennt hielt, um so besser konnte ich ohne ihn leben.

Klar fehlte er mir und es tat mir auch weh, ihn nicht bei mir zu wissen, aber langsam fragte ich mich, ob das Ganze vielleicht doch nicht so war, wie ich gedacht hatte.

Dieses Gefühl der Verliebtheit fehlte irgendwie. Eigentlich hatte ich keinen Vergleich, weil ich noch nie wirklich geliebt hatte, auch nicht Dave, es war eher oberflächlich gewesen, aber trotzdem fehlte etwas bei Mason.

Wie wurde die Liebe immer beschrieben?

Ein Kribbeln im Bauch, dass ich nicht hatte. Gänsehaut, die mein Körper in seiner Nähe so gut wie nie bekam, nur wenn mir kalt war. Ein rasendes Herz, meines schlug immer gleich. Diese schöne Nervosität, bevor man jemandem sah, hatte ich kaum gefühlt.

Aber am wichtigsten die Glücksgefühle, das ständige Grinsen, dass vom Gesicht nicht verschwinden wollte und man alles für die Person tun würde.

Ich fühlte mich in seiner Nähe schon wohl und diesen ganzen Liebe-des-Lebens Kram konnte man mit uns ja nicht vergleichen, weil wir einfach nicht bei diesem Stadium waren, aber verlieben sollte ich mich langsam mal oder?

Meine Gefühle hatten sich jedoch nicht verändert in letzter Zeit und ich drohte eine gute Freundschaft mit Liebe zu verwechseln.

Als ich am Freitag also zur Schule ging, stand meine Entscheidung schon so gut wie fest.

Ich musste mit Mason Schluss machen, um herauszufinden, ob es besser war oder ich doch etwas für ihn empfand.

Durch Geschichte quälte ich mich durch und in Bio ließ mich Jesse tatsächlich mal in Frieden.

Französisch war eigentlich recht lustig, denn als ich den Raum betrat begrüßte mich Jace mit dem Spruch:„Hey B, was geht ab?"

Woraufhin ich ihn angrinste und ihn ebenfalls begrüßte.

Mitten im Unterricht traf mich dann ein Papierball. Vorwurfsvoll drehte ich mich zu ihm um, aber er lächelte nur unschuldig, wie immer.

Was machst du heute Mittag?, stand auf dem Zettel.

Grinsend beugte ich mich über das Papier und schrieb, dass ich Hausarrest hatte.

Na und? Wir kriegen dich da schon raus., meinte er locker.

Aber ich lehnte erneut ab, da ich mit noch einer Lüge definitiv bis zu meinem Lebensende eingesperrt werden würde. Außerdem würde ich wegen dem Sozialkontaktmangel mit 30 sterben.

Jace lachte herzhaft, als er das las und schrieb erneut etwas.

Von mir aus kleines Mauerblümchen, aber nach dem Hausarrest gehörst du mir.

Ich errötete beim Lesen dieses Satzes, obwohl ich eigentlich wusste, dass er es nur freundschaftlich meinte. Genau, wie waren gute Freunde, die sich gegenseitig unterstützten und Zeit miteinander verbrachten.

Der Blick, den ich ihm zuwarf, war eher so nach dem Motto Wenns unbedingt sein muss, obwohl ich mich irgendwie freute.

Jetzt stand mir jedoch die Trennung mit Mason bevor. Mein Magen drehte sich bei seinem Anblick automatisch im Kreis und am liebsten hätte ich Deutsch einfach geschwänzt.

Dark RaceWhere stories live. Discover now