-46 Caine-

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Caine PoV
"Auf gehts! Brooke kommt bald an, ich will nicht zu spät kommen!", rief mir Jace aus dem Auto zu.

"Du hast sie doch vor zwei Tagen erst gesehen, sei nicht so übermütig. Wir haben noch Zeit!", rief ich augenrollend zurück.

Als ich seinen Wagen erreichte und nach den einsteigen gerade die Tür zuzog, fuhr er schon los.

"Wow.", entfuhr es mir überrascht. "Hätte ich mich nicht wenigstens noch anschnallen können?", fragte ich halb vorwurfsvoll und schnappte mir den Gurt.

"Jetzt sag nicht, du würdest dich nicht auch darauf freuen. Vor allem Mateo wiederzusehen.", stichelte Jace und grinste mich von der Seite an.

Sofort spannte sich mein Körper an. Das war doch alles komisch.

"Was soll das bitte heißen?", wollte ich wissen, legte aber Gleichgültigkeit in meine Stimme.

"Ich weiß, dass du schwul bist und ich weiß, dass da was zwischen euch gelaufen ist. Das sieht man!", warf er mir vor und ich riss die Augen auf.

"Da gibts nichts zu merken, weil da nichts war!", rief ich aufgebracht.

"Du regst dich nur auf, wenn du lügst, ich weiß das, ich kenne dich, schon vergessen?", meinte Jace gelassen.

"Da war nichts und da wird auch nichts sein, außerdem bin ich bisexuell. Ich stehe auch auf Frauen, ich habe eine Zukunft mit einer Frau!", beteuerte ich, aber ich wusste nicht, ob ich mir selbst glaubte.

"Na sicher!", warf Jace ein und schüttelte leicht den Kopf. Ich ignorierte ihn und sah aus dem Fenster.

Das, was er gesagt hatte, erinnerte mich an die erste Nacht in meinem Haus in London. Wo ich Brooke und Mateo nachts spazierend gefunden hatte und sie uns alleine gelassen hatte.

In dem Moment, als sie um die Ecke gebogen war, hatte mein Herz einen Sprung gemacht, weil ich mich so komisch alleine mit diesem Typ gefühlt hatte. Pff, von Liebe war da keine Rede, lediglich ein bisschen Nervosität.

Wir beiden hatten erst gar nichts gesagt und dann meinte er ganz trocken: "Siehst gut aus ohne Shirt."

Mir kam das ziemlich offensiv vor. Zum Glück hatte er nicht gesehen, wie rot ich geworden war.

Dieser Kerl war so selbstbewusst, es beeindruckte mich irgendwie. Bei der Erinnerung an den Abend musste ich leicht grinsen. Als ich dies merkte, änderte ich meine Miene schnell wieder auf neutral.

"Danke.", hatte ich fast schon stammelnd erwidert. Vielleicht hätte ich gefasster sein sollen, wie ich es sonst auch immer gewesen war, um ihm keine Hoffnungen zu machen, aber es hatte einfach nicht funktionieren wollen.

"Warum ward ihr mitten in der Nacht spazieren?", hatte ich gefragt. Es war ja eigentlich nicht wichtig, aber irgendwie interessierte es mich schon.

"Ach wir haben einfach geredet. Da ich ja nicht nach Miami mitkommen kann, hat es sich wie eine Verabschiedung angefühlt.", hatte Mateo mir offen gestanden und wir hatten wieder begonnen zum Haus zu laufen.

Seine Stimme klang komisch zerbrechlich und leise.

"Es muss irgendeine Möglichkeit geben, dich mitzunehmen. Also weil ihr doch so gute Freunde seid." Es erschien mir falsch zuzugeben, dass mich der Gedanke ihn hier zulassen irgendwie ziemlich störte. Weil er ja ein cooler Kumpel war.

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