-Herz aus Feuer-

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Ich bemerkte nicht mal wie Big Ben vor dem Flugzeugfenstern erschien, weil ich noch so mitgenommen von dem Geschehenen war.

Eigentlich hatte ich immer schon mal nach England gewollt, aber momentan wollte ich einfach nur wieder nach Hause.

Mein Herz klopfte schwach gegen meine Brust, als würde es bald den Geist aufgeben und meine Augen schmerzten vom Weinen.

Meine Eltern saßen zwei Reihen hinter mir und meine dicke Nebensitzern beugte sich über mich zum Fenster.

Mein Atem stockte bei ihrem Gewicht... und dem Geruch nach salzigem Karamell. Was zum...?

Das ganze Flugzeug war von Geräuschen eingehüllt. Ungläubiges Staunen, Kindergeschrei, Knistern und Fotoklickgeräuschen.

Aber nichts davon gelangte an mich heran. Ich starrte nur leer auf die graue Flugzeugdecke und dachte darüber nach, wie es gewesen wäre, nur ein bisschen später gegangen zu sein.

Mein Herz machte einen Satz, als mir der Duft nach Orangen in die Nase stieg. Der Mann vor mit genoss gerade seine Frucht und ich musste fast wieder weinen.

Ich konnte mir die Tränen nur dadurch zurückhalten, dass ich mir heftig auf die Lippe biss und sich ein metallischer Geschmack in meinem Mund ausbreitete.

Ruckartig spürte ich, wie das Flugzeug zur Landung ansetzte und je näher wir dem Boden kamen, um so panischer wurde ich.

Das Ganze wurde langsam real und jetzt musste ich mir wirklich ein neues Leben aufbauen.

Ich vermisste Ambers schallende Lache und ihre zuckersüße Stimme jetzt schon. Wer beschützte mich vor den Bitches?

Und Alec mein fürsorglicher bester Freund, den ich schon so lange kannte.

Und Shawn. Ich bereute es, ihn nicht mehr besucht zu haben.

Die Erinnerung an Mason machte mich traurig. Letztendlich war es doch zu Ende gegangen, aber da ich vorher schon darauf eingestellt gewesen war, fühlte es sich nicht mehr so schrecklich an.

An Jace wollte ich gar nicht denken. Nie hatte ich bemerkt, was ich eigentlich für ihn empfand.

Bei den Gedanken an ihn, brannte mein Herz wie Feuer in der Brust und zum ersten Mal wurde mir bewusst, was ich vorher nie hatte glauben wollen.

Ich hatte mich in den überheblichen, heißen Typen mit dem heimlich guten Herz verliebt, weil ich mehr gesehen hatte, als jeder andere es konnte.

Jedes Mal in seiner Nähe hatte mein Körper auf ihn reagiert und ich hatte immer dieses komische Gefühl im Bauch gehabt, bevor ich ihn sah.

Seine Anwesenheit brachte mich zum Grinsen und wenn er nicht da war, fehlte mir etwas.

Sein Gesicht fand ich so unfassbar schön und wenn er lachte, war es wie Musik in meinen Ohren.

Wenn er eine andere anflirtete, brannte die Eifersucht wie Feuer in meinen Glieder.

Mein Herz hatte ich schon lange an ihn verloren, ich wünschte nur, ich hätte es früher bemerkt, statt mich dagegen zu wehren.

Ich hatte gar nicht gespürt, wie ich wieder anfing zu weinen. Mein Herz sehnte sich danach zurückzukehren, ihn anzusehen, ihn zu küssen. Es wollte, dass er mir gehörte.

Aber wenn ich zurückging, dann hatte er bestimmt schon eine Neue, ich konnte nicht erwarten, dass er auf mich wartete.

Irgendwie musste ich mich jetzt also damit abfinden. Aber mein Herz wollte das eher nicht. Ich wusste ehrlich nicht, ob ich das jemals überwinden würde.

Dark RaceWhere stories live. Discover now