-Déjà-vu-

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Mein Herz machte unangenehme Sprünge, als ich an die Tür der Holzhütte klopfte.

Mateo hatte mich extra nochmal ermutigt, weil ich eher gekniffen hätte.

Jetzt stand ich aber hier mir wackeligen Knien, als Jace die Tür aufriss.

„Brooke." Es war lediglich ein Hauchen, trotzdem fuhr ich bei dem Klang meines Namens zusammen.

„Ja, ich finde, du bist mir eine Erklärung schuldig. Zum Beispiel warum du mit meiner Erzfeindin geschlafen hast."

Ohne seine Antwort abzuwarten, schlüpfte ich an ihm vorbei in die Wohnung.

Es war unglaublich unordentlich hier drin. Das Wohnzimmer sah aus wie eine Müllhalte aus Kleider und Chipstüten.

Die Küche war voller schmutzigem Geschirr und ich hätte schwören können im Schlafzimmer sah es noch schlimmer aus.

„Also?" Ich stemmte die Hände in die Hüften und schaute ihn abwartend an.

Er kratzte sich am Hinterkopf und ließ sich in den Sessel fallen.

„Mir ging es wirklich abgrundtief scheiße, als du weg warst und... du weißt schon. Ich hatte eigentlich nie vor mit ihr zu schlafen, weil ich sie ungefähr so anziehend finde wie eine überfahrene Katze."

Bei dem Vergleich musste ich fast lachen.

„Aber da war dieser Abend, wo ich schon sehr angetrunken war. Da ist sie zu mir gekommen und hat sich um mich gekümmert. Sie war ziemlich nett und hat mich um den Finger gewickelt. Ich wusste nicht, dass sie mit Mason zusammen war. Später schon, als er mir eine reingehauen hat."

Er leckte sich über die Lippen und sah mich an, als würde er auf eine Reaktion warten. Es klang alles ziemlich plausibel, musste ich zugeben.

„Aber du solltest es besser wissen mit Jesse.", warf ich ein.

„Wie denn? Angetrunken und am Ende? Sie war die einzige, die sich gekümmert hat. Außer vielleicht Caine, aber der..." Er beendete den Satz nicht.

„Ist keine Frau?", setzte ich für ihn fort. „Verstehe. Männliche Triebe!"

Entnervt zog ich die Augenbrauen hoch und starrte ihn an. Er schaute ausdruckslos zurück, bis er sich plötzlich erhob und auf mich zu ging.

„Ich will keinen Streit mit dir haben, Blümchen.", setzte er leise an. „Es tut mir leid, ich bereue es seither wirklich jeden Tag. Weiß du wie oft ich daran gedacht habe, was du von mir denken würdest... denken tust?"

„Ich kann dir doch vertrauen oder?", fragte ich. Er wollte schon antworten, aber ich fügte hinzu: „Selbst, wenn du betrunken bist, selbst, wenn wir uns streiten und du am Ende bist."

„Ja." Kaum hatte ich zu Ende gesprochen, hatte er schon geantwortet. „Ich würde nicht riskieren dich zu verlieren." Er verschränkte seine Hand mit meiner.

„Als du gingst, dachte ich, du würdest dir in England bald einen neuen arroganten, heißen Typen angeln. Mateo sieht nämlich gar nicht so schlecht aus. Im ersten Moment dachte ich schon ihr hättet was." Jace schaute unter halb geschlossenen Lidern unsere Hände an und lächelte ganz leicht.

„Ja, aber so schwul wie er ist, wäre das glaube ich unmöglich." Lachend schaute ich ihn an. Wie konnte man so perfekt sein?

„Er ist schwul?" Jace Kopf schoss hoch und sein Blick wirkte extremst überrascht.

„Ja, du Blitzmerker.", bestätigte ich.

„Aber... Moment, hat er einen Freund?", wollte Jace jetzt wissen.

Dark RaceWhere stories live. Discover now